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Touch of Pain

Touch of Pain

Titel: Touch of Pain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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Carolina.
    „Ich bin Tessa und soll dich zu den Mastern bringen.“
    Carolina wäre mit Leichtigkeit in der Lage, die zierliche Frau zu überwältigen. Doch wozu? Außerdem war sie unfähig, einen harmlosen Menschen anzugreifen. Sie hatte in ihrem ganzen Leben noch niemals jemanden geschlagen. Selbst im Selbstverteidigungskurs konnte sie nicht tun, was der Lehrer von ihr verlangt hatte. Sie vermochte sich einfach nicht zu überwinden, einer anderen Person Schmerzen zuzufügen. Ob Master David das wusste? Offensichtlich hatte Richard ihm alles von ihr erzählt. Wahrscheinlich kannte er die Marke ihres Shampoos und obendrein weitaus intimere Geheimnisse.
    Ihre Wangen entflammten.
    Wieso lange um den heißen Brei herumreden? Für unbedeutenden Small Talk fehlten ihr die Nerven. „Bist du eine Gefangene?“
    Tessa sah sie betroffen an. „Nein, ich bin freiwillig auf der Insel .“
    Carolina schätzte Tessa auf Ende dreißig. Die absurde Situation überforderte sie. Anscheinend gab es an diesem Ort nicht nur Frauen, die von ihren Ehemännern zu ihrem Glück gezwungen werden mussten.
    „Ich dachte …“
    Tessa hob die Hand und berührte Carolinas Wange. „Was auch immer du im Augenblick denkst, Master David ist ein guter Mensch, der mich vor mir selbst gerettet hat.“
    Master David, der Menschenfreund.
    „Ich weiß, es ist im Moment kein Trost, Carolina. Du wirst den Aufenthalt genießen; früher oder später.“
    Carolina starrte Tessa entgeistert an. Doch sie wusste, dass Tessa recht hatte. Es machte sie wütend.
    „Du bist zornig. Wieso, Carolina?“ Tessa fehlte anscheinend ebenso die Geduld für Belanglosigkeiten, und sie bohrte den Finger tief in Carolinas Gefühlschaos.
    „Vielleicht, weil dieses Arschloch mich gegen meinen Willen festhält und mich zu einem Sexobjekt degradiert – mit der Einwilligung meines Ehemanns.“
    „Du behauptest, Master David vergreift sich an dir, weil es ihm Spaß bereitet, dich zu zerbrechen? Auf der Insel gibt es genügend Devote, die sich gern Master David hingeben, mich eingeschlossen. Keiner der Master hat es nötig, auf unwillige Frauen zurückzugreifen, die zu blöd sind, ihre Neigungen anzunehmen.“
    Carolina presste die Lippen aufeinander, bevor ihr weiterer Unsinn aus dem Mund sprudelte. Tessa traf ins Schwarze. Carolinas Vorwürfe verloren an Boden, denn so war es nicht gewesen. Master David hatte sie nicht missbraucht, und es war eine Lüge, das zu behaupten. Sie war schrecklich durcheinander, überwältigt von den Vorkommnissen, die ihr dermaßen viel abverlangt hatten.
    „Die Wahl liegt bei dir, Carolina. Du kannst entweder mich, die Master, deinen Ehemann Master Richard und vor allem dich selbst hassen, oder du akzeptierst deine wahre Natur.“
    „Richard ist kein Master.“
    Tessa sah Carolina an, als sei sie außerordentlich dumm, dann lächelte sie warm. „Warum bist du hier?“ Sie wirkte verständnisvoll, als hätte sie genau wie Carolina zornig in einem Raum gestanden, unfähig, die Gefühle zuzugeben. Wie einfach wäre es, Master David einer Gräueltat zu beschuldigen, die von Richard ausging.
    Die Antwort fiel ihr nicht leicht. „Weil Richard unsere Ehe retten möchte.“
    „Und du?“
    Sie verblieb stumm, denn die Wahrheit fügte einen weiteren Stein zu denen, die bereits auf ihr lagen. Das Gewicht der Ehrlichkeit wog verflucht schwer. Tessa hob erneut die Hand und streichelte Carolina über die Wange. Carolina lehnte sich in die zarte Berührung. „Gib dir selbst ein paar Tage, um dich einzugewöhnen. Es ist ungewohnt für dich, deine Gefühle offen zu zeigen. Die Master und Richard wollen dir nichts Böses. Zieh dich an, nach dem Frühstück sieht die Welt gleich anders aus.“
    „Unterwäsche?“
    Tessa lächelte sie an. „Unnötig. Zu viel Kleidung ist nur ein Störfaktor. Der Zeitgewinn ist enorm, wenn man nicht stundenlang darüber nachgrübelt, was man anziehen soll.“
    Was für eine absurde Situation! Hätte sie Tessa woanders kennengelernt, hätte sie die zierliche Frau sofort gemocht. Aber an diesem Ort durfte sie ihren Instinkten nicht vertrauen, denn sie hatten sie kläglich im Stich gelassen. Sie würde niemanden an sich heranlassen, und schon gar nicht jemanden, der den Mistkerl David vergötterte und ihn als Retter der Jungfrauen in Nöten darstellte.
    Tessa sah aus dem Fenster, während Carolina sich anzog. „Falls Master David mich nicht auf die Insel gebracht hätte, wäre ich tot. Auch ich war zuerst wütend, so wie

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