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Totenplatz

Totenplatz

Titel: Totenplatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Försters Garry McBain vorliegen, dem genau an dem Platz, an dem wii uns versammeln werden, etwas Schreckliches widerfahren ist, über das ich nicht lachen kann, weil ich McBain eben als einen sehr ehrlichen und realistischen Menschen kenne. Ich habe hier das Protokoll vorliegen und möchte es Ihnen zu lesen geben.«
    Suko bekam ein Blatt gereicht, ich ebenfalls, und wir lasen in den folgenden Sekunden den Text durch.
    Es ging um eine geköpfte Puppe, um einen ebenfalls geköpften Rauhhaardackel und um einen Henker.
    Was wir da zu lesen bekamen, konnte man glauben oder nicht. Wenn allerdings Sir James der Ansicht war, keinen Spinner vor sich zu haben, mußte man schon aufpassen.
    Wir legten die Blätter fast zur gleichen Zeit wieder zurück und schauten unseren Chef an. Dessen Augen bewegten sich hinter den Brillengläsern. »Sie haben keinen Kommentar abzugeben?«
    Suko hob die Schultern. »Du, John?«
    »Nein, im Moment auch nicht. Da ist jemand erschienen, der mit einer Axt tötet.«
    »Richtig.«
    »Einen Menschen hat er noch nicht umgebracht. Es ist zwar eine Schweinerei, einem Hund den Kopf abzuschlagen, das aber rechtfertigt unser Eingreifen noch nicht. Vielleicht sollten einige Kollegen das Gebiet durchkämmen und versuchen, diesen komischen Henker zu stellen.«
    Sir James nickte, wobei er sich noch räusperte. »Daran habe ich auch gedacht, aber diese Männer würden dann nach einer Person suchen müssen, die von zwei Kugeln getroffen worden ist, ohne daß ihr die Schüsse etwas ausgemacht hätten. Sie ging weiter. Sie ließ sich nicht aufhalten. Sie blieb auf den Beinen. Ich hätte Sie auch nicht gebeten, wenn nicht ausgerechnet heute dieses Grillfest stattfinden würde. Es ist der ideale Tag. Fast Wochenende, die Urlaubszeit hat noch nicht begonnen, das Wetter spielt zudem mit, was will man mehr?«
    »Sie befürchten also, daß dieser Henker dort wieder auftauchen könnte, Sir James?«
    »Richtig, Suko.«
    »Dann wären wir so etwas wie Leibwächter.«
    »Bei einer nicht offiziellen Aktion. Ich weiß, es ist etwas viel verlangt, aber ich möchte auf Nummer Sicher gehen. Sollte etwas Ungewöhnliches passieren, will ich jemand in der Nähe haben, der sich mit gewissen Dingen auskennt.«
    Ich breitete die Arme aus und fragte Suko. »Was sagst du dazu?«
    »Na ja, ich habe schon immer gern gegrillt. Allerdings würde ich Shao gern mitnehmen. Ich hatte ihr versprochen, den Abend freizuhalten und…«
    »Kein Problem«, sagte Sir James. »Wunderbar.«
    »Wollen Sie auch jemand mitnehmen, John?«
    »Nein, nein, das lasse ich lieber. Es reicht mir, wenn ich auf Shao und Suko achten muß.«
    Sir James lächelte, enthielt sich ansonsten eines Kommentars und reichte uns wieder zwei Kopien. Es war die Wegbeschreibung zum Grillplatz, der mit einem Kreuz markiert worden war.
    Ein zweites Kreuz entdeckten wir nicht weit entfernt. Auf unsere Frage wurde uns geantwortet, daß dort der Förster Garry McBain wohnte, mit dem wir uns unterhalten sollten.
    »Geht in Ordnung, Sir«, sagte ich. »Weiß der Mann Bescheid?«
    »Ich werde ihn anrufen.«
    »Gut. Dann sehen wir uns heute nachmittag auf dem kleinen Fest.« Ich stand auf.
    »Ach so, John, da wäre noch etwas.«
    »Ja, Sir…«
    »Haben Sie sich eine neue Jacke gekauft?«
    Ich stand da und wußte nicht, was ich sagen sollte. Es war plötzlich still geworden.
    Vielleicht hörte ich auch deshalb Sukos Prusten, das wohl ein Lachen sein sollte, und auch in den Augen meines Chefs blitzte der Schalk.
    »Nein, Sir, die habe ich nicht gekauft. So etwas bekommt man nachgeworfen, wenn man sich Schuhe holt.«
    »Ich dachte es mir schon. Hätte mich auch gewundert, wenn Sie dafür Geld ausgegeben hätten, John.«
    Das war wirklich die Härte. Eine derartige Bemerkung hätte ich dem Alten gar nicht zugetraut. Aber ich nahm mir vor, mich nicht beirren zu lassen. Ich würde die Jacke behalten, und ich beruhigte Sir James. »Zur Grillfete werde ich etwas anderes anziehen. Dann komme ich in Tracht.«
    Bevor Sir James auf diese Bemerkung noch eine Antwort geben konnte, hatte ich das Büro bereits verlassen.
    Suko folgte mir.
    Als ich sein Grinsen sah, ballte ich die rechte Hand nur zur Faust. »Denk daran, die Linke ist tödlich. Die Rechte aber ist unerforscht.«
    »Klar, ich zittere jetzt schon…«
    ***
    Uns empfing ein Mann, den man mit gutem Gewissen als einen Naturburschen hätte ansehen können. Die gesunde Gesichtsfarbe paßte zu dem braunen Haar, der offene Blick seiner grauen

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