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Totgekuesste leben laenger

Totgekuesste leben laenger

Titel: Totgekuesste leben laenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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»Hey! Habt ihr zwei gerade Zeit?«
    Barnabas zuckte zusammen und ich drehte mich lächelnd um. »Wofür denn?«, fragte ich aufgeregt. »Wasserskifahren«, antwortete der kleine Typ mit den dunklen Haaren und hielt ein Paar Wasserskier hoch. »Wir dürfen nur dann zwei Boote ausleihen, wenn wir acht Leute zusammenkriegen. Habt ihr was dagegen, die begeisterten Zuschauer zu spielen?«
    Ich spürte, wie ich vor Aufregung zu zittern begann, »Kein Problem«, stimmte ich zu. Damit war die Sache endgültig besiegelt. Barnabas wollte. Ich wollte. Wir würden das Ding jetzt drehen.
    »Madison«, schimpfte er.
    Doch um uns herum hüpften alle schon begeistert in die Boote. Ich sah mir der Reihe nach die Gesichter an, auf der Suche nach einem, das nicht dazupasste. »In welchem Boot ist das Opfer? Dann nehme ich das andere«, schlug ich vor.
    Barnabas' Kiefer verspannte sich. »So einfach ist das nicht. Das hier ist eine Kunst, kein Memoryspiel.« »Dann rat doch einfach!«, flehte ich. »Heilige Ravioli, auch wenn wir auf verschiedenen Booten sind, bist du doch höchstens zehn Meter weit weg oder so. Wo liegt denn das Problem? Ich rufe dich dann einfach, okay?«
    Er zögerte und ich beobachtete mit gerunzelter Stirn, wie die Gedanken über sein Gesicht huschten. Es mochte vielleicht nicht die beste Idee sein, aber hier stand immerhin ein Leben auf dem Spiel. Hinter mir flogen die Schwarzflügel los.
    Barnabas holte Luft, um etwas zu sagen, hielt aber inne, als ein Typ in grauer Badehose zu uns rüberkam. Er hatte eine Schleppleine dabei und lächelte.
    »Ich bin Bill«, stellte er sich vor und streckte die Hand aus.
    Ich wandte mich von Barnabas ab und ergriff seine Hand. »Madison«, entgegnete ich schüchtern. Ich nahm einfach mal an, dass er nicht der schwarze Engel war. Dafür sah er zu normal aus.
    Auch Barnabas murmelte seinen Namen. Bill musterte ihn eingehend. »Kann einer von euch so ein Ding fahren?«, fragte er.
    »Ja, ich«, meldete ich mich schnell, bevor Barnabas noch eine Ausrede erfinden konnte, warum wir leider gehen mussten. »Aber ich hab noch nie jemanden auf Wasserskiern gezogen. Ich guck lieber nur zu.« Ich warf Barnabas einen kurzen Blick zu. Den letzten Satz hatte ich seinetwegen hinzugefügt.
    »Super!« Bill grinste verwegen. »Willst du in meinem Boot mitfahren? Dann kannst du mir zugucken.« Er flirtete mit mir und ich musste kichern. Ich hatte mich so lange mit Barnabas verkrochen, dass ich ganz vergessen hatte, wie viel Spaß es machte, zu flirten. Hinzu kam, dass er mit mir flirtete. Nicht mit dem Mädchen auf dem Steg, das sich gerade bis auf den gelben Bikini ausgezogen hatte und seinen super Hintern präsentierte. Oder mit der fantastisch aussehenden Dunkelhaarigen, die Shorts und ein leuchtend buntes Top trug.
    »Klar, ich guck dir zu«, gab ich zurück und wollte ihm gerade folgen, als Barnabas mich am Arm zurückriss. »Hey«, rief er laut, während seine Augen wieder silbrig wurden und mir erneut ein Schauder über den Rücken lief »Wie wär's mit einem Mädchen- und einem Jungenboot?«
    »Cool!«, stimmte das Bikinimädchen fröhlich zu. Sie schien seine metallisch glitzernden Augen gar nicht zu bemerken, obwohl sie ihm direkt ins Gesicht sah. »Wir nehmen das blaue Boot.«
    Ich wand mich aus Barnabas' Griff. Etwas sehen zu können, das den Lebenden offenbar verborgen blieb, bereitete mir Unbehagen. Ich war mir noch nicht einmal sicher, ob Barnabas selbst wusste, dass ich es sehen konnte.
    Der Geräuschpegel hob sich, als die Gruppen sich neu verteilten, die Boote anfingen zu tuckern und die Leinen losgemacht wurden. Immer noch auf dem Bootssteg, zog ich Barnabas zu mir herunter und flüsterte ihm zu: »Bill ist doch nicht der Reaper, oder?«
    »Nein«, raunte er zurück. »Aber da ist irgendwas, das seine Aura trübt. Er könnte das Opfer sein.«
    Ich nickte. Barnabas drehte sich um und redete mit einem Typen im blauen T-Shirt, der sich den Platz hinter dem Steuer des roten Boots geschnappt hatte. Ich sagte den anderen Mädchen Hallo und sprang in das kleine blaue Schnellboot. Anscheinend plante Barnabas, das Opfer zu decken. Ich sah über den Steg zu Bill hinüber - bildete ich mir das nur ein oder war er wirklich von einem trüben Nebel umgeben? Kurz darauf waren wir schon auf dem Wasser und flitzten über den kleinen See. Das Mädchen in dem roten Einteiler glitt hinter unserem Boot durch die Wellen, während die Jungen Bill hinter sich herzogen. Die Sonne brannte auf meinen

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