Touch of Pleasure
den Schutzschild, den er um sein Herz errichtet hatte, in die Wüste schicken. Aber diese Entscheidung würde er nicht hier und jetzt treffen, denn dazu war er viel zu aufgewühlt. Sie standen eine Weile im strömenden Regen, bis sie in seinen Armen zitterte.
Es war Zeit, die kleine Sub unter die warme Dusche zu stellen, ihre Haut zu versorgen, obendrein ihren Hunger und Durst zu stillen. Er hob sie hoch, und sie schmiegte sich gegen ihn.
Sienna lag geduscht, eingecremt und in eine dünne Decke gewickelt auf der Couch, während der sadistische Master ihr zuerst einen Fruchtcocktail in die Hand drückte und wenig später mit einem italienischen Pastasalat zurückehrte. Sie würde ihn so gern fragen, ob er nicht auch spürte, dass etwas Besonderes zwischen ihnen geschah, in jeder Minute, die sie miteinander verbrachten. Nicht nur, wenn er sie dominierte und er eine Session mit ihr abhielt. Gott, sie hasste dieses Wort.
„Möchtest du dich unterhalten oder lieber einen Film ansehen?“
Sie fühlte sich schlichtweg zu erschöpft, um zu reden, denn es bestand die Gefahr, dass sie das Thema anschnitt, weil er sie einfach zu tief aufgewühlt hatte und sie ihre Gefühle im Moment nicht kontrollieren konnte.
„Was möchtest du sehen? Action?“ Er strahlte sie an. „Oder was Romantisches?“
Wer hätte gedacht, dass der Master süß wie eine Praline dreinschauen konnte? Aber ihr war sowieso nicht nach Herzschmerz zumute, und sie durchwühlte den Stapel seiner DVDs. „Wie wäre es mit Sleepy Hollow ?“ Sie liebte diesen Film, weil er eine schaurig-schöne Stimmung verströmte.
„Gute Wahl, kleine Sub.“
Nachdem sie gegessen hatten, lag sie mit ihrem Kopf auf seinem Schoß und schlief nach wenigen Minuten ein.
„Valerie!“
Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, und orientierungslos starrte sie in das fremde Schlafzimmer. Sie war in Alecs Bungalow, und er hatte einen Albtraum. Sienna schüttelte ihn vorsichtig an der Schulter. Wer war diese Frau? War sie diejenige, die ihn so verletzt hatte? Er wachte zwar nicht auf, aber beruhigte sich so weit, dass er ruhiger schlief. Sie dagegen konnte nicht mehr einschlafen, legte sich auf den Rücken und lauschte dem Regen. Alec mochte genauso wenig Klimaanlagen wie sie und schaltete sie nur ein, wenn es unerträglich warm war, hatte er ihr mitgeteilt. Die Vorhänge wehten im leichten Wind, und Insektengitter hielten die Moskitos draußen. Sie liebte den Geruch von Regen, und sie liebte Master Alec, obwohl er sie davor gewarnt hatte.
Sollte sie sich in ihren Bungalow schleichen? Sie wollte ihn nicht durch ihr rastloses Umherwälzen wecken. Ob sie David nach dieser Valerie fragen sollte? Oder wäre es respektlos Alec gegenüber? Schließlich hatte er ihr verboten, ihn wegen seiner Vergangenheit zu löchern. Ob Rachel oder Carolina wussten, wer Valerie war? Sie gab ihre Versuche auf einzuschlafen, schwang ihre Beine aus dem Bett, als eine eisenharte Hand ihren Arm packte.
„Sienna, wo willst du hin?“, fragte er hellwach.
Sollte sie ihn anlügen und behaupten, dass sie zur Toilette wollte? Sie verwarf den Gedanken, er würde es merken.
„Ich kann nicht schlafen und wollte in meinen Bungalow gehen.“
„Sienna, es gibt ein paar Regeln, die nicht verhandelbar sind, und dazu gehört, dass du nicht allein mitten in der Nacht durch die Anlage schleichst. Wenn du in meinem Bett liegst, bleibst du dort bis zum nächsten Morgen.“
Die unabhängige Geschäftsfrau in ihr sollte gegen ihn aufbegehren, doch die Sub in ihr übernahm einfach die Kontrolle, und sie fiel auf die Matratze. Er legte sich hinter sie, und sobald er sich an sie schmiegte, kehrte die Ruhe zurück.
„Dein Arsch ist noch heiß. Tut er sehr weh?“
„Ja, Master Alec.“
„Gut.“
Sadistisches Monster!
Du bist so was von verloren, Sienna , dachte sie, bevor sie einschlief.
Kapitel 8
Alec verkniff sich wieder einmal ein Lächeln, während er Sienna beobachtete. Die kleine Sub stand vor dem Tigerschecken mit dem passenden Namen „Freckle“ und streckte zögerlich die Hand aus, als befürchtete sie, dass die Stute sie abbeißen könnte. Doch das sanfte Tier schnaubte nur und berührte ihre Handfläche mit der Nüster.
„Sie ist so weich“, sagte Sienna verzückt und folgte mit den Fingerspitzen der Kontur von Freckles Nüstern. Dem Pferd gefiel es offensichtlich, denn es ließ den Kopf hängen und genoss die Streicheleinheiten.
„Gib ihr eine Möhre.“ Regina, die Besitzerin des
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