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Totes Meer

Titel: Totes Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Keene
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Außerdem gab es eine kleine Kapelle. Irgendjemand hatte auf dem Parkplatz einen Basketballkorb aufgestellt. Darunter stand ein einzelner Wagen, ein dunkelgrüner Ford Explorer. Eine ausgefranste amerikanische Flagge flatterte in der Mitte der Anlage an einem Fahnenmast.
    Die Spratling verlor an Fahrt, und Chief Maxey ließ den Anker hinab. Tum, Mitch, Tony, Runkle, Hooper und ich bestiegen das Beiboot und nahmen unsere Plätze ein. Chuck und Chief Maxey ließen uns zu Wasser, und wir stießen uns ab. Dann startete Tum den Motor. Wir fuhren in die Bucht. Unterwegs schaltete Tum das batteriebetriebene Funkgerät ein und überprüfte, ob wir Kontakt zum Schiff hatten. Chief Maxey antwortete ihm laut und deutlich.
    Der Strand lag verlassen. Die Flagge schlug gegen den Fahnenmast. Auf dem Dach des Lagerhauses saßen ein paar Vögel, aber sonst rührte sich nichts. Ich sog die salzige Brise ein, roch aber keine Zombies. Tum fuhr längsseits am Landungssteg vor und stellte den Motor ab. Hooper stand vorsichtig auf und vertäute das Boot. Nervös sah er sich um. Nachdem er bestätigt hatte, dass die Luft rein war, kletterte der Rest von uns auf den Steg. Wir beschlossen, dass Tum beim Boot bleiben sollte, falls wir schnell verschwinden müssten.
    »Mitch«, sagte Runkle, »Sie gehen voraus. Hooper,
Sie bilden die Nachhut. Der Rest von uns bewegt sich mit jeweils drei Metern Abstand. Alles klar?«
    Wir nickten.
    »Gut. Wir fangen mit dem nächstliegenden Gebäude an. Sobald das gecheckt ist, gehen wir zum nächsten. Wir machen das als Team. Ich will nicht, dass irgendjemand allein loszieht. Wenn wir Ärger kriegen, achten Sie darauf, wo Sie hinschießen. Das Letzte, was wir brauchen, ist, dass wir uns im verdammten Kreuzfeuer gegenseitig abknallen. Verstanden?«
    Wieder nickten wir. Aus den Bäumen stieg plötzlich ein Krähenschwarm auf und ließ uns zusammenfahren. Ich hätte beinahe den Abzug gedrückt.
    »Waffenkontrolle«, sagte Runkle. »Überprüfen Sie, ob Ihre Waffen geladen und gesichert sind.«
    Sobald wir damit fertig waren, gingen wir los. Mitch steuerte als Erstes den Explorer an und spähte hinein, während der Rest von uns zurückblieb. Er öffnete die Tür und prüfte den Innenraum. Dann hob er den Kopf.
    »Leer.«
    »Irgendwas Brauchbares?«, fragte Runkle.
    »Nur, wenn ihr Jungs auf Fallout Boy, John Tesh oder Gospelmusik steht. Im Handschuhfach ist ein Stapel CDs, aber die sind alle scheiße. Die ganze beschissene Welt geht unter, und alles, was unsere Nachkommen finden werden, ist Fallout Boy.«
    Tony und ich kicherten leise. Runkle deutete auf das erste Betongebäude. Mitch kroch mit gezogener Waffe darauf zu. Wir folgten ihm. Meine Handflächen
waren nassgeschwitzt, und ich musste meine Waffe ständig von einer Hand in die andere verlagern, um sie an meinem Hemd abwischen zu können. Meine Achselhöhlen wurden feucht. Meine Ohren waren heiß, und mein Puls pochte in meinen Schläfen. Hinter meinen Augen baute sich Druck auf, der zu Kopfschmerz wurde.
    Mitch drückte sich flach an die Wand des ersten Gebäudes und horchte an der Tür. Dann schaute er zu uns zurück, nickte, griff nach der Türklinke und drückte sie nach unten. Die Tür war nicht verschlossen. Er holte tief Luft, sprang vor und riss die Tür auf. Runkle und Tony rannten hinein, die Waffen vorgestreckt. Hooper und ich folgten ihnen. Mitch kam nach uns. Der Raum, eine Art Sendezentrale, war verlassen. Auf einem Brett hinter einem Tresen stand eine große, staubbedeckte Funkanlage. Ein Mikrofon hing herunter und pendelte an seinem Kabel hin und her. Es gab zwei Telefone, eine Kiste voller Ersatzteile für das Funkgerät und einige Landkarten und Tabellen. An der Wand hing eine Liste mit nautischen Notsignalen und wichtigen Notfallnummern. Am anderen Ende des Raumes befand sich eine geschlossene Tür.
    Hooper nahm einen der Telefonhörer und hielt ihn sich ans Ohr. Der Rest von uns schaute ihn hoffnungsvoll an.
    »Tot«, erklärte er. »Hätte auch nicht gedacht, dass es funktioniert, aber schadet ja nicht, es auszuprobieren.«

    Mitch schlich zu der zweiten Tür, horchte und drückte die Klinke. Die Tür öffnete sich quietschend. Mitch tastete innen die Wand ab, fand den Schalter und machte Licht. Dann pfiff er anerkennend. »Ich glaube, hier sind ein paar Sachen, die wir gebrauchen können.«
    Runkle befahl Tony, den Eingang zu bewachen, dann ging der Rest von uns ins Hinterzimmer. An den Wänden waren Pappkartons aufgestapelt. Mitch

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