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Totentrickser: Roman (German Edition)

Totentrickser: Roman (German Edition)

Titel: Totentrickser: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Oldenburg
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bemerkte, dass der Biotechnik-Offizier sie erwartungsvoll ansah.
    »Ich sagte: Habe ich mich verständlich ausgedrückt?«
    Die Gnomenzauberin wechselte einen Blick mit Brom und Babylonia, die ratlos mit den Schultern zuckten.
    »Ähm«, sagte sie, »ich fürchte, wir konnten nicht ganz folgen … Könntest du das vielleicht noch ein bisschen einfacher formulieren?«
    Seufzend drückte Zol auf einen Knopf, und die bunten dreidimensionalen Bilder verschwanden.
    »Das war bereits die einfache Fassung«, erklärte er. »Jeder Vorschüler auf Ekon  VII würde sich unterfordert fühlen. Könnt ihr mich nicht eventuell mit jemandem in Kontakt bringen, der, nun ja … über etwas mehr Intelligenz verfügt?«
    »Eigentlich gelte ich als recht intelligent«, antwortete Selphyne beleidigt.
    »Bei den Quasaren!«, entsetzte sich Zol. »Und was bezeichnet ihr in eurer Welt als dumm ?«
    Brom meldete sich fingerschnipsend.
    »Hier, ich hab eine Frage«, sagte er. »Du behauptest, du kommst von einem Stern. Aber wie kann das sein, wenn doch jeder weiß, dass die Sterne nur die Köpfe der Nägel sind, die der besoffene Schmiedegott Azaknul aus Langeweile mit seinem Hammer in den Himmel gekloppt hat?«
    Triumphierend lehnte er sich zurück – Zwergenmythos gegen Weltraumwissenschaft: 1 zu 0, verkündete seine Miene.
    Selphyne zwinkerte dem Biotechnik-Offizier zu.
    »Beantwortet das deine Frage nach der hiesigen Definition von Dummheit?«
    Zol richtete sich auf.
    »Also gut«, sagte er. »Dann muss ich wohl eine andere didaktische Methode wählen.«
    Er drückte auf ein paar Knöpfe, und wieder erschienen die schwebenden Bilder, aber diesmal waren sie noch bunter und wirkten grobschlächtiger, als wären sie von einem Kind gezeichnet worden.
    Fröhliche Musik ertönte.
    »Es war ein wunderschöner Morgen auf Ekon  VII «, begann Zol im Märchenonkelton. »Die acht Sonnen schienen, die Zurkanolpüren sangen vergnügt in den Bäumen, und Zol und seine Ekonenfreunde beschlossen, dass es ein großartiger Tag war, um einen Ausflug mit ihrem Sti-Sta-Sternenschiff zu machen.«
    Die bunten Bilder zeigten Zol und seine Ekonenfreunde, die vergnügt in ihr Sternenschiff kletterten und ins Weltall starteten.
    »Sie besuchten gar viele fremdartige Welten und erlebten aufregende und lustige Abenteuer. Doch als sie sich auf den Heimweg machten, da ahnten sie nicht, dass sie einen blinden Passagier an Bord hatten!«
    Die Musik wurde dramatisch, und die Bilder zeigten ein Yrth-Auge, das sich lauernd in einer dunklen Ecke verbarg.
    »He, das ist toll!«, meinte Brom. »Schade, dass ich meinen Proviant nicht da hab, ich könnte jetzt gut was zum Knabbern vertragen. Schade auch, dass Bolgur nicht dabei ist, das wär was für ihn gewesen!«
    »Byn ych ym Hymmel?«, fragte Bolgur verträumt.
    »Ja, Bolgur«, antwortete die Matriarchin. »Du bist im Himmel.«
    Ihr Gewand leuchtete weiß wie die Unschuld der Engel, und ihre Stimme klang rein und klar wie himmlische Chöre.
    »Toll«, murmelte der Ogerbarbar.
    »Lass mich dir berichten, wie Yrth den Weg in mein Herz fand …«
    »… und die bösen Yrth nisteten sich in den Körpern von Zols Freunden ein und kontrollierten ihre Gedanken. Und das Sternenschiff trieb führungslos durch das Weltall, und Zols Freunde mutierten und wurden wahnsinnig und fingen an, schreckliche Dinge zu tun, zum Beispiel sich gegenseitig aufzufressen. Und Zol, der sich noch immer im Labor versteckt hielt, wurde ganz traurig. Doch dann kam eines Tages ein neuer Planet in Sicht …«
    »… ich irrte umher in dunkler Nacht, als ich das Licht vom Himmel fallen sah«, erzählte die Matriarchin. »Und ich vernahm die Stimme Yrths, und Yrth sprach: Siehe, ich habe dir eine Stadt geschaffen für die Rechtgläubigen darin zu wohnen. Nimm sie in Besitz und fülle sie mit Leben. Und wenn die Zeit gekommen ist, sollen sich die Tore der Stadt öffnen, und das Wort Yrhts soll verbreitet werden in allen Gegenden der Welt, und das Allsehende Auge wird herrschen und nirgends wird ein Schatten sein für die Sünde, sich darin zu verbergen …«
    »… aber die bösen Yrth hatten ein Riesenproblem: Sie konnten das Sternenschiff nicht verlassen. Weil sie nämlich nicht angepasst waren an die Atmosphäre des neuen Planeten. Eine Atmosphäre ist … ach egal. Jedenfalls konnten sich die Yrth nicht im Freien aufhalten. Sie waren auch gegen die meisten Nahrungsmittel allergisch, deshalb mussten sich ihre Wirtskörper den ganzen Tag von

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