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Touched

Touched

Titel: Touched Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
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mir wieder mal eins ausgewischt zu haben.
    Nach der ersten Woche hatte ich meinen Schutzwall erst gar nicht mehr gesenkt, außer in den Unterrichtsstunden, die wir nicht zusammen hatten, und auch dann nur, um mir eine Verschnaufpause zu gönnen. So anstrengend die ständige Alarmbereitschaft war, sie zahlte sich spätestens dann aus, als ihm klar wurde, dass sein Spielchen nicht mehr funktionierte. Nachdem er mir so viele Gelegenheiten zum Üben geboten hatte, fiel es mir nun viel leichter, seine Vorstöße zu ignorieren.
    Im Englischunterricht lag ihm sehr daran, neben mir zu sitzen, er beachtete mich dann aber gar nicht, sondern schäkerte mit unseren Klassenkameradinnen. Insgeheim klopfte er unterdessen jedoch mein Abwehrsystem nach Schwachstellen ab. Eines Tages hatte ich das Spielchen satt.
    Als ich in Mrs Welles Stunde wieder einmal eine Energiewelle auf mich zukommen spürte, drehte ich mich zu ihm und zischte: »Mal im Ernst, geht’s noch?«
    Mrs Welles hatte es gehört und blickte von ihrem Computer auf. Sie sah wie eine typische Englischlehrerin aus – teils Bibliothekarin, teils frustrierte Künstlerin. Ein Stift durchbohrte einen windschiefen Dutt an ihrem Hinterkopf. Sie trug grundsätzlich Sachen in grellen Farben, die nicht zusammenpassten, als würde sie sich im Dunkeln anziehen.
    Sie wandte sich wieder ihrem Computer zu, und ich schaute zu Asher. Er machte ein Gesicht, als sei ihm endlichaufgegangen, dass er mich nicht länger überrumpeln konnte. Er trommelte mit den Fingerspitzen ungeduldig auf sein Pult, und es war sonnenklar, dass er mich am liebsten berührt hätte, um eine Reaktion zu erzwingen.
    Einen kurzen Moment lang senkte ich meine Mauern völlig, als kleine Erinnerung daran, dass er nicht der Einzige mit besonderen Fähigkeiten war. Wie immer, wenn er meine Verletzlichkeit spürte, spannte er sich an und schien gegen sein Bedürfnis, mich angreifen zu wollen, anzukämpfen – sein Gewissen, oder was auch immer ihn in Schach hielt, war mein Verbündeter geworden.
    »Scherzkeks!«, flüsterte er.
    Ich lächelte selbstgefällig und formte mit den Lippen die Worte: Du kannst mich mal!
    Er grinste zufrieden und zeigte dabei strahlende Zähne. Wieder einmal hatte er mich erfolgreich aus der Reserve gelockt.
    Verärgert starrte ich geradeaus.

    Die Wochenenden boten willkommene Ruhepausen.
    Brandon, der in seiner Freizeit als Bademeister jobbte, hatte sich auf Lucys Betreiben hin bereit erklärt, mir Schwimmunterricht zu geben. Wie ein Profi brachte er mir im von Kindern bevölkerten Nichtschwimmerbereich bei, wie man unter Wasser die Luft anhielt und sich einfach treiben ließ.
    Ich fand es toll, dass er es sich verkniff, auf meine Kosten Witze zu reißen. Gleichzeitig entdeckte ich erleichtert, dass ein weiterer meiner neuen Freunde gesund war. Ich hatte sie der Reihe nach getestet und nichts feststellen können. Nun konnte ich das Zusammensein mit ihnen viel mehr genießen.Was sie alle betraf, so folgten sie Lucys Beispiel und berührten mich häufig: Sie umarmten mich kurz oder hakten sich bei mir unter, wenn wir durch die Korridore gingen. Es störte mich viel weniger als befürchtet.
    Sobald Brandon und ich aus dem Becken kletterten und uns abtrockneten, verwandelte er sich wieder in den alten Brandon. Sein Blick fiel auf mein Bikinioberteil, und ich gab ihm, wie Greg es immer bei den anderen tat, einen Klaps auf den Hinterkopf.
    »Du bist mir schon so einer, Brand!« Ich sah ihn gespielt finster an.
    Er legte seinen tätowierten Arm um meine Schulter. »Babe, ich würd’s nicht anders haben wollen.«
    Als ich ihn mit dem Ellbogen in die Seite stieß, schnappte er nach Luft. Wieder lachte er, und ob ich wollte oder nicht, ich musste sein Lächeln erwidern, überrascht, dass ich in ihm einen guten Freund gefunden hatte.
    Später fuhr ich mit Laura los, um meinen New Yorker Lernführerschein übertragen zu lassen, und Ben machte mit mir an diesem Abend die erste Fahrstunde in seinem Mercedes. Als ich den Wagen in unserem Vorgarten beinahe gegen einen großen Baum gerammt hätte, suchte sein Fuß nach einer eingebildeten Bremse. Im letztmöglichen Augenblick blieb ich stehen und wir beide flogen in unseren Gurten nach vorn.
    Bens Seufzer der Erleichterung verwandelte sich in ein Glucksen, er warf den Kopf nach hinten und betrachtete den Baumstamm wenige Zentimeter vor der Stoßstange seines ziemlich teuren Autos. Ich hätte an Ort und Stelle das Handtuch geworfen und geschworen, den

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