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Totgeschwiegen (Bellosguardo)

Totgeschwiegen (Bellosguardo)

Titel: Totgeschwiegen (Bellosguardo) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Reiter
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einer von denen anmacht.“
    Anna verdrehte die Augen. „Die machen mich nicht an. Die kenne ich alle schon ewig.“
    „Max war aber scharf auf dich.“
    „Ich bin mit dir zusammen. Also wird er wohl kaum noch scharf auf mich sein.“
    „Du gibst also zu, dass er scharf auf dich war. Ich hab ’s doch gewusst.“
    „Was hast du gewusst?“
    „Dass da mehr war, als nur eine harmlose Freundschaft. Das habe ich an dem Abend im Clubhaus gesehen, als ich dich das erste Mal angesprochen habe.“
    „Und wenn schon.“
    „Anna, jetzt sag mir bitte: War da was zwischen dir und Max?“
    „Ja“, sagte sie zögerlich.
    „Ja, was? Hast du mit ihm geschlafen?“ Seine Stimme klang mit einem Mal so kalt und fordernd, dass sie am liebsten nicht geantwortet hätte. Auf der anderen Seite war es ja nun kein Verbrechen gewesen.
    „Domenik, das weiß außer Lara keiner, OK?
    „Du hast m ich angelogen.“
    „Bitte Domenik, jetzt mach da doch keine große Sache draus. Das war total unwichtig.“
    „Unwichtig? Sag mal, spinnst du? Du nennst es unwichtig, wenn du mit irgend so einem Würstchen in der Kiste warst?“
    „Da kann ten wir uns doch noch gar nicht.“
    „Mit wie vielen anderen Typen hast du hier denn noch geschlafen?“
    „ Mit einem. Habe ich dir doch schon gesagt. Du wusstest doch, dass ich keine Jungfrau mehr bin.“
    „Ich wusste aber nicht, dass du wie eine Hure rumvögelst.“ Mit diesen Worten sprang er vom Bett auf.
    „Wie bitte? Weil ich mit Max gesch lafen habe, bin ich eine Hure?“ Anna rüttelte jetzt an seinem Arm.
    „Lass mich in Ruhe und fass mich nicht an.“ Domenik stürmte aus dem Zimmer. Anna sah ihm entsetzt hinterher.
     
    „Ärger im Paradies? Dein Freund hat mich gerade fast umgerannt.“ Auf einmal stand Lara im Zimmer.
    „Scheint so“, murmelte Anna völlig verwirrt. Was war nur in ihren sonst so liebevollen Freund gefahren?
    „Also was ist, Anna, kommst du jetzt nachher mit zu Nicos Geburtstag?“ Lara sah Anna prüfend an.
    „Klar komme ich mit.“ Sie würde jetzt sicher nicht den Abend auf dem Zimmer sitzen , Trübsal blasen und darauf warten, dass Domenik sich entschuldigt. Sicher würde er ihr gleich eine WhatsApp Nachricht schicken. Tja, und dann wäre sie halt mal ein paar Stunden offline. Dann würde er wenigstens merken, dass er sie nicht als Hure bezeichnen konnte. Der Gedanke daran, wie er sie eben angewidert weggestoßen hatte, versetzte ihr allerdings einen Stich.
    „Ach ja , Anna, was ich fast vergessen hätte. Wegen Max brauchst du dir übrigens keinen Kopf mehr zu machen. Der bändelt gerade mit Nina an, hat mir Nico vorhin erzählt.“
    „Nina? Die alte Zicke? Kommt die etwa auch?“
    „Ich glaube schon. Pass mal auf, ihr werdet noch gute Freundinnen, immerhin habt ihr den gleichen Geschmack, was Jungs anbelangt“, lachte Lara.
    „Na super.“
     
    Der Abend ist so etwas von lächerlich.
    Sie saßen zu zehnt im Zimmer von Max und Nico. Nachdem sie Spaghetti gekocht hatten, hingen sie nun gemeinsam ab.
    Max saß neben Nina und streichelte ihr ständig übers Knie. Nina grinste zufrieden vor sich hin, während Max immer mal wieder einen verstohlenen Blick zu Anna rüber warf.
    Dreimal schon hatte Anna sich überlegt, mit welcher Ausrede sie sich am besten aus dieser miesen Veranstaltung verabschieden könnte, ohne Lara zu verärgern.
    „Ich geh nur mal eben mein Handy aus dem Zimmer holen. Erwarte einen An ruf von meinem Vater“, murmelte sie schließlich vor sich hin und erhob sich.
    „Kommst du dann wirklich noch mal wieder?“ Lara warf ihr einen skeptischen Blick zu.
    „Die kommt bestimmt nicht wieder. Die geht schnurstracks zu Domenik“, warf Nico grinsend ein.
    Alle anderen lachten.
    Anna merkte, wie sie immer genervter wurde. „Ich habe gesagt, ich hole nur mein Handy“, grummelte sie vor sich hin, schnappte sich ihre Jacke und verließ das überfüllte Zimmer.
     
    Vor dem Haus wehte ihr ein eisiger Wind entgegen. Sie zog den Reißverschluss ihrer Jacke höher und machte sich auf den Weg zu ihrem Haus.
    Sie hatte die ganze letzte Stunde an nichts anderes , als an Domenik denken können. Ob er sich wohl schon entschuldigt hatte? Sie musste zu ihrem Handy und zwar schnell.
    „Anna, warte mal kurz! “, hörte sie auf einmal eine Stimme hinter sich.
    Abrup t drehte sie sich um. Nina kam aus dem Jungshaus gerannt.
    Die hat mir gerade noch gefehlt. Hoffentlich will sie nicht mit mir über Max reden. Wahrscheinlich hat er ihr alles erzählt. Ein

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