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Townsend, S: Tagebücher des Adrian Mole: Die schweren Jahre

Townsend, S: Tagebücher des Adrian Mole: Die schweren Jahre

Titel: Townsend, S: Tagebücher des Adrian Mole: Die schweren Jahre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu einem Wucherpreis abschließen mussten.) Daisy sagte: »Dich kann man ja noch nicht mal allein Unterwäsche kaufen lassen, ganz zu schweigen von einer Perücke.«
    Der Perückenmensch hieß Malcolm Daltrey. Ich fragte ihn, ob er mit Roger Daltrey verwandt sei, dem Sänger der Who. Er sah mich verwirrt an und antwortete: »Nein.« Tage buch, warum nur fühle ich mich immer gezwungen, mit medizinischem Personal Konversation zu machen? Liegt es daran, dass ich es hasse, Patient zu sein, und meinen Status behaupten muss?
    Er untersuchte meine Kopfhaut und sagte missbilligend: »Sie hätten mich schon vor Wochen aufsuchen sollen, bevor Ihnen die Haare ausgefallen sind.«
    Daltreys eigene Haare sahen in meinen Augen verdächtig nach einer Perücke aus, sie ähnelten einem überfahrenen Tier – einem Wiesel vielleicht.
    »Haben Sie die Perücke, die Sie tragen, selbst gemacht?«, fragte ich.
    Worauf er beleidigt antwortete: »Ich trage keine Perücke. Das ist mein eigenes Haar.« Dann vermaß er meinen Kopf und fragte: »Was haben Sie sich denn so vorgestellt? Farbe? Form? Frisur? Länge? Lockig, glatt?«
    »Seit ich mit der Chemotherapie angefangen habe, bin ich unfähig, irgendwelche Entscheidungen zu treffen.«
    Daisy sagte, zweifelsohne in dem Versuch zu helfen: »Das ist deine große Chance, Aidy, jetzt kannst du die Haare bekommen, die du schon immer wolltest.«
    Und Daltrey schlug vor: »Möchten Sie vielleicht ein paar anprobieren?«
    Die erste Perücke war schwarz mit Seitenscheitel und ließ mich aussehen wie den schwulen Fernsehmoderator Gok Wan. Die zweite war blond und gelockt.
    »Zieh das aus, du siehst aus wie Harpo Marx«, sagte Daisy.
    Die dritte war ein trauriges mausgraues, hinten und an den Seiten kurzes Exemplar.
    »Also das wären die angelsächsischen Grundmuster. Möch ten Sie einen Blick auf die Perücken für ›nicht weiße Menschen‹ werfen?«, fragte Daltrey.
    »Wenn ich schon mal hier bin«, sagte ich.
    Nachdem ich ein schwarzes Toupet mit krausen Locken so wie ein Modell namens »orientalischer Standard« inspiziert hatte, erklärte Daltrey: »Wir können Farbe und Länge unterschiedlich kombinieren, allerdings sind wir durch die Richtlinien der staatlichen Gesundheitsfürsorge eingeschränkt.«
    »Machen Sie auch einen Boris Johnson?«, erkundigte ich mich. »Das würde mir gut stehen, glaube ich.«
    »Sie wollen das Unmögliche, Mr. Mole«, gab Malcolm Daltrey zurück. »Wenn Sie eine Promi-Frisur haben wollen, müssen Sie das wahrscheinlich selbst bezahlen.«
    Es ärgerte mich, dass er unterstellte, Daisy und ich wären so arm, dass wir uns keine Perücke leisten könnten, deshalb gingen wir, ohne eine auszusuchen.
    Draußen sagte Daisy: »Aidy, was hältst du davon, zu Lawrence bei Pamper Yourself zu gehen? Er weiß sicher, an wen wir uns wenden können.«
    Also fuhren wir zurück nach Mangold Parva und parkten vor dem Salon. Lawrence lümmelte gemütlich in einem Sessel vor einem Spiegel und las die Vogue . Unter einer Trockenhaube saß Mrs. Lewis-Masters, den Kopf bedeckt von Lockenwicklern in der Größe von Abwasserrohren, auf dem Schoß die Zeitschrift Country Life . Sie zog eine Augenbraue zum Gruß hoch.
    Sofort fielen Daisy und Lawrence einander um den Hals, und Lawrence fragte: »Wo warst du denn die ganze Zeit, Daisy?«
    »Ach, ich hab mir die Spitzen selbst geschnitten.«
    In übertriebener Bestürzung riss Lawrence die sehnigen Arme zurück. »Du Schlimme , du! Ich weiß ja, dass du derzeit ein bisschen knapp bei Kasse bist, aber die Haare kommen immer, immer an erster Stelle!«
    Daisy erklärte ihm, warum wir gekommen waren.
    »Ich hatte schon gehört, dass du jetzt Chemo machst«, sagte Lawrence zu mir, dann setzte er mich auf den Stuhl, den er gerade geräumt hatte, stellte sich hinter mich und betrachtete mich im Spiegel. Er zupfte an einzelnen Büscheln meines verbliebenen Haars und sagte: »Du könntest Nägel mit Köpfen machen und mich den Rest auch noch abrasieren lassen. Das bringt ja nicht mehr viel, oder? Hängt nur auf dem Kopf rum.«
    »Mir gefallen Glatzen«, bemerkte Daisy.
    Ich zögerte, mich von dem bisschen Haar zu trennen, das noch übrig war, aber Daisy fuhr fort: »Jeden Tag verlierst du eine Handvoll in der Dusche, Aidy. Wenn der Abfluss verstopft, müssen wir einen Klempner bezahlen.«
    Ich blieb weiter unentschlossen, doch nun setzte Lawrence Mrs. Lewis-Masters auf den Stuhl neben mir und nahm ihr die Lockenwickler aus den Haaren.
    »Die Männer

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