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Touchdown

Titel: Touchdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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einschlägigen Muskeln präparierte. Rick berührte sie, als er »Down!« rief. Sie zuckten und Rick ließ eilig das »Set!« folgen, dann das »Hut!«.
    Franco grunzte wie ein Bär, als er aus dem Dreipunktstand aufsprang und nach rechts losstürmte. Die Offensive Line rückte vor, Körper stießen nach oben, Stimmen knurrten, als befänden sich die verhassten Lions Bergamo auf der anderen Seite, und Puck wartete eine Ewigkeit, bis der Ball von seinem Center kam. Er hatte schon einen halben Schritt nach hinten gemacht, als er ihn endlich zu fassen bekam, drehte sich um und drückte ihn Sly in die Hand, der Franco praktisch bereits auf die Hacken gelaufen war.
    Sam benutzte die Pfeife, rief etwas auf Italienisch, dann: »Noch mal.« Und noch mal und noch mal.
    Nach zehn Snaps durfte Alberto einsteigen und die Offense dirigieren, während Rick sich etwas zu trinken suchte. Er saß auf seinem Helm, und seine Gedanken schweiften schon bald zu anderen Teams, anderen Spielfeldern. Die Plackerei des Trainings war überall die gleiche, entschied er. Von Iowa bis nach Kanada und Parma und bei allen anderen Stationen dazwischen: Der unangenehmste Teil des Spiels, egal in welcher Sprache, war immer die betäubende Langeweile des Konditionsbolzens und die ewige Wiederholung der Spielzüge.
    Es war schon fast dunkel, als Alex wieder das Kommando übernahm und mit seinen schrillen Pfiffen eine neue, verschärfte Runde Vierzig-Meter-Läufe einläutete. Keine Witze und Beleidigungen mehr. Niemand lachte oder rief irgendwas, während sie über den Platz sprinteten, langsamer mit jedem Pfiff, aber nicht so langsam, dass Alex Anstoß nehmen würde. Nach jedem Sprint trabten sie zurück zur Goalline, ruhten sich ein paar Sekunden aus, dann ging es wieder los.
    Rick nahm sich vor, am nächsten Tag ein ernsthaftes Gespräch mit dem Cheftrainer zu führen. Echte Quarterbacks machen keine Steigerungsläufe, sagte er sich immer wieder, während er darauf wartete, dass ihm endlich schlecht würde.
    *
    Die Panthers pflegten ein charmantes Nach-Trainings-Ritual - ein spätes, aus Pizza und Bier bestehendes Abendessen im Pólipo, einem kleinen Restaurant in der Via Spezia am Stadtrand. Um halb zwölf war der Großteil des Teams eingetroffen, frisch geduscht und heiß darauf, den Beginn der neuen Saison offiziell einzuläuten. Gianni, der Besitzer, platzierte sie in die hintere Ecke, damit sie nicht gar zu viel Unruhe stiften konnten. Sie versammelten sich um zwei lange Tische und redeten alle gleichzeitig. Kaum hatten sie sich gesetzt, kamen zwei Kellner mit großen Krügen voller Bier nebst Bechern, rasch gefolgt von weiteren Kellnern mit den größten Pizzen, die Rick je gesehen hatte. Er saß an einem Tischende, neben sich Sam auf der einen, Sly auf der anderen Seite. Nino erhob sich, um einen Toast auszusprechen, zunächst in schnellem Italienisch, wobei alle Rick ansahen, dann in etwas langsamerem Englisch. Willkommen in unserer kleinen Stadt, Mr. Riek, wir hoffen, dass du dich hier zu Hause fühlst und uns einen Super Bowl bringst. Es folgte ein eigenartiges Gebrüll aus vereinten Kehlen, dann wurden die Gläser geleert.
    Sam erklärte, dass Signor Bruncardo die Rechnung für diese ziemlich ausgelassenen Mahlzeiten übernehme und das Team mindestens einmal pro Woche nach dem Training einlade. Pizza und Pasta, Spaghetti, die mit zu den besten der Stadt gehörten, ohne all den Aufwand und das zeremonielle Gehabe, das Nino im Montana so hingebungsvoll betrieb. Billiges Essen, aber lecker.
    Richter Franco erhob sich mit einem frischen Glas und ließ eine offenbar blumige Rede vom Stapel.
    »Noch mal das Gleiche«, murmelte Sam auf Englisch. »Ein Prost auf eine tolle Saison, Kameradschaft, keine Verletzungen etc. Und natürlich auf den großartigen neuen Quarterback.« Es war offenkundig, dass Franco es nicht zulassen konnte, von Nino in den Schatten gestellt zu werden. Nachdem alle wieder getrunken und gejubelt hatten, sagte Sam: »Die beiden wetteifern ständig um Aufmerksamkeit. Sie sind dauernde Ko-Kapitäne.«
    »Vom Team gewählt?«
    »Nehme ich an, aber ich habe nie eine Wahl miterlebt, und ich bin jetzt schon die sechste Saison hier. Im Grunde ist es ihr Team. In der spielfreien Zeit halten sie die Jungs bei der Stange. Ständig motivieren sie neue Einheimische, sich in unserem Spiel zu versuchen, vor allem ehemalige Fußballer, die in ihrem Sport aus dem Tritt gekommen sind. Hin und wieder bekehren sie auch einen Rugbyspieler. Vor

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