Touchdown fürs Glück (German Edition)
mehr mit ihm , sondern verschwand grußlos zu seinem Auto, sobald sie gelandet waren. Anstatt nach Hause zu fahren, lenkte er sein Auto nach Brooklyn, wo Emma wohnte. Es war bereits später Abend, weshalb sie ihm in Pyjama und Hausschuhen die Tür öffnete.
„Waren wir verabredet?“ Sie ließ ihn verwirrt herein und schloss die Tür hinter ihm.
„Kann ich nicht auch so vorbeikommen?“ Er lächelte schwach.
„Doch. Natürlich.“
Sie fragte ihn nicht, wie das Spiel gelaufen war, also vermutete er, dass sie von der Niederlage bereits wusste. Unbeholfen stand er in ihrem Flur, während sie keine Anstalten machte, ihn richtig zu begrüßen oder wenigstens ein bisschen Freude über sein Auftauchen zu zeigen . Seit der letzten Woche schmollte sie und zeigte ihm oft die kalte Schulter. Er hatte sie mehrmals gefragt, was los sei, aber Emma beharrte darauf, dass sie nichts habe. Da sie nicht begeistert gewesen war, dass er mit Liv einen Kaffee getrunken hatte , vermutete er, dass sie verstimmt darüber war, dass er seine Exfrau gesehen hatte. Zwar behauptete sie immer, sich nicht mit ihm str eiten zu wollen, aber hatte keine Skrupel, ihren Ärger auf diese Weise an ihm auszulassen.
Julian wollte jetzt nicht daran denken. Und er wollte sich auch nicht über Emma ärgern. Er war frustriert und brauchte den Zuspruch seiner Freundin.
„War das ein beschissener Tag“, seufzte er, um auf das Foot ballspiel zu sprechen zu kommen.
Ahnungslos und auch ein wenig pikiert über seine deftigen Worte sah sie ihn an. „Warum? Was ist passiert?“
Ihm klappte der Mund auf, „ich war in Chicago, erinnerst du dich? Football?“
„Ach so ... wie lief es?“
„Weißt du gar nicht, dass wir verloren haben?“
Sie schüttelte den Kopf und führte ihn endlich in die Wohnung, „es tut mir leid, dass ich so unhöflich bin. Und so vergesslich“, fügte sie hinzu, „aber die letzten beiden Tage waren furchtbar . Ich weiß nicht, wie ich das alles schaffen soll! “ Emma sah ihn müde an.
Besorgt setzte er sich zu ihr auf die Couch und legte einen Arm um sie , „hey? Was ist passiert?“
Ihm spukten Bilder von misshandelten Kindern im Kopf herum. Vielleicht arbeitete sie gerade an einer Kampagne gegen Kinderarmut und war daher so abwesend und regelrecht verzweifelt?
„Die Arbeit halt – es macht mich so fertig “, erwiderte sie lahm und sah ihn mitfühlend an, „es tut mir leid, dass ihr verloren habt, Julian.“
Bekräftigend schüttelte er den Kopf, „das ist doch völlig nebensächlich. Was ist bei der Arbeit passiert?“
„Ach, das Übliche“, sie machte eine wegwerfende Handbewegung, „ich sollte mir Urlaub nehmen und mich entspannen, um der ganzen Arbeit und diesem Stress einige Zeit aus dem Weg zu gehen.“ Ihre Stimme klang ungewöhnlich müde und verbittert.
„So schlimm?“ Zärtlich fuhr er ihr über den Kopf und zog ihn sacht an seine Schulter.
„Mhh“, murmelte sie , „meine Arbeitskollegin hat sich schon wieder einen Krankenschein genommen und mir ihre Aufgaben übertragen. Ich soll eine Tagung für kommenden Mittwoch auf die Beine stellen und habe bisher nicht einmal einen Gastredner!“
„Was?“ Er stellte das Kopfstrei cheln ei n und lehnte sich zurück, um ihr in die Augen schauen zu können.
Mit ernstem Blick nickte sie, „meine Arbeitskollegin erwartet übermorgen Besuch, deshalb hat sie sich krankschreiben lassen, auch wenn sie nicht weiß, dass ich es weiß – verstehst du?“
„Deshalb bist du so erledigt?“
„Das ganze Wochenende habe ich im Büro verbracht, um ihre Aufgaben aufzuarbeiten. Für Football hatte ich einfach keine Zeit.“
Anstatt sich darüber zu beschweren, dass er sich Sorgen gemacht hatte, sie hätte sich einen Fall von misshandelten Kindern zu Herzen genommen, wurde sein Gesicht finster, „du hast also das ganze Wochenende gearbeitet, um deine r Arbeitskollegin aus der Scheiße zu helfen?“
„Julian“, beschwerte sie sich über seinen Ton, „sei nicht gleich so vulgär. “
„Wenn du weißt, dass sie gar nicht krank ist, verstehe ich nicht, warum du da überhaupt mitmachst? Geh zu deinem Boss!“
Ihr Gesicht verschloss sich, „das verstehst du nicht, Julian. So einfach geht das nicht.“
„Natürlich geht das so einfach. Sprich mit ihm!“
„Ich bin sehr glücklich über diesen Job und möchte ihn nicht aufs Spiel setzen, indem ich mich beschwere .“
„Deshalb lässt du dich lieber herumkommandieren?“
Wütend stieß sie den Atem aus ,
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