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Touchdown fürs Glück (German Edition)

Touchdown fürs Glück (German Edition)

Titel: Touchdown fürs Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poppy J. Anderson
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Auto gesetzt und war einfach los gefahren . Julian war natürlich außer sich gewesen , als sie einige Tage später nach Hause gekom m en war – mit diesen wilden Bl ick in den Augen – ohne zu erklären, wo sie gewesen war und was sie geta n hatte. Am nächsten Tag hat te sie ihm eröffnet , dass sie eine Auszeit benötigte. Auf seine Frage, ob sie in den Urlaub fahren sollten, hat te sie den Kopf geschüttelt und unumwunden erklärt , dass sie Abstand zu ihm bräuchte, um zu sich zu finden.
    Es hatte Geschrei, Diskussionen und letztendlich die Einsicht gegeben , dass er sie gehen lassen musste. Eigentlich hatte Olivia ihn nicht verlassen wollen und war davon ausgegangen, dass sie einige Zeit durch die Welt reisen und auf andere Gedanken kommen würde, bevor sie gestärkt und geheilt zu ihrem Mann zurückkehrte. Es war anders gekommen.
    Zurück zu Julian zu gehen, hätte bedeutet, dass sie sich an di e Erinnerung an Sammy s Tod, an ihre Trauer sowie an ihre Schuldgefühle gefesselt hätte. Sammy war seinem Dad so ähnlich gewesen – sie wollte nicht jeden Tag daran erinnert werden, was sie verloren hatte. Also hatte sie sich bei Julian nicht mehr gemeldet. Heu te ging sie davon aus, dass er da s bereits gewusst hatte, als er sie zum Flughafen fuhr, und dass er sogar dankbar und erleichtert gewesen war, ihre Trauer nicht mehr ertragen zu müssen.
    Viele Ehen zerbrachen an dem Verlust eines Kindes. Bei ihnen war es nicht anders gewesen.
     
     
     
    5 . Kapitel
     
    „He, Scott!“ Dupree Williams boxte ihn unsanft gegen den Oberarm und lehnte sich mit seinem massigen Körper, der lediglich von ein em Handtuch um die Hüften verhüllt wurde, grinsend an die Wand. „Es geht das Gerücht um, dass du keinen mehr hochkriegst.“
    „Willste Beweise, Dupree?“ Feixend sah Julian seinen Teamkollegen an, während er aus der Mannschaftsdusche kam. „Wusste gar nicht, dass du so einer bist.“
    Dupree Williams lachte schallend und legte den Kopf in den Nacken. Er war ein richtiger Kollos mit stattlichen 138 Kilogramm, die sich auf 197 Zentimeter verteilten. Auf dem Feld wirkte er viel furchteinflößender als in d er Kabine. Der Kerl war erst zwei undzwanzig, frisch in der NFL, leide r nicht sehr hell in seinem Rasta zopfköpfchen, dafür aber eigentlich ein liebenswerter Scheißelaberer und ein grandioser Tackle. Wer ihn in Action erlebte, vergaß ihn nicht so schnell. Julian war verdammt froh, schneller und wendiger zu sein als Dupree, weil er ungern von ihm getackelt wurde. Und das war nur Training.
    Mit seinen 30 Jahren musste Julian härter an Kondition und Schnelligkeit arbeiten als noch vor fünf Jahren, doch es machte ihm nichts aus, gedrillt zu werden. Dupree im Nacken zu haben , war dagegen etwas anderes. Der Junge kan nte keine Gnade und wollte sich , aber auch allen anderen beweisen, was er für ein Teufelskerl war – Dupree hätte es vermutlich anders ausgedrückt. Er sagte gerne Hurensohn, wenn er jemanden bewunderte, und nannte Typen, die für Julian Flaschen waren, schlichtweg Opfer. In seinen Worten wäre er selbst also ein geiler Hurensohn gewesen.
    „Jetzt sag schon!“ Dupree grinste breit und zeigte schneeweiße Zähne, die mit Diamanten verziert wa ren. Es konnten aber auch nur Swarov ski-Kristalle sein. „Wie ist das als alter Mann? Hast du noch genügend Öl im Getriebe?“
    Julian seufzte genervt, schnappte sich ein Handtuch und trocknete sich damit die Haare ab. Er hatte mehr Zeit in Umkleidekabinen verbracht, als für einen heterosexuellen Mann gut war, und kannte alle Ausführungen männlicher Geschlechtsteile. Dass Dupree ein riesiger Typ war, ließ sich nicht leugnen, aber das beharrliche Trage n eines Handtuchs um die Hüften un d diese anscheinend harmlosen Fr otzeleien ließen darauf schließen, dass der Offense Tackle einen winzigen Schwanz hatte.
    Er wollte den großspurigen Rookie nicht hochnehmen oder blamieren, also ging er aufs Ganze und erklärte, „frag doch deine Schwester, Williams. Sie hat sich nicht beschwert – deine Mutter übrigens auch nicht.“
    Die Kabine grölte, Dupree täuschte einen Boxkampf vor und verschwand dann amüsiert zu seinem Spind – immer noch mit dem Handtuch be kleidet. Julian dagegen warf sein nasse s Handtuch in einen Wäschekorb und lief nackt zu seinem Platz. Die anderen Spieler blödelten untereinander noch rum, zogen sich an, jammerten wie Kleinkinder über blaue Flecken und packten ihre Sachen zusammen. Julian schlüpfte in seine Jeans und

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