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Totentanz für Dr. Siri - Cotterill, C: Totentanz für Dr. Siri - Disco for the Departed

Totentanz für Dr. Siri - Cotterill, C: Totentanz für Dr. Siri - Disco for the Departed

Titel: Totentanz für Dr. Siri - Cotterill, C: Totentanz für Dr. Siri - Disco for the Departed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Cotterill
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Chundee Vongheuan.«
    Sie lächelte. »Sie können mich ruhig Dtui nennen, Genosse.«
    »Wir wollten eben die Blumengestecke verspeisen«, sagte Siri. »Möchten Sie vielleicht ein Häppchen mitessen?«
    Lit lachte. »Ich fürchte, die sind nicht besonders nahrhaft. Sie sind nämlich aus Plastik. Kommen Sie, ich lade Sie zum Frühstück ein.«
    Während sie in seinem chinesischen Jeep durch Vieng Xai fuhren, wies Lit sie auf die gewaltigen, hoch aufragenden Felsen hin, die man in dieser Gegend Karste nannte und die berühmte Höhlen beherbergten. »Hier wohnte General Khamtay, der militärische Kopf der Revolution«, sagte er. »Und da drüben befindet sich das Domizil des Premierministers.«
    Die Stadtrundfahrt machten sie Dtui zuliebe. Siri hatte im Laufe seiner langen Jahre im Nordosten sämtliche Höhlen von innen gesehen und kannte das verschlungene System von Kammern und Tunnels, das sich durch diese Kalksteintürme zog, genau. Doch für Dtui war ein Felsturm
nicht vom anderen zu unterscheiden. Die amerikanischen Piloten, die jahrelang im Tiefflug über das Tal hinweggeschossen waren, hatten mit denselben Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt. Selbst die erst gegen Kriegsende attackierten Karste hatten dem Streuteppich von Fünfhundert-Kilo-Bomben problemlos standgehalten. Dtui fand es unglaublich, dass man zwei Millionen Tonnen Sprengstoff über kommunistisch besetztem Gebiet abwerfen konnte, ohne auch nur einem der Anführer ein Haar zu krümmen.
    Dass die Parteiführung ausgerechnet Vieng Xai zum Regierungssitz des neuen Regimes erkoren hatte, mutete auf den ersten Blick ein wenig seltsam an. Die Straßen bildeten ein weitläufiges Gitternetz, umschlossen von den hohen Felsen, unter denen die Soldaten zehn Jahre ihres Lebens verbracht hatten. Dieses Bild hatten sie jeden Tag vor Augen gehabt, und für sie bedeutete es Freiheit. Bis vor vier Jahren hatten sich hier Reisfelder erstreckt, so weit das Auge reichte. Aus Angst vor Flugangriffen versteckten sich die Einheimischen bei Tag und kamen erst nach Sonnenuntergang hervor, um ihre Felder zu bestellen. Mit dem Waffenstillstand jedoch hatten die Genossen ihre Bergfestung verlassen und sich an die Verwirklichung ihres Traums gemacht: die Errichtung einer prächtigen Stadt zum glorreichen Gedenken an ihren jahrelangen Kampf.
    Aber Laos war mehr als die Provinz Houaphan. Es war ein Land mit rund dreieinhalb Millionen Einwohnern. Zwar gab es keine aktuellen Zahlen, und bis zu fünfhunderttausend Menschen waren nach Thailand geflohen, doch der Großteil der Bevölkerung drängte sich in und um die Hauptstadt. Nachdem die Pathet Lao siegreich in
Vientiane einmarschiert waren und die kommunistische Volksrepublik ausgerufen hatten, schien Vieng Xai abgelegen und unzugänglich. Wer ein Land regieren wollte, musste dort sein, wo die Menschen waren. Und die waren nicht in Houaphan und erst recht nicht in Vieng Xai. Zwei weitere Gästehäuser und ein Marktplatz befanden sich im Bau, aber die Bambusgerüste setzten bereits Moos an. Alles vermittelte den Eindruck eines aufgegebenen Projekts, eines schon bei Sonnenaufgang halb vergessenen Traums.
    Am Marktplatz gab es eine einzige Garküche, die feu -Reisnudeln servierte, in Schüsseln, die so riesig waren, dass man darin bequem ein kleines Baby hätte baden können. Siri und Dtui griffen beherzt zu und aßen mit der linken Hand, während sie mit der rechten Fliegen groß wie Mantelknöpfe verscheuchten. Da Lit bereits gefrühstückt hatte, sah er seinen Gästen beim Essen zu und erklärte ihnen derweil, warum sie hier waren.
    »Wir wären wahrscheinlich nie darauf gestoßen«, begann er. »Von Zeit zu Zeit lösen sich oben in den Karsten kleinere Felsbrocken und stürzen herab. Manche erst lange nachdem sie von einer Rakete getroffen wurden. So vermutlich auch in diesem Fall. Ein gewaltiger Felsblock krachte auf den frisch angelegten Betonweg, der von der Höhle zu dem neuen Haus führt. Sie werden sehen, Doktor, dass die meisten ranghohen Genossen sich vor ihrer alten Höhle ein Haus gebaut haben.«
    »Hm. Sie wollen den Mutterleib partout nicht verlassen. Typisches Primatenverhalten«, sagte Siri. »Und von welcher Höhle reden wir?«
    »Von der des Präsidenten. Wir erwarten ihn in gut einer Woche zurück. Es wäre schön, wenn sich die Sache noch vor seiner Ankunft klären ließe.«

    »Gut«, sagte Siri. »Der Felsblock krachte also auf den Beton …«
    »Und plötzlich ragte er aus einem Spalt.«
    »Wer?«
    »Der

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