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Totenkuss: Thriller

Totenkuss: Thriller

Titel: Totenkuss: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uta-Maria Heim
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Elisa.
    »Das kommt gar nicht in Frage!«, rief Margarete. Sie rieb
sich fröstelnd die Oberarme. »Denk daran, er ist wahrscheinlich bewaffnet. Der
knallt uns einfach ab.«
    »Hat er schon mal jemanden abgeknallt?« Hermann setzte sich
wieder.
    »Nein!«, rief Elisa. »Und ich könnte ihn testen.«
    »Wieder diese Gegenüberstellung?«, fragte Hermann. »Ich
finde, wir sollten die Situation nicht verharmlosen. Auch wenn wir hoffen
können, dass er kein Gewehr hat.«
    »Das ist eine Schnapsidee, Elisa.« Margarete schüttelte den
Kopf. »Ich glaube eh, Irmtraud hat sich das nur eingebildet. Dieser Mann war
nie in unserem Garten. Sie hat den Geruch nicht wiedererkannt. Nach so langer
Zeit? Unmöglich. Trotzdem ist es eine großartige Leistung, dass sie von dem
Eindringling im Garten auf den Fahndungsaufruf in der Zeitung geschlossen hat.
Alles, was sie fand, war ein dunkelblauer Pullover.«
    »Sie ist gar nicht dement«, rief Elisa und lachte.
    »Ich wünschte auch, wir könnten weg hier«, meinte Margarete.
»Einfach runter ans Meer in eine nette Pension. Aber ich kann die Tiere nicht
allein lassen. Die Schafe schon ein paar Tage länger als die Hühner …«
    »Ich komme mir vor wie in einem schlechten Film.« Hermann
legte die Hände vors Gesicht. »Ich habe Angst, dabei weiß ich nicht mal, ob
dieser Diego Hahnke ist.«
    »Wenn es so ist, dann ist es ein Wunder, wie schnell wir
davon erfahren haben«, entgegnete Margarete.
    »Schnell?«, rief Hermann und hob beide Hände. »Deine Mutter
hat ihre Erkenntnisse seit Anfang der Woche, Margarete.«
    »Das heißt doch nur, dass sie sich nicht sicher war und uns
nicht beunruhigen wollte.« Elisa blinzelte angestrengt ins Halbdunkel. Das
Sprechen bereitete ihr Mühe.
    »Vielleicht hat ihr die Kripo auch Instruktionen gegeben«,
mutmaßte Margarete.
    »Sie wird denen doch nicht erzählt haben, dass wir hier
leben?« Hermann griff sich an die Schläfe.
    »Wir sollten mit ihm reden«, wiederholte Elisa.
    Margarete schüttelte erneut den Kopf. »Du hast gehört, was dein
Vater gesagt hat. Der Mann hat möglicherweise scheußliche Verbrechen an jungen
Frauen begangen. Wenn er der ist, für den wir ihn halten, hat er drei Leben
ausgelöscht, ohne sich jemals darüber Gedanken zu machen. Seine Opfer sind tot,
dabei könnten sie noch leben und das Leben genießen. Sie haben Unvorstellbares
durchgemacht. Er ist eine Bestie, und vielleicht fühlt er sich nicht einmal
schuldig. Jetzt ist er aus dem Gefängnis ausgebrochen und auf der Flucht vor
der Polizei. Wenn es tatsächlich so ist, schreckt er vor nichts zurück.«
    »Es ist alles so unwirklich, wie nicht wahr«, überlegte
Hermann. »Schließlich rechnet man nicht damit, dass man es je mit einem solchen
Menschen zu tun bekommt. Wir verhalten uns trotzdem halbwegs vernünftig.
Schließlich hat uns keiner gesagt, wie man mit dieser Situation umgehen soll.
Plötzlich bricht ein Irrer in diese Idylle ein, und ich fürchte, wir lügen uns
was vor, wenn wir uns daran klammern, dass irgendein Zweifel besteht. Wieso
sind wir so verflucht politisch korrekt? Machen wir uns doch nicht lächerlich.
Das ist natürlich dieser Ausbrecher. Wer sonst? Warum hat Ludger uns sonst
nicht Bescheid gesagt? Wieso ist er nicht auf dem Handy zu erreichen? Was ist
mit ihm passiert? Ich bin ziemlich ratlos. Ich habe einfach Angst, dass Hahnke
rüberkommt und uns als Geiseln nimmt, wenn er merkt, dass man ihn schnappt.«
    »Wenn er dazu noch die Zeit hat. Vermutlich geht es schnell.«
Margarete versuchte, munter zu klingen.
    »Hoffentlich. Wir können nicht ewig im Dunkeln sitzen.« Hermann
griff zum Telefon, das vor ihm auf dem Küchentisch lag. »Wir müssen Toni und
Gabriella informieren.«
    »Rede erst mit Gabriella. Denk an Tonis Herz. Er darf sich
auf keinen Fall aufregen.« Margarete erhob sich und schritt in der Küche auf
und ab. »Nein, ich glaube, ich irre mich. Es wird nicht schnell gehen. Das
Spezialeinsatzkommando wird nichts dem Zufall überlassen. Die beraten sich erst
mal, dann erkunden sie die Lage, und wenn alles klar ist, schlagen sie zu.«
    Hermann seufzte. »In der Truppe sind wahrscheinlich ein paar
Schwaben mit drin, die in aller Gründlichkeit seit Tagen den Plan austüfteln.«
    »Dass man uns nichts gesagt hat! Niemand hat uns über die
Gefahr unterrichtet! Und das trotz unserer Tochter.«
    Elisa hob den Finger. »Keiner weiß, dass wir fest hier
wohnen. Und ich finde immer noch,

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