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Totenmahl - Totenmahl - Death Dance

Titel: Totenmahl - Totenmahl - Death Dance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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fünfundsiebzig großen Hispanier ohne auffällige Merkmale oder Kennzeichen rausgeben, der womöglich einen Bart trägt, vielleicht aber auch nicht, und zuletzt in Jeans und einem schwarzen T-Shirt gesehen wurde? Ich weiß nicht einmal, ob Ramon Carido sein richtiger Name ist. Viel Glück, Alex.«
    Ron und ich hatten im selben Jahr unsere Jobs angetreten. Er hatte eine Gruppe von Verteidigern unter sich, die sich mit Gewaltverbrechen beschäftigten, und ließ nur schwer mit sich reden, sobald er einmal für einen Mandanten Partei ergriffen hatte.
    Ich wählte seine Nummer. Nach den anfänglichen Nettigkeiten ging es mit der Konversation rapide bergab.
    »Es spielt keine Rolle, ob ich mit Mr Carido Kontakt aufnehmen kann, und noch weniger, ob ich weiß, wo er ist«, sagte Ron. »Sie bekommen von uns nichts.«
    »Ron, wir haben einen Treffer, der Carido in dem Fall im Riverside Park identifiziert. Wir werden ihn mit oder ohne Ihre Hilfe ausfindig machen. Es wäre schön, einer weiteren Frau das Trauma einer Vergewaltigung ersparen zu können. Wir vernehmen ihn; sollte er ein Alibi haben, höre ich auf Sie. Ich habe in einem anderen Fall mit Eric Ingels auf wunderbar zivilisierte Weise eine Abmachung getroffen, das biete ich auch Ihrem Mandanten an.«
    »Wenn Sie vorhaben, Carido wegen des Treffers zu verhaften, werde ich Sie vor Gericht zerren, Alex.«
    »Wovon reden Sie? Natürlich werden wir das tun.«
    »Wollen wir uns bei Colleen McFarland treffen?«, fragte Ron. »Ich kann in einer Viertelstunde dort sein.«
    Er wusste, dass McFarland eine meiner Lieblingsrichterinnen war. Vor ihrer Ernennung zur Richterin war sie als eine der ersten Frauen Teilhaberin einer der besten Anwaltskanzleien in New York gewesen und von Justin Feldman und Martin London, zwei der renommiertesten New Yorker Anwälte, gefördert worden.
    »Ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen, Ron. Ich habe einen Täter, und ich will ihn so schnell wie möglich aus dem Verkehr ziehen.«
    »Ihr Treffer kam von der falschen Datenbank, Alex. Mein Mandant ist nie eines Verbrechens überführt worden, und sein Profil hätte schon vor Monaten aus der Verdächtigendatei entfernt werden sollen. Wenn Sie ihn mit dieser Information ins Gefängnis stecken wollen, werde ich Sie per richterlichem Beschluss daran hindern. Ich mein’s ernst - ich werde Sie wegen Missachtung des Gerichts hinter Gitter bringen.«

22
    Ich rief Mike auf dem Handy an, während ich vor Richterin McFarlands Gerichtssaal auf und ab ging, umgeben von Drogenhändlern und Straftätern, die auf ihren Gerichtstermin in einer der sechs auf dem Korridor gelegenen Strafkammern warteten.
    »Hast du viel zu tun?«, fragte er.
    »Wenn ich dir das nächste Mal sage, dass ich meinen Job genau aus dem Grund liebe, weil kein Tag wie der andere ist, es nie langweilig wird und es ganz anders ist als im Kino, wo die Staatsanwältin alles stehen und liegen lassen kann, um an der großen Mordermittlung zu arbeiten, dann versprich mir, dass du mir den Hintern versohlst.«
    »Mit Vergnügen. Wo bist du?«, fragte Mike.
    »Kurz vor einer Anhörung, die ich nicht eingeplant hatte. Und du?«
    »In der Met. Die Detectives der Sonderkommission machen eine Vernehmung nach der anderen. Sie sortieren sie nach Kategorien. Da sind zum einen Arbeiter mit bombenfesten Alibis, die entweder die ganze Zeit auf der Bühne beschäftigt waren oder während der gesamten Vorstellung zwei oder mehr Zeugen haben. Gruppe zwei müssen wir uns noch einmal vorknöpfen - das sind Einzelgänger, schräge Vögel oder Arbeiter, die sich am Freitagabend nicht ordnungsgemäß ein- oder ausgetragen haben. Die dritte Gruppe umfasst potenzielle Zeugen, die einen Unbekannten auf dem Gang oder im Treppenhaus gesehen haben beziehungsweise glauben, die Galinowa sei in Begleitung eines Mannes in den Aufzug gestiegen.«
    »Wie groß ist der Kreis der potenziellen Verdächtigen?«
    »Wir können fast dreihundert Arbeiter streichen. Solide Jungs, alles Profis. Die interessieren uns nicht. Bleiben noch circa einhundert. Der Lieutenant möchte, dass ich die Zweitvernehmungen übernehme. Mir die auffälligeren Gestalten noch mal ein bisschen rabiater vorknöpfe.«
    »Gibt’s was Neues von den Forensikern?«
    »Der Handschuh, von dem wir gesprochen haben - sie haben ihn wegen der unterschiedlichen DNA-Profile innen und außen noch einmal getestet. Thaler hat die Sache an Dr. Bauman übergeben, und dieser hat von allen am Tatort anwesenden Cops und

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