Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Totenmal

Totenmal

Titel: Totenmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietmar Lykk
Vom Netzwerk:
ich hab’s ja gemerkt, dass das nicht hilfreich war. Ich versuch, mich zusammenzureißen.«
    Â»Schon gut, ich kann Ihren Ärger darüber verstehen, und was sagen Sie dazu, Frau Hoyer?«
    Â»Seh ich auch so. Ehrlich«, sagte sie zu Vehrs gewandt. »Noch was in dem Zusammenhang«, wieder zu Malbek gewandt. »Wir haben natürlich vor seiner Tür Personenschutz organisiert, rund um die Uhr. Schließlich ist er nicht nur ein potenziell wichtiger Zeuge, sondern auch noch eine Vertrauensperson.« Sie sprach das letzte Wort gedehnt mit hochgezogenen Augenbrauen aus.
    Â»Aber … die Geschichte mit Ollie hätten Sie mir doch auch schon gestern auf der Fahrt nach oder von Kropp erzählen können«, sagte Malbek zu Hoyer. »Verstehen Sie mich richtig, das ist kein Vorwurf, ich finde es ja völlig richtig, was Sie gemacht haben, nur …«
    Â»Ich hab’s vergessen«, sagte Hoyer. Sie sah Vehrs an und nickte ihm zu und wandte sich wieder zu Malbek. »Ich hab das schon Herrn Vehrs heute früh gesagt, dass wir noch in Kropp waren, bei Ihrer Tochter, um ihr den MP3 -Player zu bringen. Da waren wohl zu viele andere Eindrücke …«
    Â»Das kann man wohl sagen. Ich wollte noch diesen Hans Brassat in der Datenbank überprüfen, Waffenschein und so.« Malbek dachte einen Moment nach. »Das können Sie doch machen, Herr Vehrs. Sie merken schon, ich halse Ihnen die ganze Schreibtischarbeit auf.«
    Â»Hauptsache, Sie schicken mich nicht zu den Verkehrsunfällen oder zum K13, womöglich in das Zimmer von Harder!«, sagte Vehrs.
    Â»Ich bin kein Sadist. Und lassen Sie sich nachher mal die Sache mit dem Hans Brassat von Frau Hoyer erzählen. Rufen Sie mich an, sobald Sie sich schlaugemacht haben. Er müsste so um die vierzig sein. Und noch was: Ich möchte, dass wir hier bei Ihnen beiden eine Tatortwand einrichten. Nicht wie sonst im Besprechungszimmer. Auf diese Weise sehen Sie, wer sich unsere Arbeit ansieht. Ich meine damit: Ich kann verstehen, wenn Schackhaven sich das gerne ansieht und Fragen stellt, um seine Nerven zu beruhigen. Aber wir müssen vorsichtig sein, was Leute wie Harder mit Informationen machen, die sie vom Sachbereich her nichts angehen. Ich glaube, er hätte Lust, uns irgendein Versäumnis anzuhängen oder zu verbreiten, wir hätten einen völlig verkehrten Ermittlungsansatz. Und plötzlich finden wir dann Details unserer Arbeit in der Zeitung wieder. Und die Presse wird sich auf diesen Fall stürzen, sobald die Sache mit dem Zettel und dem Kinderreim auch nach außen gedrungen ist. Schackhaven hat vorhin seinen Segen gegeben, dass wir darüber zunächst keine Infos nach außen geben. Hoyer, Sie informieren bitte die Staatsanwaltschaft und berufen sich auf Schackhaven. Falls die sich querstellen, Info an mich!« Malbek schlug in die Hände und sprang auf. »Wir bauen um!«
    Sie schoben das große Aktenregal, das hinter Hoyers Arbeitsplatz stand, nach rechts bis zur Fensterwand, ohne die Akten vorher auszuräumen. Jetzt war daneben Platz für das kleine Bücherregal mit Ablage. Und sie hatten die ganze Wand rechts neben der Tür frei. Vehrs war schweißgebadet, schien sich aber dabei wohlzufühlen. Hoyer machte ein Gesicht, als wolle sie ihn gleich wieder unter die Dusche schicken.
    Â»Ich treib in der Materialstelle zwei große Pinnwände mit Zubehör auf«, sagte Hoyer augenzwinkernd.
    Â»Wenn die so was erst bestellen müssen, dann holen Sie das in der Stadt beim Bürobedarf«, sagte Malbek skeptisch. »Ich werde Schackhaven davon überzeugen, dass unser Etat das hergeben muss. Denken Sie an Karteikarten.«
    Â»Und ich hab zu Hause einen Akkubohrer mit Zubehör«, sagte Vehrs grinsend. »Dann sind wir völlig autark.«
    Sie standen eine Weile stolz vor der leer geräumten Wand. »Haben Sie eigentlich was Neues gefunden, während ich mit Schackhaven über schottische Kekse parliert habe?«, fragte Malbek unvermittelt und riss Hoyer und Vehrs aus ihren Gedanken. »Weitere Verwandte des Opfers außer der Mutter?«
    Â»Nein. Da ist wirklich niemand mehr«, sagte Vehrs und sah auf die Computerausdrucke auf seinem Schreibtisch. »Hier die Adresse.« Er reichte Malbek den Zettel. »Ich hab in unserer Datenbank drei Einträge für Peter Arens gefunden. Ein Ermittlungsverfahren wegen Unterschlagung wurde

Weitere Kostenlose Bücher