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Totenmal

Totenmal

Titel: Totenmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietmar Lykk
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gespießt war. Das LKA sucht nach dem Ursprung des Reims, wahrscheinlich ein Kinderreim. Und in welchen Büchern er erschienen ist. Vielleicht lässt sich dann auch der Sinn der Zahl Sechzehn erschließen, die wir auch auf dem Zettel gefunden haben. Im Übrigen werden wir über diese Ermittlungsdetails zunächst keine Angaben gegenüber der Presse machen. Ich hoffe, Sie sind einverstanden.«
    Â»Einverstanden. Wollte ich Ihnen sowieso dringend empfehlen. Ich habe noch keine Zeitung auf dem Tisch liegen. Haben Sie schon in die Zeitung gesehen?«
    Â»Bin noch nicht dazu gekommen.«
    Â»Verwandte? Handyauswertung?«
    Â»Ein Handy wurde bei ihm nicht gefunden. Wir haben eine Abfrage gestartet. Einzige noch lebende Verwandte ist die Mutter. Einundachtzig. Wohnt in Neumünster, immer noch in ihrer Zwei-Zimmer-Wohnung. Sie wird von der Arbeiterwohlfahrt betreut.« Malbek wollte sie auch befragen. Das würde nicht einfach werden. Aber dafür brauchte er Schackhavens Segen nicht.
    Â»Gut gemacht.« Die Bleistiftspitze wanderte weiter. »Bankverbindung?«, fragte Schackhaven.
    Â»Ich werde dort spätestens morgen ein Gespräch führen.«
    Â»Machen Sie Druck. Ich meine, auch beim LKA und der Spurensicherung.«
    Malbek nickte.
    Â»Haben Sie abgefragt, ob es ähnliche Fälle gibt? Zettel? Kinderreim? Nagel?«
    Â»Bundesweite Abfrage läuft. Bisher negativ.«
    Â»Rekonstruktion der letzten Stunden, Tage, Lebenslauf des Opfers?«
    Â»Hoyer und Vehrs sitzen dran. Mit Hochdruck. Außerdem versuchen die beiden zu ermitteln, woher der Kinderreim stammt.« Malbek bemühte sich, das Lächeln nicht zu vergessen. Und zwischendurch wäre ein bisschen Nachdenklichkeit angebracht.
    Â»Gut. Sie haben mit Herrn Lüthje eine Übergabe gemacht?«
    Aha. »Ja, gestern.«
    Â»Ich war mit Herrn Lüthjes Arbeit sehr zufrieden.«
    Â»Ja, ich habe mich bei ihm bedankt.«
    Â»Schön. Ich nehme an, man hat Ihnen auch gesagt, dass ich einen Kreislaufkollaps hatte und deswegen ein paar Tage in stationärer Behandlung war.«
    Â»Ja. Ich hoffe, es geht Ihnen wieder gut.«
    Â»Danke, ich habe mir ein Fitnessprogramm verordnen lassen. Mit ärztlicher Überwachung. Täglich zweimal eine halbe Stunde. Wenn ich Zeit habe.«
    Â»Und was machen Sie da so?«, fragte Malbek.
    Â»Fahrradfahren mit dem Hometrainer. Und ein wenig Muskelaufbau mit Hanteln.«
    Â»Ah, Hanteln! Mach ich auch!«, rief Malbek aus. Er sah demonstrativ auf seine Armbanduhr und griff nach seiner Tasche. »Die Ermittlungen rufen. Ich hoffe, wir haben bald mehr Zeit, um uns über das Thema Muskelaufbau auszutauschen.«
    Sie schüttelten sich die Hände. Schackhaven nuschelte etwas, was sich wie »Frisch ans Werk« anhörte, und Malbek ging zur Tür.
    Â»Herr Malbek, was haben Sie bloß in Ihrer Ledertasche? Das sieht ja aus wie eine Bombe.« Schackhaven lachte etwas unsicher.
    Malbeks Schultertasche war groß, aber nicht groß genug. Sie war ausgebeult. Das konnte keine Akte verursachen, und wenn sie noch so dick war. Er hatte gehofft, dass er nach dem unerwarteten Abschluss des Gespräches unauffällig verschwinden konnte. Schackhavens Gesundheitszustand war nicht so, dass man ihm das Mitbringsel guten Gewissens überreichen konnte.
    Â»Oh ja, fast hätte ich es vergessen!«, rief Malbek aus. »Ich war mit meiner Tochter auch in Schottland, und da hat sie darauf bestanden, dass wir Ihnen eine schottische Spezialität mitbringen sollten.« Er öffnete die Tasche und entnahm ihr eine große Dose, die mit schottischen Tartan-Mustern bedruckt war. »›Scottish Shortbread Special Luxus Edition‹«, sagte Malbek feierlich und legte das Mitbringsel auf Schackhavens Schreibtisch. »Ich hatte ihr nämlich mal erzählt, dass Sie die dänischen Kekse, bei Ihrem letzten Besuch in meinem Wohnmobil, mit großem Genuss verzehrt haben.«
    Â»Das ist ja rührend! Ja, ich erinnere mich gut«, sagte Schackhaven. Seine Augen glänzten. Er befingerte die Dose, als ob er es kaum erwarten könnte.
    Â»Aber Sie müssen mir versprechen, Herr Schackhaven, dass Sie erst Ihren Arzt konsultieren, ob Sie diese Spezialität schon genießen dürfen.« Die Spezialität bestand überwiegend aus Sahne, Butter und Zucker.
    Â»Ja, natürlich! Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Tag, Herr

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