Touch of Pleasure
Zahlenkombination geöffnet hatte, stand offen.
„Wohnst du in dem Resort?“
„Zuerst habe ich hier nur meine Urlaube verbracht, um in sicherer Umgebung meine Neigungen zu erforschen. Doch inzwischen arbeite und lebe ich hier. Ich mache die Buchhaltung und den ganzen Papierkram für Master David und Master Alec. Und an den Wochenenden und Abenden habe ich frei. Wir haben viele Stammgäste, die es erholsam finden, ihre Bedürfnisse unter der Sicherheit der Insel auszuleben. Sie können Neues ausprobieren, sich anleiten lassen und all das tun, wozu der Alltag keinen Raum lässt.“
Sienna konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dauerhaft an einem Ort zu bleiben, an dem offensichtlich immer die Master das Sagen hatten. Jede Bewegung, jedes Wort, jeden Gesichtsausdruck abwägen zu müssen, erschien ihr wie ein Gefängnis der Emotionen. Rachel fasste nach ihrer Hand und drückte sie, während sie aus der Rezeption liefen.
„Ich bin auf der Insel so frei wie noch nie.“ Rachel lachte breit. „Auf deinem Gesicht steht klar geschrieben, dass du es nicht verstehst. Bei den Sessions unterwerfe ich mich, aber auch da trägt der Dominante die größere Verantwortung. Wenn mir etwas zu viel wird, kann ich mein Safeword rufen. Doch den Rettungsanker musste ich bis jetzt niemals benutzen. Die Master hier nehmen es sehr genau mit dem Inselkodex. Wir Subbies sind kein willenloses Freiwild, mit dem die Männer machen dürfen, was sie wollen.“
„Aber ist es nicht anstrengend, sich immer zu verbergen?“
Rachel blieb auf dem geschlängelten Pfad stehen, der an den Bungalows vorbeiführte. „Verbergen?“ Sie lachte süß. „An diesem Ort kannst du nichts verbergen. Die Master verlangen Ehrlichkeit, und es ist unheimlich erleichternd, wenn man jemandem vertrauen kann, so sehr, dass man sich einfach fallen lassen kann. Wo kann man das außer hier?“
Sienna hatte Alec gestern vertraut, und er hatte ihr Vertrauen in den Schmutz getreten. Rachel mochte von diesem Ort verzaubert sein, sie war es nicht mehr. Sie wollte zurück in ihren Bereich, an dem sie alles kontrollierte und es niemanden gab, der ihr Schmerz zufügen konnte, sei es emotionaler oder körperlicher Art. Wie hatte sie Alec nur so dicht an sich heranlassen können? Es war ihre Schuld, nicht seine. Er war ein Master, ein Dominanter, der sich jedes Wochenende, vielleicht auch jeden Tag, mit anderen Devoten vergnügte, und sie war ihm nach wenigen Sekunden verfallen wie ein Groupie, das einen Rockstar anhimmelte. Sie hatte bereits Frauen in dem Resort gesehen, die waren so schön, dass es einem den Atem raubte. Wieso sollte er sich ausgerechnet mit einer Mrs. Gewöhnlich abgeben? Sie war durchschnittlich, von den Zehen bis zu den Haarspitzen, spielte nicht in der Liga von Alec, dem Berauschenden. Er hatte sich mit ihr einen Spaß erlaubt, sich mit ihr vergnügt und sie dann von sich gestoßen. Doch da war etwas in seinen Augen gewesen, das all ihre Überlegungen in seine Bestandteile zerlegte. Wenn sie es nicht besser wüsste, könnte sie es für Angst halten. Sie dachte darüber nach, Rachel über Alec auszufragen. Aber wozu? Sie hoffte, ihn niemals wiederzusehen. Oder etwa nicht?
Sie betrachtete die Blumen, die überall blühten, wie schön dieser Ort wirkte, mit den weiß gestrichenen Luxushütten. Rachel blieb vor der Nummer zweiunddreißig stehen. „Hier wohnst du während deines Aufenthaltes. Emily wartet bestimmt auf dich.“ Rachel beugte sich vor und küsste sie unerwartet auf die Wange. „Alles wird sich finden. Und Sienna …“ Ihr Gesicht färbte sich tiefrot. „Master Alec lässt dir ausrichten, dass du dich nicht rasieren sollst.“ Sie holte tief Luft. „Und wenn du es doch tust, versohlt er mir höchstpersönlich den Po, und so wie ich ihn kenne, danach dir.“
Was?
„Und er würde es tun.“ Dann wirbelte sie herum, sodass ihr blonder Zopf mit jedem Schritt wippte.
Was zur Hölle! Er glaubte doch nicht wirklich, dass er sie noch einmal berühren dürfte. Lieber rannte sie nackt durch eine Moskitowolke. Dieser arrogante Bastard! Ihre stumme Schimpftirade wurde von Emily unterbrochen, sobald sie in den großzügigen lichtdurchfluteten Bungalow trat.
„Sienna!“, kreischte sie, sprang von der grauen Couch auf und warf das pastellgelbe Kissen achtlos auf den weißen Holzboden. Sie trug das gleiche Outfit wie Rachel, und auch sie sah darin hinreißend aus. Das Saphirgrün brachte ihr blondes Haar zum Leuchten und unterstrich das
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