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Toxische Typen

Toxische Typen

Titel: Toxische Typen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luis Bernardo u Ruby Stamateas
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Widerwillen oder Streitlust vermittelten. Einen Großteil der Zeit hören wir nicht etwa dem anderen zu, sondern schenken dem Aufmerksamkeit, was wir ihm sagen, raten oder entgegenhalten wollen – wir messen unseren Worten also mehr Wert bei als dem Versuch, dem anderen zuzuhören.
    Zuhören ist allerdings weit effektiver, als selbst pausenlos reden.
    Könnten wir dem Aufmerksamkeit zollen, was die anderen uns mitzuteilen suchen, so würden wir nicht nur ihre Worte verstehen, sondern auch begreifen, was in ihnen vorgeht und warum sie so handeln, wie sie es tun.
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    »Eine Vielzahl von Worten ist niemals ein Hinweis auf Weisheit.«
    Thales von Milet
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    Jeder hat schon einmal eine falsche Entscheidung getroffen, weil es an Worten der Weisheit mangelte. Häufig ist es »mit uns durchgegangen«, und wir haben unbedacht etwas gesagt oder getan, das wir hinterher bedauerten. Erst wenn wir eine klare Orientierung haben, was wir sagen und tun sollen, werden wir klug. Klugheit hat nichts mit Tricksereien zu tun, sie bedeutet nicht, sich schlau zu verhalten, sondern beruht vielmehr darauf, uns die Chancen bewusst zu machen, die um uns herum gegeben sind, und sie möglichst gut zu nutzen. Weisheit kann man nicht studieren, man muss sie verstehen.
    Zunächst aber müssen wir lernen, uns selbst zuzuhören, damit auch andere uns verstehen können. Sonst halten wir nur Monologe, für die sich niemand interessiert.
    Kommunikation ist ein grundlegender Bestandteil der tagtäglichen zwischenmenschlichen Beziehungen. Sie beginnt damit, dass wir darauf achten, wie wir mit uns selber reden.
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    »Ein Narr, wer etwas in zehn Wörtern sagen könnte und zwanzig benutzt.«
    Giosuè Carducci
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    Wir können Hunderte von Wörtern formen und überhaupt nichts sagen oder wir können sorgsam auswählen, was wir mitzuteilen haben, mit einer klaren Absicht, was die Worte beim anderen auslösen sollen. Kommunizieren wir wirkungsvoll.
    Hier zwei Beispiele für knappe, effiziente Kommunikation, die Ron Hoff in seinem Buch ›Say It in Six‹ (Sag’s in 6 Minuten) aufführt:
An dem Tag, an dem Nelson Mandela nach siebenundzwanzig Jahren in einem südafrikanischen Gefängnis in die Freiheit entlassen wurde, hielt er die beeindruckende Ansprache, die das Ende der Apartheid markierte. Er brauchte dafür ganze fünf Minuten.
Winston Churchills Redekunst soll im Zweiten Weltkrieg dazu beigetragen haben, England vor einer Niederlage zu bewahren. Seine wichtigste Rede dazu, »Never Give In«, dauerte weniger als sechs Minuten.
    Wenn wir sprechen, sollten wir das nicht aus Emotionen oder aus einer Befindlichkeit heraus tun und auch nicht, um oberflächliche Meinungen auszudrücken; wir sollten so sprechen, dass das Gesagte ein Weg der Verständigung und Zeichen der Entschlusskraft ist.
    Sprechen bedeutet nicht, »koste es, was es wolle« unsere Wahrheit durchzusetzen, sondern unsere Sichtweise darzustellen und mitzuteilen, was wir zu sagen haben. Anschließend sind unsere Mitmenschen frei, das anzunehmen oder nicht.
    Lassen wir nicht zu, dass unsere Worte uns oder andere verurteilen, bewerten oder richten. Füllen wir uns mit Worten des Lebens, der Leidenschaft, der Ermutigung, der Selbstachtung, der Motivation, der Sehnsüchte und Wünsche, und handeln wir danach. Lernen wir, positiv zu formulieren.
    Klar und deutlich ausgedrückt: »Halt dich fest« ist besser als: »Pass auf, dass du nicht runterfällst«. »Das können Sie alles essen« ist positiver als: »Die folgenden Nahrungsmittel müssen Sie vermeiden«. »Setz dich hierhin« ist besser als: »Sitz nicht so nah vor dem Fernseher«. Diese und weitere Beispiele finden sich bei Peter Thomson, ›The Secrets of Communication‹ (DieGeheimnisse der Kommunikation). Nelson Mandelas Buch trägt nicht den Titel ›Der lange Weg fort von der Apartheid‹, sondern ›Der lange Weg zur Freiheit‹. Er engagierte sich »nicht in erster Linie gegen die Apartheid, sondern für die Freiheit« (vgl. William Ury, ›Nein sagen‹).
    Treiben wir mit Worten keine taktischen Spielchen, sondern geben wir jedem einzelnen davon Wert, Überzeugung und Standfestigkeit. Worte sind da, um Brücken zu bauen.

15 Wie man frei wird vom Einfluss anderer
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    »Und seines Bellens lauter Schall
Beweist nur, dass wir reiten.«
    Johann Wolfgang von Goethe
Trügerische Wahl
    Frei vom Urteil anderer zu sein, heißt nicht, dass wir uns in eine Luftblase zurückziehen und den Kontakt mit unseren Mitmenschen gänzlich

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