Touch of Pain
ihrer schrecklich erregenden Furcht.
„Master Alec hat dein Verhalten bereits mit mir diskutiert, und wir werden deine Keckheit gleich näher ergründen, herausfinden, wie tief sie in dir verwurzelt ist.“
„Oh, komm schon, Richard.“
Großer Fehler.
Master Richards Augen glichen dem polierten Popo einer Devoten, geschmiedet von zahlreichen Masterhänden aus Stahl. Er umfasste mit einer Hand ihre Kehle, drückte sie rückwärts, bis sie die Wand erreichte, mit Po und Schulterblättern dagegenprallte. Carolina atmete heftig, im Gegensatz zu Master Richard, der vollkommene Ruhe ausstrahlte. Äußerst langsam entfernte er seinen Griff, setzte zurück und ließ die Leine los. Sie wusste, was er von ihr erwartete, und sank auf die Knie, senkte den Kopf, kämpfte damit, nicht in Tränen auszubrechen, weil sie Master Richard enttäuscht hatte.
Wann war denn das passiert? Es betrübte sie, dass sie ihm nicht den nötigen Respekt gezollt hatte. „Bitte, Master, verzeih mir“, wisperte sie.
Master Richard trat einen Schritt näher, und sie presste ihr Gesicht an sein Bein.
„Es tut mir leid, Master Richard, wirklich“, murmelte sie gegen seine schwarze Hose.
„Sieh mich an, Carolina.“
Sie schluchzte erleichtert, als ihr Wärme aus seinem Blick entgegenstrahlte. Master Richard reichte ihr die Hände und zog sie auf die Füße.
Richard kämpfte damit, nicht in Jubeln auszubrechen. Es erstaunte ihn, wie Carolina auf seine Handlungen reagierte. Sie auf diese Weise zu packen, sie an die Wand zu drücken, erschreckte und erregte ihn zugleich.
„Carolina, du weißt, du kannst jederzeit eines der Wörter benutzen!“
„Ja, Master Richard“, murmelte sie gegen sein T-Shirt.
„Wie lauten sie?“
„Gelb und rot, Master Richard.“ Sie verlagerte ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen, das tat sie immer, wenn sie nervös war. Sie sah zu ihm auf, mit Tränen in den Augen, und Richard vermochte sich nicht zu helfen, er zog sie in die Arme, fühlte ihr wild pochendes Herz und die Hitze ihres Körpers. Was machten eigentlich Dominante mit ihren Devoten, die in Alaska lebten? Die Subs würden erfrieren, wenn sie fast den ganzen Tag nackt in der Gegend herumlaufen mussten. Er legte die Hände auf ihren Hintern und drückte Carolina fester an sich.
Dieser Tage schien er ständig mit einer Erektion zu kämpfen. Der Gedanke an die Session gestaltete die Sache nicht einfacher. Carolina rekelte sich kichernd an ihm. Ihm fiel ein Stein von der Seele, denn eine allzu unterwürfige Sklavin wollte er nicht.
„Master Richard, könnten wir nicht …“
Er seufzte theatralisch, versuchte sie doch, ihn um ihre prallen Pobacken zu wickeln, mit dem Ziel, der Session mit Master Alec zu entgehen. Ihre Bemühungen waren verflucht verführerisch. Am liebsten würde er sie auf das Bett werfen, ihr den Arsch versohlen, sie mit dem Vibrator …
Richard riss sich zusammen und wickelte die Leine um sein Handgelenk. Er zog leicht daran, und sie folgte ihm bis zu den Flip-Flops, in die sie hineinschlüpfte. Richard schwor, dass er ihren erbosten Blick nicht auf, sondern in seinem Rücken spürte. Sie schnaubte, und er drückte die Schultern durch. Carolina verstummte, und er biss sich auf die Handfläche, um nicht in hysterisches Gelächter auszubrechen; nicht dass Master Alec sich genötigt sah, sowohl die Sub als auch den Dom zu disziplinieren. Bei den ersten Schritten auf dem gepflasterten Weg gelang es ihm, ein wenig von seiner Contenance zurückzugewinnen. Die Flip-Flops machten floppende Geräusche hinter ihm. Ein Prusten entwich ihm.
„Master Richard!“
Er drehte sich um, und es war um ihn geschehen. Richard brach in Lachen aus, bis ihm die Tränen die Wangen hinunterliefen, und je entrüsteter Carolina aussah, desto schlimmer wurde es. Die ganze Anspannung der letzten Monate, die Befürchtungen, dass er das Falsche tat, die Angst, dass er seine geliebte Frau verlieren könnte, alles schoss an die Oberfläche, und seine süße Sub beäugte ihn, als hätte er völlig den Verstand verloren.
Was sollte sie davon halten? Zuerst hatte Master Richard dermaßen wütend ausgesehen, dass sie sich fast in das nicht vorhandene Höschen gepinkelt hätte, und jetzt lachte der böse Master sich auf ihre Kosten halbtot. Master Richard stand nach vorn gebeugt, mit der Leine in der Hand, brüllte vor Lachen, bis ihm Tränen die Wangen hinunterliefen. Vielleicht sollte sie Master Alec vorschlagen, ihm Fassung ins Gehirn zu spanken.
Weitere Kostenlose Bücher