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Toter Mann

Toter Mann

Titel: Toter Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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mir!« »Hallo?! Hallo?!«
    »Er nennt deinen Namen«, sagte Aneta Djanali. »Er wiederholt deinen Namen.«
    Winter nickte.
    »Es klingt, als wollte er eine Bestätigung, dass er wirklich mit dir verbunden worden war.«
    »Er wollte mit Erik sprechen«, sagte Halders. »Er hat ja nach ihm verlangt.«
    »Vielleicht hat er irgendeinen Namen aus dem Haufen gewählt.«
    »Haufen? Gibt es einen Haufen Kriminalkommissare?«, fragte Halders.
    Wahrscheinlich sagt gleich jemand, dass er gerne in dem Haufen landen würde, dachte Halders.
    »Ich habe auch den Eindruck, dass er beruhigt ist, weil Erik dran ist«, sagte Ringmar.
    »Dann gehen wir also davon aus, dass er mit mir verbunden werden wollte.« Winter nickte mit dem Kopf zum Tonbandgerät. »Noch was?«
    »Er wechselt ... die Zeit, wenn man das so nennen kann«, sagte Bergenhem. »Erst sagt er, er >wollte< es nicht tun, und dann sagt er, dass er es nicht tun >will<.«
    »Das Letzte wiederholt er«, sagte Aneta Djanali. »Dass er es nicht will.«
    »Erst wollte er es nicht tun, dann will er es nicht tun«, fasste Ringmar zusammen.
    »Er braucht Hilfe, damit er es nicht tut«, sagte Halders. »Es nicht wieder tut«, sagte Ringmar.
    Winter nickte. »Er will es nicht noch einmal tun.«
    »Er hat also etwas getan, was er nicht wiederholen möchte«, sagte Aneta Djanali. »Ja.«
    »Aber was?«
    »Jemanden erschießen«, sagte Halders.
    »Gibt es einen Zusammenhang mit dem Fall Sellberg?«, fragte Aneta Djanali.
    »Warum nicht?«, sagte Halders.
    Benny Vennerhag war umgezogen, seit sie zuletzt Kontakt gehabt hatten. Jetzt wohnte er in einem der wenigen Häuser am Järkholmsvägen, den Ausschlag gegeben hatte der Golfplatz Hovås im Osten. Auf der anderen Seite des Fahrradweges begann das Meer. Früher war Winter zu dem kleinen Badeplatz bei Järkholmen mit dem Fahrrad gefahren. Dort hatte er sich erholt. Jetzt stellte er sein Auto ab und ging auf Vennerhags Haus zu. Wenn man es noch Haus nennen konnte. Es war ein Strandpalast mit zwei Swimmingpools, der mindestens zwanzig Millionen gekostet hatte. Um das ganze Haus zog sich ein Sonnendeck wie auf einem Atlantikkreuzer. Das meiste erinnerte an einen Luxusliner. Winter klingelte an der Tür. Der Klingelton war angenehm, eine Art Glockenspiel. Niemand öffnete. Er hörte hinter sich jemanden rufen und drehte sich zum Meer um. Auf einem Bootsanleger neben einem Pavillon stand ein Mann. Am Anleger vertäut lagen ein großes Motorboot und ein noch größeres Segelboot. Der Mann war eine Silhouette in dem blendenden Sonnenlicht. Die Silhouette hob die Hand und winkte.
    »Erik! Hier bin ich! Komm rüber!«
    Winter überquerte die Straße und betrat den Anleger, wo der Mann auf ihn wartete. Benny Boy. Einer der unangenehmsten Menschen, die Winter je kennengelernt hatte. Vielleicht rührte die Abneigung von dem Verhältnis her, das das Schwein früher mit seiner Schwester gehabt hatte. Verhältnis. Winter wusste nicht, wie man es nennen sollte. Angriffe. Vergewaltigung. Überfälle. Hypnose.
    Jetzt sah er, dass Benny nur mit einer Badehose bekleidet war.
    Er schien gut in Form zu sein und lächelte ein weißes Lächeln. Er war stark gebräunt.
    »Mensch, Erik, Ende Oktober und der reinste Hochsommer. Hast du Lust auf ein Bad?«
    »Nein.«
    »lm Schuppen gibt's Badehosen.« »In welchem Schuppen?«
    »Dann eben im Pavillon, Badehaus. Du kannst dich da drinnen umziehen. Na los, spring schon rein! Das wird dir gut tun. Ich bin seit Mai jeden Tag geschwommen.«
    »Hat es dir gutgetan, Benny?«
    »Was? Na klar, alter Junge. jetzt zieh dich um!«
    Warum nicht. Vielleicht würde es ihm guttun, manches würde sich klären, schärfer werden. Die Geschichte wiederholte sich. Als er Benny Boy zuletzt besucht hatte, vor mehreren Jahren in seiner Stadtvilla, hatte er sich auch eine Badehose geliehen und war in Bennys Swimmingpool geschwommen.
    Später hatte er versucht, Benny im flachen Teil des Pools zu ertränken.
    Benny war nicht nachtragend.
    »Na also«, sagte er, als Winter aus dem Badehaus trat. »jetzt tauchen wir.«
    Benny machte es ihm vor und Winter sprang hinterher. Das Wasser war im ersten Moment eine eisige Sensation, dann fühlte es sich köstlich erfrischend an. Er machte einige Schwimmzüge und ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen. Er schmeckte das Salz auf den Lippen. Sein Kopf wurde klar, sein Denken scharf.
    Zehn Meter entfernt trat Vennerhag Wasser.
    »Es gibt doch nichts Schöneres«, sagte er, als Winter auf ihn

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