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Touched

Touched

Titel: Touched Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
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sauer, konnte aber nicht länger bestreiten, dass ich mich zu ihm hingezogen fühlte. Zu gern hätte ich gewusst, was er über meine Fähigkeiten wusste und weshalb er mich dennoch nicht für einen Freak hielt. Und was hatte es mit seiner Gabe auf sich und wieso prüfte er ständig meine Mauern?
    »Wir müssen reden. Wäre schön, wenn wir etwas mehr unter uns wären, aber …« Er deutete hinter mich.
    Ich drehte mich um und sah in fünf neugierige Augenpaare, die gespannt auf den Wettausgang warteten. Ich winkte Lucy und nickte als Antwort auf ihre stumme Frage. Sie hob triumphierend die Faust und drehte sich selbstgefällig grinsend und mit aufgehaltener Hand zu einem verärgerten Greg. Susanstieß einen lauten Freudenschrei aus, als er seine Geldbörse herauszog, um seine Wettschulden zu begleichen.
    Asher beobachtete das Ganze verdutzt, während ich Ketchup auf meine Fritten drückte.
    »Du schuldest mir zehn Dollar.« Bedächtig kaute ich eine Pommes. »Obwohl Lucy, das sei gerechtigkeitshalber gesagt, angeboten hat, sich den Gewinn mit mir zu teilen.«
    Er hob seine dunklen Augenbrauen. »Und worum geht’s da?«
    »Vertrau mir. Das willst du nicht wissen!« Ich wischte mir mit meiner Serviette Salz von den Händen. »Was hast du gerade gesagt?«
    Anstatt zu antworten, klaute mir Asher meinen Cheeseburger und biss ein riesiges Stück davon ab.
    Ich trank einen Schluck und beäugte ihn. »Du spielst mit dem Feuer, Blackwell!« Als er nach einer Fritte griff, entging er nur knapp einer Attacke meiner Gabel. »Hey, ich hab Hunger!«
    Grinsend gab er mir den Cheeseburger zurück. »Ich auch. Ich hab gesehen, dass du reingekommen bist, und darüber ganz vergessen, was zu bestellen.« Er wurde wieder ernst. »Du kannst das auf Dauer nicht ignorieren!« Er deutete auf mich und sich.
    Ich war zu demselben Schluss gekommen und nickte widerstrebend.
    Er sah mich einen Augenblick lang prüfend an, seine Augen wanderten über mein Gesicht und meinen Hals. »Erinnerst du dich an den Tag, als wir uns am Strand begegneten?«
    »Ja«, antwortete ich zögernd, da ich nicht wusste, worauf er hinauswollte.
    »Du hast mich nie gefragt, wieso ich dich fotografiert habe.«
    »Das war doch sonnenklar.« Ich deutete auf die Stellen, wo damals Blutergüsse mein Gesicht entstellt hatten.
    Sein ärgerlicher Gesichtsausdruck tat seinem guten Aussehen keinen Abbruch. «Dachtest du etwa, ich würde Fotos von deinen Blutergüssen machen?«
    »Was sonst?«
    »Remy, das ist doch lächerlich!«
    »Richtig. Es muss meine verblüffende Schönheit in all ihrer Pracht und Herrlichkeit gewesen sein, die dich auf mich hat aufmerksam werden lassen!«
    Asher beugte sich vor und ließ eine Hand über den Tisch gleiten, bis sie meine fast berührte. Aus seinen Fingerspitzen zischte Hitze.
    »Remy.« Er wartete, bis ich aufsah. »Weißt du es wirklich nicht? Bei deinem Anblick hat es mir den Atem verschlagen!«
    Ganz ohne den feinen Spott, den ich erwartet hatte, schaute er mich feierlich an. Ich fühlte mich exponiert und legte die Hände in meinen Schoß.
    Auch Asher lehnte sich zurück und vergrößerte so den Abstand zwischen uns. »Ich fass es nicht, dass du mich für so primitiv hältst! Deine Blutergüsse sind mir zunächst gar nicht aufgefallen! Ich war dort, um die Wolkenformationen zu fotografieren. Die sind gigantisch, wenn es über dem Hafen stürmt.« Bei der Erinnerung lächelte er. »Ich kam an den Strand, und da warst du, mit deinen wehenden Haaren und deinen weisen, traurigen Augen. Ich musste dich fotografieren, um zu beweisen, dass du auch noch anderswo existierst als nur in meiner Fantasie.«
    Sein schönes Gesicht, das wie gemeißelt wirkte, und die samtig-tiefe Stimme hypnotisierten mich. Als ich seine Einsamkeit gespürt hatte, hatte ich mich mit ihm verbunden gefühlt.Asher streckte seine Hand nach mir aus und mein Herz pochte wie wild. Sein eindringlicher Blick paralysierte mich, und dann strich er mir durchs Haar, kämmte mit den Fingern die langen Strähnen in der Nähe meines Ohrs.
    »Hi, Asher. Tolles Spiel!«
    Der intime Augenblick war zerstört, und ich wünschte, der Besucher würde weitergehen. Ashers Miene verhärtete sich und er ließ die Hand fallen. Nun, da wieder etwas Abstand zwischen uns herrschte, erinnerte ich mich, wie man ganze Sätze bildete, und drehte mich nach dem Ankömmling um. Grüne Augen funkelten mich an.
    »Gabriel«, erwiderte Asher frostig.
    Gabriel löste seinen Blick nicht von meinem Gesicht.

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