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Townsend, S: Tagebücher des Adrian Mole: Die schweren Jahre

Townsend, S: Tagebücher des Adrian Mole: Die schweren Jahre

Titel: Townsend, S: Tagebücher des Adrian Mole: Die schweren Jahre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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begann zu schluchzen.
    »Bist du in ihn verliebt, Daisy?«
    Sie nickte, dann hob sie den Kopf. »Es ist schrecklich, in ihn verliebt zu sein. Ich kann es nicht genießen, und Hugo genauso wenig. Wir machen uns beide solche Sorgen um dich .«
    »Tut mir leid, dass ich euch den Spaß verderbe«, meinte ich sarkastisch.
    »Sei nicht so schrecklich, Aidy. Wir machen uns ehrlich Sorgen um dich. Hugo glaubt, der Schock, wenn du es erfährst, könnte dich umbringen .«
    »Hugo hofft wahrscheinlich eher, es könnte mich um bringen.«
    »Du siehst ihn völlig falsch, Aidy. Er ist ein sehr sensibler und warmherziger Mensch. Wir haben nicht darum gebeten, uns zu verlieben.«
    »Bist du sicher, dass er dich liebt?«
    »O ja!«, sagte sie. »Er hat noch nie so empfunden. Er hat mich vom ersten Moment an geliebt, als ich mir vor dem Bear Inn eine Zigarette angezündet habe. Er sagt, ich bin die schönste Frau, die er je gesehen hat. Er betet mich an. Und wir können miteinander reden , Aidy. Er bewundert meinen Intellekt.«
    »Tja, sein eigener ist ja nicht der Rede wert«, sagte ich.
    »Hugo ist auf seine eigene Art extrem klug. Kannst du einen Hasen häuten? Ein Quad fahren? Könntest du fünfundzwanzig Angestellte führen? Nur weil er seine Nase nicht den lieben langen Tag in Bücher steckt …«
    »Ich habe gleich gesehen, dass du geweint hattest, als du nach Hause kamst«, sagte ich.
    »Ja. Ich habe in seinen Armen geweint. Er hat mich gebeten, zu ihm zu ziehen. Ich habe ihm gesagt, ich kann dich unmöglich verlassen. Nicht solange du so krank bist.«
    Ich sagte, ziemlich ruhig, Tagebuch: »Ich will nicht, dass du jeden Morgen nach dem Aufwachen meinen Puls fühlst. Geh besser zu ihm, Daisy. Warum sollte mein Krebs dich gegen deinen Willen hier festhalten?«
    Ich redete auf sie ein, aber sie weigerte sich zu gehen. Als sie ins Bad gegangen war, um ihr Make-up auszubessern, holte ich ihr Handy aus ihrer Handtasche und rief Fairfax-Lycett an.
    Er ging sofort dran. »Liebling.«
    »Hier ist nicht Ihr Liebling, sondern der Mann Ihres Lieblings.«
    »Ach so! Fabelhaft! Wie geht es Ihnen, alter Junge?«
    »Ich weiß alles. Ich schicke Ihnen meine Frau rüber. Sie können sie behalten.«
    »Hören Sie mal, das ist aber irrsinnig anständig von Ihnen, Mole. Als meine erste Frau mich wegen eines Jockeys verlassen hat, hab ich mir das Wichtelmännchen mit einer Reitpeitsche vorgeknöpft. Der Arsch konnte den Rest der Saison nicht mehr auf einem Pferd sitzen.«
    »Wir Moles warten den rechten Augenblick ab«, gab ich zurück. »Aber wenn unser Zorn sich auf jemanden richtet, dann ist seine Wucht verheerend. Die Frau im Spar-Laden, die meiner Mutter zu wenig Wechselgeld herausgegeben hat, musste in ein anderes Dorf ziehen.«
    »Ich finde, wir sollten uns treffen und von Mann zu Mann darüber sprechen«, versuchte er sich einzuschmeicheln. »Kann ich vorbeikommen?«
    Tagebuch, das war das Letzte, was ich wollte, eine Nacht voller dramatischer Auseinandersetzungen und hysterischer Liebesschwüre und tränenreicher Schuldeingeständnisse. Aber genau das bekam ich. Als Fairfax-Lycett ankam, grüßten wir einander mit eisiger Höflichkeit, aber das Treffen artete schon bald zu einer Sezierung Daisys und meiner Ehe aus.
    Irgendwann warf Daisy mir vor, ihr »seelische Qualen« bereitet zu haben, indem ich ihr »Sachen über Politik« erzählte. »Es interessiert mich nicht, wer in irgendeinem parla mentarischen Untersuchungsausschuss was gesagt hat. Du musst der einzige Mensch in ganz England sein, der sich BBC Parliament im Fernsehen ansieht. Und du siehst es dir nur an, weil du nach dieser verkniffenen miesen Schlampe Pandora Braithwaite lechzt.«
    Tagebuch, das stimmte nur zum Teil. Es macht mir tatsächlich Spaß , über die Einzelheiten des Finanzreformgesetzes informiert zu sein.
    »Am Anfang, als ich mich in dich verliebt habe, dachte ich, deine Macken wäre eine coole Masche, aber inzwischen weiß ich, dass bei dir gar nichts cool ist, du hast einfach nur eine Macke!«
    An diesem Punkt verlor ich die Beherrschung und warf ihren Tate-Modern-Kaffeebecher an die Wand. Er zersplitterte sehr zufriedenstellend.
    »Dieser Becher war ein kostbares Verbindungsglied zu meinem alten Leben, du gemeiner Arsch!«, schrie Daisy.
    Fairfax-Lycett hielt weitgehend den Mund, aber als meine Mutter herüberkam, um zu sehen, was los war, und ihn eine »inzüchtige Hackfresse mit einem Kinn wie eine illegale Banane« nannte, donnerte er: »Ich bringe Daisy

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