Toxische Typen
dass eine kriminelle Persönlichkeit, wenn es so etwas überhaupt gibt, die Merkmale des Psychopathen tragen müsste: Kein anderer Menschenschlag findet so großen Gefallen daran, Gesetze zu brechen und gewalttätig oder betrügerisch zu handeln.
Aber Psychopathen halten sich nicht nur in Verbrecherkreisen auf: Sie begegnen uns auch als Familienväter, als Freunde, als Geschäftsleute, als Vorgesetzte, die wir nicht verstehen, als Polizisten, Künstler, Priester, Politiker und in vielen Rollen mehr. Menschen dieser Prägung sind an allen Orten der Macht zu finden, weil sie dank ihrer Eloquenz, ihres Charmes und ihrer Skrupellosigkeit überallhin gelangen.
Was können Sie tun, um einen Psychopathen loszuwerden?
Das Mittel der Wahl ist vor allem Gleichgültigkeit: Lassen Sie sich nicht darauf ein, das Verhalten eines solchen Menschen in irgendeiner Hinsicht auf sich zu beziehen. Gleichgültigkeit heißt, weiterzuleben, als wäre er überhaupt nicht vorhanden . Wohlgemerkt bedeutet das nicht, jemanden aktiv zu ignorieren, denn in dem Fall hat man ihn ja doch im Sinn und lässt zu, dass er in die eigene Intimsphäre eindringt; man sollte den Betreffenden lediglich durch Gleichgültigkeit von dort entfernen.
Edgar Allan Poe schrieb: »Wenn ich herausfinden will, wie schlau oder wie dumm, wie gut oder wie böse einer ist oder was er gerade denkt, dann verändere ich meinen Gesichtsausdruck so, dass er dem meines Gegenübers möglichst nahe kommt, und warte ab, was für Gedanken oder Empfindungen in meinem Geist oder Herzen aufsteigen, wie um dem Gesichtsausdruck zu entsprechen.«
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»Man kann einen Teil des Volkes die ganze Zeit täuschen, und das ganze Volk einen Teil der Zeit. Aber man kann nicht das gesamte Volk die ganze Zeit täuschen.«
Abraham Lincoln
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Schenken wir den Warnsignalen mehr Aufmerksamkeit, die uns unser Ich im Hinblick auf andere schickt. Wir müssen auf unser Befinden achten und analysieren, was mit uns passiert: Wenn ein Psychopath in unser Leben tritt, dann liegt das daran, dass wir es ihm erlaubt haben.
Der erste Eindruck, den man von jemandem bekommt, ist von größter Bedeutung; die ersten fünf Minuten sind ausschlaggebend. Das ist freilich nicht das einzige Kriterium, auf das wir uns stützen sollten. Es gibt zahlreiche Variablen, die beeinflussen, wie Sie einen Menschen spontan einordnen, und wenn jemand nicht gleich Ihr Vertrauen gewinnt, so können Sie dieser Beziehung ja einfach Grenzen setzen. Bleiben Sie wachsam, aber verurteilen Sie den Betreffenden nicht. Verschwenden Sie keine Energie darauf, Leute ständig zu bewerten, sozusagen zum Zeitvertreib; überaus wichtig und gesund ist allerdings, in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen Grenzen zu ziehen.
Um Abstand zu denjenigen zu gewinnen, die Ihnen bereits wehgetan haben, müssen Sie ihnen zunächst einmal vergeben; die Wut ist da, aber Sie müssen Verzeihung üben; lösen Sie sich von toxischen Zeitgenossen in Ihrem Freundeskreis und lassen Sie Ihre Mentoren eintreten, die bereits warten, bereichernde Kontakte, die Sie auf dem Weg zu Ihren Zielen unterstützen werden. Psychopathen richten sich selbst zugrunde, darum brauchen Sie sich nicht zu kümmern.
Gewiss: Jemand wird sich aus Ihrem engsten Kreis verabschieden müssen. Aber seien Sie für Neues bereit! Die Besten sind schon unterwegs zu Ihnen. Lassen Sie sich nicht auf die Spiele anderer ein, halten Sie an Ihren Strategien fest. Schreiben Sie selbst Geschichte, überlassen Sie nicht den Psychopathen, was allein Ihnen zusteht.
Lassen Sie nicht zu, dass Ihre Vitalität Schaden nimmt, und lassen Sie sich durch das Verhalten solcher Leute nicht einschüchtern.
Bauen Sie einen Zaun um Ihre Privatsphäre und gestehen Sie niemandem die Möglichkeit zu, Ihre Gefühle zu verletzen; schreiben Sie auf ein weithin sichtbares Schild: »Zutritt verboten!«
Lernen Sie, sich aus allen Bindungen zu lösen, die Sie nur vergiften. Pflegen Sie Ihre gesunden Beziehungen und kappen Sie jeden Kontakt zu denen, die Ihnen von der ersten Minute des Tages Schaden und Bitterkeit bringen wollen.
07 Der Mittelmäßige
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»Da fällt uns schon was ein, ist bestimmt nicht so wild. Machen Sie sich keine Sorgen, das ist gleich geklebt.«
Der Klempner zu einer Kundin, deren Haus unter Wasser steht
Lieber ein bekanntes Übel als ein ungewisses Gut?
Tag für Tag stehen Sie auf und tun das Dringliche, aber nicht das Wichtige. Jeden Morgen denken Sie an das, was Sie tagsüber zu erledigen
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