Touchdown fürs Glück (German Edition)
dem Gespräch, so dass seine Bemühungen, die Stimmung etwas zu heben, von keinem Erfolg gekrönt waren. Glücklicherweise verabschiedete sich Harm bald darauf und nahm seine schreckliche Begleitung mit.
„Hoffentlich nimmt er diese Frau kein weiteres Mal mit“, urteilte Gregor Morris und sprach den anderen damit aus der Seele.
Das ältere Ehepaar ging wenige Minuten später ebenfalls nach Hause und ließ Liv mit Julian allein zurück. Sie blieben am Tisch sitzen und atmeten beide erst einmal durch.
„Das war ein grandioser Abend“, Julian lehnte sich zurück und verzog mürrisch das Gesicht, „die Preisverleihung haben wir dir wirklich versaut.“
„Hast du nicht“, auch sie lehnte sich zurück, „es war eigentlich ein sehr schöner Abend – abgesehen von Harms schlechtem Frauengeschmack.“
Ironisch zog er eine Augenbraue in die Höhe.
Leicht errötet fuhr sie mit dem Dessertlöffel Kreise auf dem Teller nach, „wollen wir auch gehen?“
„Gut. Ich bestelle den Wagen.“
Der Abend war mit Ausnahme des Endes sehr schön gewesen, weshalb sich Liv nicht allzu grämte, bereits zu gehen. Dass sie und Julian Freunde sein konnten und unbeschwert miteinander umgingen , erleichterte sie ungemein. Als er jedoch im Auto nah an sie rückte und dem Arm um sie legte, machte sie sich ein wenig steif und runzelte leicht ärgerlich die Stirn.
„Lass das , bitte ...“
Kichernd senkte er den Kopf, strich ihr das Haar beiseite und wollte sie hinter das Ohr küssen, „Liv ...“
Zwar fiel es ihr einigermaßen schwer, aber sie drückte gegen seine Brust und brachte ihn auf Abstand, „was soll das?“
„Ich will dich küssen.“
Ihr nervöser Blick fuhr zum Fahrer, der jedoch nicht zu sehen war, weil die Trennscheibe oben war.
„Nein, danke.“
„Das nenne ich mal höflich.“ Dreist legte er eine Hand auf ihr rechtes Knie.
„Julian!“ Sie sog heftig die Luft ein. „Bist du betrunken?“
Er schnaubte amüsiert, „das müsstest du besser wissen.“
„Bitte, lass das.“
„Warum? Willst du mich nicht?“
Liv schluckte schwer. Mit schwe ren Lidern sah er sie hypnotisierend an, ihr Körper kribbelte und die streichelnde Hand auf ihrem Knie wurde immer schwerer. Zitternd presste sie die Beine zusammen.
„Darum geht es nicht“, e rwiderte sie mit schwerer Zunge , „du bist mein Exmann. Ich kann nicht einfach mit dir schlafen.“
„Und wieso bitte nicht?“ Er klang empört, nahm seine Hand jedoch nicht weg.
„Weil du eine Freundin hast“, wies sie ihn auf das Offensichtliche hin. „Und weil ich nicht deine schmutzige Affäre sein will.“
„Du wärst niemals meine schmutzige Affäre ...“
Mit trockener Zunge klagte sie beinahe unbeherrscht, „du kannst nicht einfach zu mir kommen und erwarten, dass ich dir in die Arme falle und zusehe, wie du später zurück zu deiner neuen Partnerin gehst.“
Als er leise lachte, hätte sie ihm am liebsten eins über die Rübe gegeben, merkte jedoch atemlos, wie seine Hand weiter ihr Knie liebkoste und seine andere Hand zärtlich ihren Nacken streichelte.
„Ich respektiere dich viel zu sehr, um dich zur Affäre zu degradieren.“
Ihr Mund wurde immer trockener und sie brachte atemlos hervor, „dann hör damit auf.“
Seine Lippen folgten seinen Fingern und hauchten Küsse auf ihren Nacken. Liv schauerte vor Wohlbehagen und versuchte vergeblich, nicht von ihrem Standpunkt abzurücken.
„Noch immer habe ich Gefühle für dich“, er küsste sie zwischen Ohr und Hals, „Liv, es gibt keine andere Frau in meinem Leben.“
Sein heiseres Geständnis und das Schlagloch, über das sie gerade fuhren, holten Liv aus ihrer Trance zurück. „Was?“
„Es hat nicht funktioniert“, er schluckte schwer und griff ihr sanft an die Wange, „weil sie nicht du war .“
Ihre Augen weiteten sich erschrocken und hoffnungsvoll zugleich.
„Schau mich nicht so an“, bat er und gab ihr einen Nasenstüber, „eine neue Beziehung einzugehen war unmöglich, Liv, weil ich immer nur an dich denken musste.“
„Aber du hast mir gesagt, dass es zwischen euch ernst sei.“
Er verzog den Mund schuldbewusst, „das habe ich mir eingeredet. Aber sie war nicht du, sondern ein nettes Mädchen, das es nicht mit mir und meinem Temperament aufnehmen konnte, und das ich nicht lieben konnte.“
Erleichtert, glück lich und mit pochendem Herzen blickte sie in sein Gesicht , das sie unsicher ansah. Er schien zu warten, wie sie reagieren würde.
Stürmisch hüpfte sie auf
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