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Totenkuss: Thriller

Totenkuss: Thriller

Titel: Totenkuss: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uta-Maria Heim
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bewohnbar sein, behauptet er
zumindest, aber Irmtraud Haselbacher meint, sie halte es für nicht
ausgeschlossen, dass sich der Unbekannte, den sie mit ziemlicher Sicherheit für
Hahnke hält, dort einrichtet.«
    Fehrle seufzte. »Das muss ich den Kollegen melden. Du musst
eine Aussage machen, Barbara. Dem müssen die jetzt nachgehen. So einen Hinweis
dürfen wir auf keinen Fall ignorieren. Auch wenn alles vollkommener Humbug ist,
und danach schaut es aus. Denn wenn ich es richtig verstehe, macht diese Zeugin
alles an diesem Geruch fest. Sie weiß weder, ob Olaf Hahnke zu der Zeit, als
das Unglück geschah, bei Dr. Sachs war, noch hat sie ihn jetzt gesehen. Sie
weiß nicht einmal, ob Olaf Hahnke je nach diesem Rasierwasser oder was gerochen
hat.«
    Barbara kniff die Lippen zusammen.
    »Himmel Herrgott!«, brüllte Fehrle, und die Kinder drehten
die Köpfe. »Das wäre ja ein Meisterwerk an Intuition! Stell dir das mal vor,
nach 20 Jahren überführst du einen Verbrecher nur wegen seiner
Rasierwasserfahne.«
    »Ist was, Papa?«, schrie Nathan, der neben der Schaukel
stand, herüber.
    »Nein, nein«, rief Fehrle. Er atmete tief durch und sah
Barbara an. »Vermutlich hat diese Haselbacher einfach in der Zeitung von Olaf
Hahnke gelesen, von seinen Greueltaten und seiner spektakulären Flucht, und
dann ist die Fantasie mit ihr durchgegangen.«
    »Kann sein.«
    Wenn es nicht so wäre, dachte Fehrle, dann hätten wir unseren
fehlenden Link. Aber das kam ihm zu romantisch vor. Eine Bilderbuchermittlung.
Trittbrettfahrer, Neurotiker und Wichtigtuer gehörten bei einer
Personenfahndung zur Tagesordnung, Hellseher nicht.
    »Sie hat ein Beweisstück«, sagte Barbara, »Sie hat den blauen
Pullover, der nach dem Zeugs stinkt.«
    »Die Zeugin soll das Kleidungsstück bei den Kollegen
abliefern. Die KT macht dann gleich den DNA-Test.« Fehrle stöhnte. »Ich ruf sie
an. Hast du die Nummer?«
    Barbara nickte. Sie starrte hinüber zum Neubaugebiet, das wie
tot auf der anderen Straßenseite lag. Auch der blühende Garten wirkte leblos.
20 knarzige Obstbäume, Äpfel, Birnen, Kirschen, Zwetschgen, Mirabellen, und
nirgends regte sich ein Blatt. Eine vollmondige Pusteblume hatte dem Rasenmäher
widerstanden. Ein Grashalm erigierte. »Da war noch was. Frau Haselbacher hat
doch mit dem Grundschullehrer geredet, diesem Ludger Sachs.«
    »Er ließ nichts groß heraus«, mutmaßte Fehrle matt. Er fühlte
sich einer dermaßen spekulativen Story nicht gewachsen.
    »Doch. Der macht sich nun aus dem Staub. Er fährt mit seinen
Töchtern nach Italien. Erster Anlaufpunkt ist der Camping Serenella in
Bardolino.«
    »Am Gardasee«, rief Fehrle enthusiastisch, »war ich ja schon
ewig nicht mehr.«
    Barbara riss die Augen auf. Packte ihn an beiden Oberarmen.
»Du wirst doch da jetzt nicht hinfahren? Du wirst nicht auf eigene Faust
ermitteln. Und mit den Kindern zweimal nicht. Lass bloß die Kinder aus dem
Spiel! Sonst kannst du ja gleich mit ihnen in die Toskana. Oder steckt etwa
diese magersüchtige Kuh dahinter?«

     
    *

     
    »Stern.«
    »Julius, ich bin’s, Anita. Ich wollte dich schon gestern
anrufen. Hör mal, du kennst dich doch aus mit Olaf Hahnke …«
    »Soweit man sich in so oin neiversetze koh.«
    »Und du bist hinzugezogen worden vom LKA?«
    »Ja, ja. Für was isch man Kriminalpsychiater. Bloß auf dem
Tablett serviere koh i den Hahnke au net.«
    »Wo ist der deiner Meinung nach hin?«
    »Nach Süden. Sie ganget alle nach Süden, wenn du mich
fragsch. I hab no koin Schwarzwälder erlebt, der wo nach Frankfurt flieht.«
    »Und mehr weißt du nicht?«
    »Soll das eine private Frag sei? Tätst die auch mal bei einem
Glas Wein stelle?«
    »Lass den Scheiß, Julius. Wir haben keine Zeit zu verlieren.
Hahnke ist gefährlich.«
    »Und wenn er wieder zuschlägt, hasch en Haufe Gschäft.«
    »So ist es.«
    »Ich tät mir amol den Timo Fehrle agucke.«
    »Wieso das denn?«
    »I woiß net. Intuition. Wege dem Jahrestag vielleicht. Weil
der Hahnke doch ausbroche isch, wo sichs wieder gejährt hot mit der Petra,
gell. Damit hot der Hahnke oim a Zeiche gebe wolle, der hot kommuniziert mit
ebber.«
    »Und du glaubst, mit dem Timo? Was hat er dem denn damit
sagen wollen?«
    »Des woiß i doch net, Herrgottsack. I woiß bloß, dass der
Hahnke über alle Berg ist, und der Fehrle, der wo au irgendebbes verschweigt,
isch noch do.«
    »Wenn du da mal recht hast. Und ich kann doch keinen Kollegen
bespitzeln. Na

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