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Touched

Touched

Titel: Touched Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
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Ich könnte dich töten!«
    »Verdammt noch mal, wovon redest du?« Das Zittern setzte wieder ein, aber diesmal hatte es nichts mit der Kälte zu tun. Feinde und Töten. In meinen Ohren klang die ganze Unterhaltung bizarr.
    »Am Strand, hast du es denn da nicht gespürt, als ich versuchte, dir den Film zu geben? Ich wollte, dass du mir vertraust, weil ich dich vor demjenigen beschützen wollte, der dich so zugerichtet hatte. Dann habe ich es gespürt. Deine Gabe stand zwischen uns und ich spürte Schmerzen. Das war meine erste körperliche Empfindung seit Jahren, und ich konnte mich nur mit Mühe davon abhalten, dich zu packen, damit sie anhält. Wie kann ich da garantieren, dass ich meine Mauern immer oben lasse?«
    Eine Erklärung, endlich. Meine Stimme war kaum mehr als ein raues Flüstern. »Wenn ich dir wehtue, wieso suchst du denn dann meine Nähe? Wieso hättest du gern weitere Schmerzen?«
    »Wenn man so lange empfindungslos gelebt hat wie ich, dann kann dich das zur Verzweiflung treiben. Jedes Gefühl ist besser als gar keines. Selbst Schmerz. Siehst du nun ein, wieso ich dir gefährlich werden kann? Wieso ich dich mahnte, deine Mauern oben zu lassen? Du musst doch gespürt haben, dass ich anders bin. Remy, je länger ich dir nahe bin, desto mehr fühle ich wieder! Wenn du in der Nähe bist, dann kümmert es mich plötzlich nicht mehr, was dir zustoßen könnte.«
    »Woher weißt du so viel über mich, da ich so gar nichts über dich weiß? Warum sind wir Feinde?« Es gab andere wie mich. Andere wie ihn. Dieses Wissen hätte mich erschrecken müssen, doch leuchtete es mir einfach nicht ein.
    Er seufzte. »Du bist eine Heilerin – deine Energie … die gleicht für mich und meinesgleichen einer vorübergehenden Stimulans. Durch sie fühlen wir uns wieder lebendig. Alles andir ist darauf ausgerichtet zu geben, zu opfern. Ich dagegen bin anders. Würde ich die Beherrschung verlieren … und dir zu viel davon nehmen … dann müsstest du sterben.«
    Er konnte mich umbringen. Doch wer oder was war er, dass meine Fähigkeit zu heilen, ihn zu meinem Feind machte?
    Schweigend ließ ich mir durch den Kopf gehen, wie oft ich gespürt hatte, dass seine Energie auf mich zuschwirrte. Nach jener ersten Begegnung am Strand, als meine Gabe ihn überrascht hatte, hatte er mich mit Vorsicht behandelt – als stünde auf meiner Stirn: »Achtung – Gefahr!« Selbst in den Wochen, in denen er mein Abwehrsystem geprüft hatte, hatte ich mich nie bedroht gefühlt. Seine mentalen Energiewellen waren Warnungen gewesen. Als läge ihm daran, dass ich wachsam blieb und meinen Schutzschild gegen eine mögliche Gefahr oben behielt. Gegen ihn. Und heute Abend hatte er mir das Leben gerettet. Sogar jetzt war es seine mentale Mauer, die uns beide vor möglichen Angriffen seinerseits schützte.
    Ich kannte gefährliche Situationen und wusste, wie es war, gehasst zu werden. Asher wollte meine Energie nutzen, um sich wieder menschlich zu fühlen, aber er wollte mich nicht dafür opfern. Seine eigenen Handlungen straften ihn Lügen. Er konnte nicht mein Feind sein.
    »Ich glaube dir nicht.« Noch immer in seine Jacke eingekuschelt, atmete ich seinen Duft ein.
    »Wie meinst du das, du glaubst mir nicht?«
    Jetzt musste ich lachen. »Du hast mich doch gehört.« Ganz bestimmt hatte ich recht. Asher beschützte mich. Er würde mir nie etwas zuleide tun.
    Asher stöhnte und sein Gesicht verdüsterte sich. »Verdammt, Remy, ich hätte dir das gern erspart!«
    Er umfasste mit einer Hand meine Wange. Urplötzlich ließ er seine Mauer herunter und nahm mich mit seiner Energieunter Beschuss. Sie baute sich nicht so auf wie meine, sondern entfaltete sich nach und nach. Sie erreichte mich ohne Vorwarnung, überwältigte mich, bis ich keine Luft mehr bekam. Eisiger Schlick wälzte sich durch meine Adern, und mein Herz schlug, wie schon zuvor, in der Bedrängnis schneller und dann immer langsamer, bis ich dachte, es würde ganz zu schlagen aufhören. Wehrlos und mit hellwachen Sinnen spürte ich alles.
    Und es tat weh.
    Ich stand kurz davor, das Bewusstsein zu verlieren, und der Schmerz wurde schlimmer, intensiver als bei den Heilungen meiner Mutter und zehnmal so intensiv wie bei der Heilung von Ashers Hand oder Brandons Gehirnerschütterung. Mir wurde schwarz vor den Augen, und in meinen Ohren war ein Summen zu hören, das der träge Rhythmus meines Herzens war. Mit dem letzten Rest meines Bewusstseins richtete ich alle Aufmerksamkeit darauf. Ich

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