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Touched

Touched

Titel: Touched Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
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ich getan hatte, denn ich war mir sicher, meine Eltern würden wieder umziehen. Bald konnte ich die Gewissensbisse nicht mehr ertragen. Ich beschloss, meinen Eltern alles zu erzählen. Ich würde reinen Tisch machen, meinetwegen bekam ich Hausarrest, und vielleicht würden sie dieses eine Mal meine Beweggründe ja auch verstehen.
    Doch die Möglichkeit, ihnen die Wahrheit zu sagen, bekam ich nicht mehr.«
    »Remy?«
    Ich schrie auf, als mich eine Hand berührte. Es dauerte einen Augenblick, bis mir klar war, dass es sich nicht um den Geist meiner Mutter handelte. Ich schaltete den iPod aus und zog mir die Decke vom Kopf. Laura stand mit einem Essenstablett an meinem Bett. Sie sah den iPod und lächelte.
    »Ich dachte, vielleicht hast du Hunger. Ich habe dir das Mittagessen und noch eine Schmerztablette gebracht.« Sie stellte das Tablett auf dem Nachttisch ab. »Verdammt, du siehst schrecklich aus, Schätzchen!«
    Laura hatte in meiner Gegenwart noch nie geflucht, und es überraschte mich. Sie trat vor und legte mir eine Hand auf die Stirn. Mir brannten die Augen.
    »Wenn du etwas brauchst, ich bin da. Ich weiß schon, es ist nicht dasselbe. Ich bin nicht deine Mut-« Sie hob eine Hand. »Nun, ich bin da!«
    Unfähig zu sprechen, nickte ich. Sie ging, und ich zog mir wieder die Decke über den Kopf. Bei dem Duft der Gemüsesuppe lief mir das Wasser im Mund zusammen, aber momentan brachte ich nichts hinunter. Ich schaltete den iPod wieder ein. Anna konnte die Trauer in ihrer Stimme nicht verbergen.
    »Mein Vater kam in die Schule und zog mich aus dem Klassenzimmer. Sein Hemd war blutverschmiert. Er befahl mir, mich ins Auto zu setzen und den Mund zu halten. Er war ein sanftmütiger Mensch – liebte mich abgöttisch –, doch an diesem Tag dachte ich, er würde mich schlagen. Ich glaubte, er hätte herausgefunden, was ich getan hatte, und wir würden heimwärtsfahren, um zu packen und die Stadt zu verlassen. Dann, als wir unser Viertel erreicht hatten, sah ich die schwarze Rauchwolke. Ich konnte einen kurzen Blick auf unser einst so schönes Haus werfen. Jetzt stand es in Flammen. Meine Mutter starb meinetwegen.
    Wir fuhren drei Tage lang. Wir besaßen nichts mehr, denn all unser Besitz war in dem Feuer verbrannt. Wir übernachteten im Auto auf Rastplätzen und sprachen bis zum dritten Tag kein Wort. Dann erzählte mein Vater, was geschehen war. Zwei Männer – Beschützer – waren zu uns nach Hause gekommen, weil sie von den Gerüchten gehört hatten. Sie brachten meinem Vater Verletzungen bei, um meine Mutter dazu zu zwingen, entweder ihr Geheimnis zu verraten oder ihm beim Sterben zuzusehen. Als sie ihn geheilt hatte, töteten sie sie und hätten meinen Vater auch noch umgebracht, wenn er nicht hätte fliehen können.«
    Die Beschützer klangen böse, so wie Dean. Er hatte mich zu einer ähnlichen Entscheidung gezwungen: Heile deine Mutter oder sieh zu, wie sie stirbt. Nur hatte ich sie nicht heilen können. Es war zu spät gewesen. Ich erschauderte, dachte an das Haus, in dem meine Großmutter umgekommen war, eine Frau, der ich nie begegnet war, mit der ich aber mehr gemein hatte als mit meiner Mutter.
    »Mein Vater tat, was meine Mutter sich gewünscht hätte. Er rettete mich und stellte sicher, dass wir uns versteckt hielten, aber er sah mich nie mehr an wie früher. Ich glaube, er hasste mich.«
    Und sie hatte gelernt, sich selbst zu hassen. Die Resignation in ihrer Stimme sagte alles. Sie war bei Dean geblieben und hatte ihm gestattet, sie jeden Tag etwas mehr zu quälen, weil sie geglaubt hatte, sie verdiene es nicht besser. Es entstand eine lange Pause, in der man hörte, wie sie Zigarettenrauch inhalierte und wieder ausstieß.
    »Am Tag, als ich 18 wurde, rannte ich davon. Ich zog nach New York, fand einen Job als Kellnerin und versuchte, in der Stadt verloren zu gehen. Ich dachte, ich hätte die Vergangenheit hinter mir gelassen, aber ich habe eines gelernt: Du entrinnst der Vergangenheit nie.«
    Sie seufzte, und ich erriet schon, was sie als Nächstes sagen würde.
    »Ich lernte deinen Vater kennen und er war anders als alle anderen, denen ich je begegnet war. Er war Feuerwerk und mondbeschienene Spaziergänge und Blumen ohne Grund. Meine ganze Welt drehte sich nur noch um ihn. Obwohl ich wusste, dass es mit uns nicht gut gehen konnte, verliebte ich mich in ihn. Dann wurde ich schwanger, und ich wusste instinktiv, dass es ein Mädchen würde. Noch am selben Tag, an dem ich den Schwangerschaftstest

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