Touchdown fürs Glück (German Edition)
zu schauen, und klopfte gegen seinen Oberschenkel. Liv kannte dieses Zeichen von ihm , das leichte Ungeduld ausdrückte, und vermutete, dass er Hunger hatte, was nicht verwunderlich war, wenn er stundenlang Autogramme gegeben hatte. Als er an der Reihe war, deutete er mehrmals auf die Auslage, legte den Kopf schief und nannte der Bedienung seine Bestellung, bevor er nach hinten in seine Jeanstasche griff, um sein Portemonnaie herauszuholen. Bei der Bewegung fiel Livs Blick auf seine ausgeblichene Jeans, die sich an seine langen Beine schmiegte , und den weißen Stoff seines T-Shirts, der kurz unter dem blauen Hemd hervorlugte, als er Geld über die Theke reichte. Seufzend gestand sie sich sein , dass seine lässige Art unglaublich anziehend war. Die Blicke manch anderer Frauen im kleinen Bistro bestätigten ihr dies.
„Sie haben frische Küchlein“, kurz darauf stellte er ein kleines Tablett vorsichtig auf den niedrigen Tisch zwischen ihren Sesseln ab und reichte ihr eine große Tasse Milchkaffee. „Deshalb habe ich einfach von jeder Sorte eins genommen.“
Liv betrachtete den Teller, auf dem sechs kleine Muffins lagen, ungläubig. „Musst du einen Kohldampf haben!“
„Ich konnte einfach nicht widerstehen. Außerdem musst du davon probieren. “
Er hielt ihr den Teller auffordernd hin und blickte sie mit beinahe eifrigem Gesichtsausdruck an.
„Ein kleines Stück“, gab sie nach und brach von einem hellen Muffin ein Stück ab, um es sich in den Mund zu schieben. Julian tat es ihr nach und seufzte genießerisch auf, während er kaute. Er war schon immer verrückt nach Schokolade gewesen, während Liv gut auf Süßigkeiten verzichten konnte.
„Das schmeckt mach Himbeeren und ...“, rätselnd zogen sich seine Augenbrauen zusammen.
„Erdnussbutter.“ Liv schluckte das Stück hinunter und nahm einen Schluck des heißen Milchkaffees. „Danke für den Kaffee.“
„Gern geschehen. Du hast Recht, es ist Erdnussbutter. Ich hätte nie gedacht, dass Himbeeren und Erdnussbutter zusammenpassen.“ Als er ihr wieder den Teller hinhalten wollte, winkte sie ab und verbrannte sich bei der Bewegung beinahe die Oberlippe am heißen Kaffee. Sie stellte die dampfende Tasse wieder zurück und schlug ihre Beine, die in kniehohen Stiefeln steckten, übereinander.
„Ich kriege nichts mehr hinunter.“
„Schmeckt es dir nicht?“ Er biss in den restlichen Muffin hinein und zeigte dabei seine geraden Zähne.
„Doch, es schmeckt wunderbar, aber ich habe einen mehrgängigen Lunch hinter mir und platze womöglich noch.“
Sein Blick wanderte interessiert von den schwarzen Lederstiefeln mit hohem Blockabsatz über da s enganliegende, graue Wollkleid mit rundem Ha lsausschnitt bis zu ihrem dezent geschminkten Gesicht. „Gab es einen besonderen Anlass?“
Liv strich sich unbewusst über das bestrumpfte Knie, „mein Dad ist in der Stadt . Wir habe n uns getroffen.“
Erstaunt sah er auf.
„Ich soll dir schöne Grüße von ihm ausrichten.“
Verwirrt legte er den Kopf schief, „tatsächlich?“
Auf ihren fragenden Blick räusperte er sich verlegen, „ verstehe mich bitte nicht falsch, aber dein Dad und ich ... wir sind uns sehr fremd, deshalb erstaunt es mich , dass er mir schöne Grüße ausrichten lässt.“
Sie fuhr sich über die trockenen Lippen, „anscheinend hat er von deinem Vertrag mit den Titans gehört und wollte sich nach dir erkundigen. Ich habe ihm von der Scheidung erzählt und musste zu meiner absoluten Verwunderung sein Bedauern darüber mitanhören“, sie schnitt eine Grimasse.
Glücklicherweise unterließ er es, auf dieses Thema einzugehen, sondern fragte ernsthaft, „ihr seht euch nicht oft, oder? Bereit s früher habt ihr euch nicht sehr häufig getroffen.“
„Daran hat sich nichts geändert“, sie griff nach der Tasse und nahm einen Schluck. Julian tat es ihr nach und trank aus seiner Kaffeetasse .
„Wir sehen uns meistens nur einmal im Jahr“, ihre Stimme nahm einen gezwungenen Tonfall an, „und reden auch sonst eher selten miteinander.“
„Geht es ihm denn gut?“
Liv nickte und hielt die Tasse in beiden Händen, als müsse sie ihre Hände daran wärmen. „Im nächsten Monat zieht er von Japan nach Katar. Seine Geschäfte laufen auch sehr gut.“
Sie wollte nicht zugeben, dass sie keine Ahnung hatte, was ihr Vater eigentlich für ein Mensch war und wie sein Privatleben aussah, obwohl Julian sehr gut wusste, wie es zwischen ihr und ihrem Vater aussah.
„Nimm es dir nicht
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