Totenkult
nach verlangsamte sich sein Atem, und eine tiefe Müdigkeit
ergriff von ihm Besitz. Der Schrei eines Uhus durchbrach die Stille. Noch
einmal öffnete der Mann die Augen und blickte ins Tal hinab. Um ihn herum war
der Nebel nur noch ein dünner, sich auflösender Dunst, doch unter ihm wogte ein
dickflüssiges Wolkenmeer. Dunkelheit griff nach ihm, und eine schläfrige
Teilnahmslosigkeit breitete sich in ihm aus. Da hörte er das Geräusch.
Plötzlich war der Mann hellwach. Er lauschte in die Nacht hinaus, doch er
konnte nur das Rauschen seines eigenen Blutes in den Ohren hören. Da war
nichts.
Er schloss die Augen. Da hörte er wieder das Geräusch. Er hatte sich
nicht getäuscht. Schritte näherten sich ihm von hinten. Sein Herz begann wie
wild zu schlagen. Mit einer letzten Anstrengung wandte er den Kopf.
Die Sicht hatte sich vergrößert, und in der klaren, eisigen Luft konnte
er deutlich eine dunkle Gestalt über den steinigen Pfad neben der Hütte
herabsteigen sehen. Direkt über ihm blieb sie stehen.
»Gott sei Dank«, flüsterte der Mann. »Du bist es.«
Die Gestalt hob ihr Gewehr, zielte und drückte ab.
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