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Touched

Touched

Titel: Touched Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
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schmecken, als eine starke Brise mir das Haar durcheinanderwirbelte und meine entblößte Haut kühlte. Die einzigen Ausnahmen bildeten die Stellen, an denen mich Ashers Mantel einhüllte und an denen das niedrige Feuer, das immer in ihm loderte, meine Hand wärmte. Ich konzentrierte mich auf die raue Haut seiner Handfläche und darauf, wie sie sich an meiner weichen Haut anfühlte, als ich meine Hand aus seiner gleiten ließ, die Verbindung unterbrach und meine Wände wieder hochfuhr.
    Es wurde ganz still, nur noch unser Atem, den wir aushauchten, war zu hören. Grüne Funken verblassten, als ich die Augen aufschlug, und ich sah, dass er seine geschlossen hielt, als würde er die Erinnerung dessen genießen, was ich mit ihm geteilt hatte. Er sah … überwältigt und gerührt aus. Ich fragte mich, was mir diese Funken sagen sollten. Sie waren nicht blau, wie die beim Heilen normaler Menschen, oder die roten, die auftraten, wenn ich jemanden angriff. Irgendetwas mussten diese grünen Funken bedeuten.
    Asher räusperte sich und betrachtete erstaunt die untergehende Sonne. »Ich hab versucht, mich an Erinnerungen bestimmter Wahrnehmungen zu klammern. Ich dachte, ich würde noch wissen, wie sich Meeresluft auf der Haut anfühltund wie sie schmeckt. Ich lag falsch. Meine Erinnerungen sind reine Schatten. Ich hatte die Hoffnung aufgegeben, je wieder etwas zu empfinden. Bis du kamst.«
    »Ist das der Grund, warum Beschützer Jagd auf Heilerinnen machen?«, fragte ich mit belegter Stimme und ohne ihn anzusehen. »Um sich zu erinnern?«
    »Nein!« Asher machte ein entsetztes Gesicht. »Wir sind nicht wie sie! Sie benutzen Heilerinnen wie eine Droge … Allerdings hält die Wirkung meist nur ein paar Tage an.«
    Ich dachte über den tieferen Sinn seiner Bemerkung nach. Die Brutalität jener Beschützer, die meinesgleichen für eine kleine Gefühlsinjektion töteten, erschreckte mich.
    »Ich sollte nicht so lange neben dir sitzen, Remy. Nicht so lange und schon gar nicht ohne Schutzwall. Aber es wird jeden Tag einfacher. Ich habe dir’s ja gesagt, du bist einzigartig.« In seiner Stimme lag ein glühendes Versprechen. »Da nehme ich jede damit verbundene Gefahr in Kauf.«
    Seine Worte versetzten mir einen schmerzhaften Stich. Was, wenn er nicht empfand wie ich? Vielleicht ging es ihm ja nur um meine Energien! Ich stand auf. »Und was jetzt?«
    Er erhob sich auch, und wir sahen einander an. »Wir verbringen Zeit miteinander. Lernen uns kennen.«
    In dem Bewusstsein, dass es keine andere Wahl gab, nickte ich, und wir machten uns auf den Rückweg. Es gab zu viele Dinge, die wir noch übereinander herausfinden mussten, zu viele Fragen, die beantwortet werden mussten. Durch einen seltsamen Zufall waren wir einen Bund als Beschützer und Heilerin eingegangen. Asher schwor, er würde mich beschützen, unter Einsatz seines Lebens. Zum Teil war ich froh, dass mich jemand bewachte, aber auf die Rolle des demütigen Weibchens hatte ich keine Lust.
    Bis zu einem gewissen Grad hatte er mich gern, das zeigtesein Verhalten. Trotzdem fragte ich mich, ob sein Wunsch nach meiner Nähe nicht der Sehnsucht entsprang, menschlich zu sein. Diese Möglichkeit machte mir Angst, denn mir war bei dem Gedanken, ich könnte ihn verlieren, der eigentliche Grund klar geworden, wieso ich ihn weder in meinem Kopf noch in meinem Herzen wollte: Ich war drauf und dran, mich in meinen Feind zu verlieben.

    »Asher?«
    »Hmm?«
    Wir fuhren heimwärts, und er klang geistesabwesend. Die Sonne war untergegangen, und es war dunkel im Auto, ansonsten hätte ich mich nie getraut, diese Frage zu stellen.
    »Kannst du mich fühlen?«
    »Natürlich. Ich fühle dich immer, wenn dein Schutzwall unten ist. Weißt du, ich bin noch nie einer Heilerin mit einem Abwehrsystem begegnet. Scheinbar hast du Gabriel mit dieser Fähigkeit beeindruckt. Ich weiß, du magst ihn nicht, aber ich habe mich gefragt, ob du nicht doch mal Lust hättest, zum Dinner zu mir nach Hause zu kommen?«
    Peinlich berührt, dass er meine Frage missverstanden hatte, hätte ich die Ängstlichkeit in seiner Stimme fast nicht herausgehört. »Sehr gerne!« Ich hätte seine Familie so gern ausgefragt. Anna hatte gesagt, ich könnte Beschützer von ihrer Unsterblichkeit heilen, allerdings ohne im Einzelnen darauf einzugehen. Vielleicht erfuhr ich mehr, wenn ich Zeit mit den Blackwells verbrachte.
    »Asher, du hast vorhin gesagt, ich sei einzigartig. Hast du da meine Fähigkeit gemeint, dich abblocken zu

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