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Totentrickser: Roman (German Edition)

Totentrickser: Roman (German Edition)

Titel: Totentrickser: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Oldenburg
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der Meisterdieb in überweltlicher Extase.
    »Ich will aber auch mitkommen und Mutanten abschlachten!«, protestierte Nenia.
    »Nein, das ist zu gefährlich für dich. Wir sind auch bald zurück.«
    »Ich hasse dich!« Nenia stampfte mit dem Fuß auf. »Und ich werde euch alle töten!«
    »Ach, sie ist so süß!«, meinte Babylonia, während sie sich zwei Gurte mit Patronen für das Impulsgewehr umschnallte. »Später möchte ich auch ganz viele Kinder haben! Aber erst will ich mich noch amüsieren.« Sie lud eine Patrone in das Gewehr und zog den Lademechanismus durch, als hätte sie dergleichen schon tausend Mal gemacht.
    »Rockenrohl!«
    Yrth-Kultisten-Leichen pflasterten ihren Weg.
    Je mehr sie sich der Brutkammer näherten, desto bizarrer wurden die Mutationen. Bei manchen der Kultisten war kaum noch zu erkennen, welcher Spezies sie ursprünglich einmal angehört hatten, so sehr hatten sie sich unter dem Einfluss der Yrth verändert. Tentakel und Klauen, zusätzliche Mäuler mit krummen Reißzähnen, Augen und dornige Stacheln waren ihnen an den unmöglichsten Stellen gewachsen und ließen sie wie die Ausgeburten der Phantasie eines ebenso kreativen wie wahnsinnigen Weltuntergangspropheten erscheinen.
    Sabbernde, kreischende Laute ausstoßend, warfen sie sich den Helden in Scharen entgegen.
    »Nehmt das, Schleimgeburten!«, rief Babylonia und mähte eine Reihe aufdringlicher Mutanten mit dem Impulsgewehr nieder.
    »Nicht schlecht«, meinte Selphyne anerkennend, während sie Feuer auf die Angreifer niederregnen ließ. »Du scheinst ja ein echtes Naturtalent zu sein.«
    Babylonia rammte einem Yhrtianer den Gewehrkolben in sein abscheuliches Antlitz und schaltete drei seiner nicht minder abscheulichen Kumpanen mit einer treffsicheren Salve aus.
    »Ich bin geboren, um Mutanten in ihre hässlichen Hintern zu treten!«, rief sie.
    Währenddessen wurden in der Brutkammer auf dem Gebiet der Reproduktion eher schleppende Fortschritte gemacht.
    »Und Mann und Frau müssen sich ganz doll lieb haben, und dann verschmelzen das männliche und das weibliche Erbgut«, erklärte Bolgur, das gesammelte Wissen aus Cousin Lugbors Aufklärungsunterricht mobilisierend.
    »Ja, ja«, knurrte die Matriarchin, die langsam die Geduld verlor. »Können wir jetzt endlich mal zur Sache kommen?«
    »Und die befruchtete Eizelle nistet sich dann in der Gebärmutter ein. Was die Frage aufwirft: Wer oder was ist die Gebärmutter? Vielleicht so eine Art Hebamme? Und welcher Art ist ihre Beziehung zu dem Storch?«
    »Wir sind hier an so eine große verschlossene Tür gelangt«, teilte Selphyne dem Biotechnik-Offizier über das Artefakt mit. »Außerdem haben wir ein kleines Yrth-Problem.«
    Hinter der Gnomenmagierin schlugen Brom und Babylonia Welle um Welle der monströsen Angreifer zurück. Mittlerweile wateten sie knietief in Blut, Schleim und Mutantengliedmaßen.
    »Ausgezeichnet«, sagte Zol. »Die Tür führt in die ehemalige Kommandozentrale, in der sich jetzt die Brutkammer befindet. »Warte, ich hacke mich über die Konsole in die Türsteuerung ein.« Er tippte auf einigen Tasten herum. »Diese raffinierten Biester haben die Kombination geändert. Es wird noch etwas dauern, bis ich die Tür geöffnet kriege.«
    »Lass dir Zeit«, entgegnete die Gnomenmagierin und drehte sich zu Brom und Babylonia um. »Kommt ihr beiden klar, oder soll ich euch helfen?«
    »Wir kommen klar, danke!«, antwortete Brom und zerteilte einen geifernden Mutanten sauber in zwei Hälften.
    »Ich könnte das den ganzen Tag lang machen!«, rief Babylonia.
    »Und«, plauderte Selphyne, während sie darauf wartete, dass sich die Tür öffnete, »ist Nenia brav gewesen?«
    »Sie hat mich getreten«, sagte der Ekonier vorwurfsvoll.
    »Weil du blöd und hässlich bist!«, ließ sich die Stimme der kleinen Nachtelfe aus dem Hintergrund vernehmen.
    »Das hast du mir jetzt schon mehrfach mitgeteilt«, entgegnete Zol. »Und ich verstehe immer noch nicht, inwiefern diese Information gegenwärtig relevant sein soll.« Er tippte weiter auf den Tasten herum. »Ah, jetzt hab ich es!«
    Metallische Maschinengeräusche erklangen, und die Tür öffnete sich.
    »Ihr solltet äußerst vorsichtig sein. Die Königin verfügt über außergewöhnliche telepathische Fähigkeiten. Lasst euch auf keinen Fall von ihr einlullen!«
    Doch Selphyne hörte nicht mehr zu.
    Durch den offenen Türspalt fiel ein warmer goldener Schein auf ihr Gesicht.
    »Vielleicht sollten wir den Storch bei unseren

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