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Touched

Touched

Titel: Touched Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
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können?«
    Er wirkte nachdenklich, wie ich im Schein derStraßenlampe erkennen konnte. »Nein, obwohl diese Fähigkeit allein für sich genommen auch schon erstaunlich ist. Alle Beschützer haben mentale Schutzschilde und werden als Kinder darin unterrichtet, sie zu stärken, um Heilerinnen besser unterstützen zu können – um unsere Energie während des Heilungsprozesses von ihrer zu trennen.«
    »Die mentalen Vorstöße.« Er sah mich verwirrt an, und ich setzte hinzu: »So, wie du deine Energie manchmal zu mir aussendest, das ist, als würde mir jemand im Kopf herumstochern.«
    Er grinste über meine Beschreibung. »Ja! So trainieren uns unsere Eltern. Als klar wurde, dass du nicht wusstest, was ein Beschützer ist, dachte ich mir, es wäre nicht schlecht, deinen Schutzschild zu stärken.«
    Mit einem süffisanten Grinsen drehte ich mich zu ihm. »Und außerdem wolltest du mich ärgern.«
    »Tja, zwei Fliegen mit einer Klappe … .« Er machte sich nicht die Mühe, seine Genugtuung zu verbergen.
    Ich beugte mich zu ihm und versetzte ihm einen Klaps. Meine unbekümmerte, zärtliche Geste überraschte uns beide, und mir kam meine Frage von vorher wieder in den Sinn. Ich traute mich nicht, noch mal zu fragen, ob er meine Haut so fühlte wie ich seine, wenn wir uns berührten. Was, wenn dieselbe Berührung, die mir sinnlichen Genuss bereitete, ihm nur Schmerzen einbrachte?
    »Auch deine Art, jemanden zu heilen, ist anders«, fuhr er fort. »Ich habe noch nie von einer Heilerin gehört, die die Verletzungen der Menschen, die sie heilt, in sich aufnimmt und danach an einer Unterkühlung leidet. Ganz zu schweigen von deiner Fähigkeit, deine Verletzungen an andere weitergeben zu können. Irgendwie bist du imstande, Energie auf eine Art und Weise zu manipulieren, wie ich es noch nie erlebt habe.«
    »Unterkühlung?«, fragte ich skeptisch.
    »Remy, deine Lippen sind blau geworden, du hast gezittert wie Espenlaub und du warst so geistesabwesend, dass du gar nicht gemerkt hast, dass ich deine Gedanken lese!«
    Ich schnitt eine Grimasse. »Erinnere mich nicht. Sonst werde ich wieder sauer.«
    »Verlierst du nach einer Heilung grundsätzlich Körperwärme?«
    »Nur bei ernsthaften Verletzungen, vor allem Kopfverletzungen. Es ist noch nie passiert, wenn ich mich selbst heile.«
    Schweigend ließ er sich das durch den Kopf gehen. Wir waren fast bei mir zu Hause, und wieder beschlich mich ein Gefühl der Enttäuschung.
    »Nachdem du meine Hand geheilt hattest, war dir kalt. Wieso warst du nicht in der Lage, dich gleich selbst zu heilen?«
    In dem Bewusstsein, wie sehr ihn das aufbringen würde, zögerte ich, ihm die Wahrheit zu sagen, und er lächelte mich ermutigend an. »Ich halt’s aus, versprochen.«
    »Also gut. Nachdem ich dich geheilt hatte, waren die Schmerzen so schlimm, dass ich nicht mehr denken und mich daher auch nicht heilen konnte.«
    »Aber du hast irgendetwas gemacht. Nachdem ich angefangen habe, mit dir zu sprechen, hast du dich nämlich entspannt.« Er bog mit dem Wagen in meine Straße ein, parkte vor unserer Auffahrt und schaltete dann die Innenbeleuchtung ein, damit er mein Gesicht sehen konnte.
    »Na ja, um mich selbst zu heilen, fehlte mir die Konzentration, aber so konnten die Schmerzen auch nicht bleiben. Es ist schwierig, zu erklären, aber im Grunde habe ich die Nerven in meiner Hand abgetötet, damit mein Gehirn die Schmerzen nicht mehr wahrnehmen konnte.«
    Sein gequälter Gesichtsausdruck sagte mir, dass er auf meine Antwort nicht vorbereitet gewesen war.
    »Schau nicht so, Asher.« Ich strich ihm über die Wange, um ihn zu trösten. »Es bestand kein Risiko. Ich habe das nicht zum ersten Mal gemacht!«
    »Als dich Dean mit Zigaretten verbrannt hat auch?«, fragte er in hartem Ton.
    Überrascht sah ich ihn an. Als ich Asher an jenem Morgen im Townsend Park getroffen hatte, hatte er mich sozusagen belauscht, als ich mich an Deans Attacke und meinen Krankenhausbesuch erinnert hatte. Das erklärte auch seine Wut an diesem Morgen. Auf mein Nicken hin fasste er nach meinem Arm und zog meine Jacke weg. »Zeig’s mir.«
    Ich versuchte, mich aus seinem Griff zu winden. »Lass das, Asher. Das bringt doch nichts.«
    Er blieb unerbittlich, doch in seiner Stimme lag nun ein Appell. »Es ist mir wichtig, Remy. In deinen Gedanken habe ich gesehen, was er dir angetan hat. Lass es mich sehen, bitte.«
    Einem flehenden Asher konnte man nicht widerstehen. Unter seinem wachsamen Blick zog ich meine Jacke und

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