Touchdown fürs Glück (German Edition)
zu Herzen.“
Nun war es an ihr, überrascht aufzusehen, „wie meinst du das denn?“
Er rieb sich verlegen den Nacken, „es hat dich immer sehr deprimiert, wenn dein Dad eine Verabredung absagte, deshalb schätze ich wohl , dass du es dir zu sehr zu Herzen nehmen könntest, dass ihr euch nicht allzu nahe steht.“
Trotz des schwierigen Themas musste sie beinahe lächeln, denn Julian war leicht errötet. „Danke, aber ich komme damit klar. Früher hat es mir tatsächlich viel ausgemacht, wenn er unsere Treffen nicht einhielt und wenig an mir interessiert war, aber ich bin inzwischen älter geworden und bedaure zwar, dass wir keine normale Vater-Tochterbeziehung führen, aber ich kann damit leben.“
Sie strahlte eine dermaßen große Überzeugung aus, dass er nicht weiter über dieses Thema sprechen wollte.
„Was gibt es sonst Neues bei dir? Über mich haben wir ja bereits genug gesprochen.“
„Dabei sind deine Geschichten viel interessanter, schließlich bist du derjenige von uns beiden, der im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht.“ Sie deutete grinsend auf ein etwa zehnjähriges Mädchen, das verschüchtert zwei Tische weiter saß und ständig hinübersah, während seine Mutter auf es einredete.
„Ah“, er lächelte der Kleinen zu und h ob einladend eine Hand, worauf s ie scheu an den Tisch trat, um nach einem Autogramm zu fragen. Geduldig sprach Julian mit der Kleinen und gab ihr ein Autogramm mit persönlicher Widmung auf eine Serviette, weil er k einen Zettel zur Hand hatte. Liv beobachtete die beiden und unterdrückte das verrückte Bedürfnis, ihren Exmann zu berühren und ihn stolz anzulächeln, weil er so lieb zu dem Kind war. Sobald das Mädchen verschwunden war, wiederholte er seine vorherige Frage. Schnell schüttelte sie ihre Gedanken ab.
„Meine Freundin Claire und ich fliegen für ein paar Tage nach Vegas.“
„Oh“, seinen leicht fassungslosen Ausruf beantwortete sie mit einem Lachen.
„Bisher war ich noch nie in Las Vegas und will es mir endlich einmal anschauen.“
„Normalerweise fährt man wegen der Stripclubs und Spielcasinos nach Vegas“, er rümpfte gespielt die Nase, „das weiß ich vom Hörensagen.“
„Ähem“, sie verdrehte die Augen, „wer sagt denn, dass Claire und ich ni cht genau deshalb nach Vegas wollen? Sie sagt, sie kennt dort einen Stripclub für Frauen, den wir unbedingt besuchen wollen.“
„So so.“
Lässig lehnte sie sich zurück und legte den Kopf schief. „Außerdem habe ich meinen Exmann bei unserer Scheidung abgezockt und werde sein hart verdientes Geld verspielen.“
„So so ... dein Ex muss ja ein Vollidiot sein“, er grinste breit, „wenn er dich seine Kohle verzocken lässt.“
Liv zuckte mit der Schulter , „vielleicht gebe ich ihm etwas ab, wenn ich gewonnen habe, schließlich soll er nicht am Hungertuch nagen müssen.“
Julian lachte schallend, „du bist eine wahre Heilige.“
Mit einem geheimnisvollen Lächeln hob sie die Tasse an die Lippen.
Gerade wollte er etwas sagen, als sein Handy klingelte. Julian sah sie entschuldigend an und griff in seine Jackentasche.
Liv wunderte sich darüber, dass er nach einem Blick auf das Display unsicher schluckte und sie zögernd ansah, „ich muss dran gehen. Sei mir nicht böse.“
„Sicher“, sie blickte ihn irritiert an, als er leicht errötend den Hörer ans Ohr hielt.
„Hi, äh ... hi. Ja, ich bin noch unterwegs“, er sah absichtlich zur Seite und zuckte nervös mit der Schulter. Liv verstand dieses Theater überhaupt nicht und rätselte darüber nach, wer ihn bloß angerufen hatte.
„Nein, heute Abend kann ich leider nicht kommen ... weil ich noch Training und dann ein Interview habe ... sag deinen Eltern, dass es mir leid tut, aber vor zehn Uhr werde ich keine Zeit haben ... mhh ... lass uns einfach morgen telefonieren ... okay, dann halt übermorgen ... ja. Richte ihnen unbekannterweise schöne Grüße aus und sag bitte, dass es mir leid tut, heute keine Zeit zu haben.“
Liv reimte sich langsam zusammen, dass seine Freundin am Telefon sein musste. Verstohlen musterte sie sein gerötetes Gesicht und kämpfte den Drang nieder, sich das Handy zu schnappen und hineinzubrüllen, dass sie die Finger von ihrem Mann lassen sollte. Eifersucht war ein furchtbares Gefühl. Der bittere Geschmack von giftiger Eifersucht, schrecklichem Neid und purer Verzwe iflung stieg in ihrer Kehle hoch , während eine Stimme in ihrem Kopf schrie, aber e r gehört doch mir – mir
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