Touchdown fürs Glück (German Edition)
allein!
„Nein ... das Training fä ngt erst in zwei Stunden an“, Julian seufzte kurz, „ich trinke gerade einen Kaffee und esse einen Muffin ... nein, Emma, ich bin nicht allein“, er blickte zu Liv, die gespielt amüsiert ihre Augenbrauen hochzog, „ich habe mich mit meiner Exfrau getroffen. Liv und ich trinken einen Kaffee, bevor ich zur Arbeit muss.“
Erstaunt über seine Offenheit und darüber, dass er nicht einmal den Versuch gestartet hatte, seiner Freundin zu verschweigen, dass er mit seiner Exfrau zusammen einen Kaffee trank, schlug sie die Augen nieder. Er hatte ihr zudem nicht erzählt, dass sie sich zufällig getroffen hatten, sondern sprach von ihrem Treffen, als sei es alltäglich, sie zu einem kleinen Plausch in ein Bistro zu begleiten.
„Dann viel Spaß bei deinen Eltern, Emma. Ja, das mache ich. Tschüss.“
Julian steckte sein Handy wieder weg und meinte unbeholfen, „das war Emma.“
„Deine Freundin.“
„Mhh“, er strich sich das Haar aus der Stirn,
Bevor peinliches Schweigen entstehen konnte, fragte Liv schon zu fröhlich, „ drückst du dich absichtlich davor, ihre Eltern kennenzulernen?“
Julian schnitt eine Grimasse, „vor zehn Uhr werde ich wirklich nicht zu Hause sein. “
„Okay.“
Er leckte sich unbewusst über die Unterlippe, „es ist komisch, mit dir darüber zu reden, Liv.“
Liv musste den Kloß hinunterschlucken, als sie seine ernste Stimme hörte, „ich weiß.“
„Es ist eine Sache, einem Fre und zu erzählen, wie es mit d er neuen Freundin läuft, aber es ist halt ... merkwürdig, mit dir darüber zu reden.“
Als sie nichts antwortete, erwiderte er ruhig, „vermutlich ist es einfach noch zu früh, um über solche Themen sprechen zu können. Früher oder später kommen wir sicher an den Punkt, an dem wir über die neuen Partner reden können. “
Ihre Augen senkten sich auf ihre Finger, „ tut mir leid, Julian, aber ehrlich gesagt, will ich überhaupt nich t über deine Freundin sprechen.“ S ie sah mit einem bedauernden Ausdruck auf, „weil es mir einfach zu weh tut.“
Das Mitleid und Erschrecken auf seinem Gesicht ertrug sie kaum.
„Liv ...“
„Ich bin eine Idiotin, Julian – ich weiß“, sie holte tief Luft, „weil ich jetzt einfach damit anfange, aber ich muss das loswerden. Es tut mir leid, dass ich dir Unrecht getan und dich damit verletzt habe, dich nach Sammys Tod verlassen zu haben. Das war furchtbar gefühllos und egoistisch, weil ich nur an meinen Schmerz gedacht habe, ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken, wie es dir ging.“ Liv sah in sein finsteres Gesicht und verlor beinahe den Mut. „Die Trennung war meine Idee. Die Scheidung wollte ich ohne Rücksicht auf deine Gefühle durchsetzen ... und jetzt bereue ich es, weil ich immer noch Gefühle für dich habe. Aber ich bin keine komplette Idiotin und weiß, dass es vorbei ist. Bitte , versteh einfach nur, dass ich nicht über deine neue Beziehung reden will.“
Verlegen wandte er den Blick ab.
Liv griff nach ihren Tüten und ihrem Mantel. „Danke für den Kaffee , Julian.“
„Du musst nicht gehen.“ Er sah mit beinahe flehenden Augen zu ihr auf. „Wir können doch ...“
„Lass es gut sein“, entschlossen schüttelte sie den Kopf, „entschuldige, dass ich hiermit einfach so herausgeplatzt bin“, sie rang sich ein schwaches Lächeln ab und tätschelte ungelenk seine Schulter, „mach es gut.“
18. Kapitel
Am nächsten Wochenende flogen d ie Titans zu einem Auswärtsspiel nach Chicago, wo sie von den Bears knapp geschlagen wurden . Die Stimmung im Team war während des zweistündigen Rückflugs gedrückt. Die meisten Spieler brüteten vor sich hin, kühlt en Prellungen und hörten über iP ods Musik. Nach Siegen fanden in den Lüften regelrechte Partys statt, doch bei Niederlagen beschränkten sich die Geräusche auf den Motorenlärm des Flugzeugs und ruhiges Flüstern einzelner Spieler.
Nach der Vergabe von Thunfischsandwiches kam Brennan zu Brian und fragte ihn nach seinem Nacken, weil er kurz vor Schluss einen harten Schlag eingesteckt hatte. Selbst die 15 Yards Strafe, die die Bears für übertriebene Härte gegen den Quarterback erhalten hatten, halfen den Titans nicht weiter. Die knappe Niederlage traf das Team besonders hart , weil sie lange Zeit in Führung gelegen hatten.
Der Quarterback kühlte seinen malträtierten Nacken und versicherte dem Coach, dass es ihm gut ginge. Sobald Brennan wieder vorne verschwunden war,
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