Touchdown fürs Glück (German Edition)
nach hatte Liv ihren Kleidungsstil verändert, war langsam wieder lebenslustiger geworden und merkte selbst, wie sie oft vor Energie sprühte. Wenn sie jetzt in den Spiegel schaute, fühlte sie sich sogar ein wenig befreit – auch wenn es melodramatisch klang.
„Wie geht es deinen Töchtern ?“
„Sie sind glücklich darüber, wieder Schule zu haben.“
Liv musste lachen, „das solltest du genießen – in ein paar Jahren wird sich das wohl ändern.“
„Das denke ich auch.“ Er sah auf seine Uhr und zupfte an seinem tadellosen Anzug herum , „ich muss wieder los. Noch einmal herzlichen Glückwunsch zu deinem Erfolg.“
„Danke. Wir sehen uns in ein paar Tagen bei der Baubesprechung.“ Im Gegensatz zu seinem akkuraten Äußeren trug Li v eine knallenge schwarze Röhrenjeans, die in hellbraunen Stiefeln mit Absatz steckten, und einem langen Top , über das sie eine lockere Strickjacke geworfen hatte. Sicherlich war es kein Businesskostüm, aber Liv war Architektin und keine Anwältin, weshalb niemand großes Aufheben um ihre Kleidung machen würde.
„Das machen wir“, Ha r m gab ihr einen Kuss auf die Wange und begrüßte im Vorbeigehen Claire, die sich ein Mini-Sandwich in den Mund schob.
„Mhh“, diese verdrehte die Augen, „diese Sandwiches musst du probieren. Das hier war mit Avocado-Creme und Frischkäse.“
„Mach ich gleich“, sie trank ihr Glas leer und stellte es auf den Schreibtisch hinter sich .
„Wie fühlt man sich als au fgehender Stern am Architektenh immel?“
Amüsiert vergrub Liv die Hände in ihrer Strickjacke , „ehrlich gesagt, kann ich es noch gar nicht glauben. Aber ich bin hellauf begeistert!“
„Das solltest du auch. Lass mich noch einmal das Schreiben sehen!“
Liv schnappte sich den offiziellen Brief und reichte ihn Claire, die ihre Finger an einer Serviette sauber machte. „Wow! Und ein Preisgeld kriegst du auch. Hammer!“
„Ja, der Hammer“, kicherte Liv ausgelassen.
Die Auszeichnung fü r sein Design zu bekommen und von der AIA geehrt zu werden, war wohl der Traum jedes amerikanischen Architekten . Da sie über ihren Entwurf und das im Bau befindliche Museum sehr stolz war, bedeutete diese Ehrung ihr doppelt soviel. Monatelang hatte sie Herzblut, durchgearbeitete Nächte und Kr eativität in das Projekt gesteck t. Sie war das erste Mal ganz allein für einen Entwurf und für dessen Realisierung verantwortlich – dass sie nun dafür einen Preis erhielt, ließ sie vor Freude strahlen.
„Die Einladung für die Gala ist für zwei Personen ausgestellt“, neugierig blickte Claire auf und schob sich eine rote Strähne hinter das Ohr, während sie mit ihren lackierten Fingern auf Harm deutete, der sich von Mr. Morris verabschiedete, „nimmst du den Lackaffen mit?“
„Pst!“ Liv sah sich schnell um, jedoch stand niemand nah genug, um Claire hören zu können, „du sollst ihn nicht so nennen.“
Ihre Freundin grinste. „Harm ist okay, aber wenn du mich fragst, ist er ein Lackaffe.“
„Um deine Frage zu beantworten“, sie lehnte sich gegen den Schreibtisch, dessen Kante sie mit den Händen umfasste, „nein, ich nehme Harm nicht als Begleitung mit.“
„Zum Glück“, Claire schnappte sich ihr Glas, „solche Abende sind sowieso trocken. Mit Harm würdest du dich zu Tode langweilen.“
Da Liv tatsächlich die Erfahrung gemacht hatte, langweilige Abende mit Harm zu verbringen, konnte sie ihr nicht widersprechen.
„Was ist mit diesem netten Bauingenieur , den du auf der Baustelle kennengelernt hast ?“
Liv schüttelte sofort den Kopf.
„Ich dachte, du hättest mit ihm einen Kaffee getrunken?“
„Ja“, sie rollte die Augen, „wir haben einen Kaffee getrunken und danach nichts mehr voneinander gehört.“
„Warum nicht?“ Claire sah sie über den Rand ihres Glases an.
„Weil es nicht passte“, sie zuckte mit der Schulter.
„Du meinst, weil er keine schokobraunen Augen und k einen verflucht heißen Körper hat te ?“
Ein böses Stirnrunzeln sollte Claire eigentlich von weiteren Kommentaren abhalten, aber die machte sich gar nichts d a raus.
„Außerdem hatte der Ingenieur bestimmt keinen Knackarsch , nicht wahr, Liv? “
„Wieso vergleichst du ihn mit Julian?“
Claire lachte, „ich habe nicht gesagt, dass i ch von deinem Ex spreche! Den kenne ich nicht einmal.“
„Hör auf damit!“
„Interessant, interessant. Sobald ich über heiße Männerkörper und Knackärsche spreche, denkst du an deinen
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