Tradingpsychologie
Hypnose-Coaching-Programm einzuarbeiten und das entsprechende Bild unterstützend zu visualisieren. Worauf es bei solchen Motivationssätzen genau ankommt, das verrate ich Ihnen später.
So denken und handeln die Profis
Wir tragen im Leben immer einen Rucksack mit unserer Vergangenheit mit uns herum, auch beim Traden. Der Inhalt dieses Gepäckstücks beeinflusst ständig unsere Arbeit. Es ist deshalb sehr wichtig und nützlich, so viel wie möglich über die Zusammenstellung dieses Rucksacks zu wissen. Fragen Sie Ihre Familie nach wichtigen Ereignissen oder begeben Sie sich auf eine innere Reise in Ihre Vergangenheit. Oft findet man hier die Gründe und sogleich die Lösungen für hartnäckige Trading-Probleme.
Wie uns die ersten Lebensjahre prägen
Alles Wichtige geschieht in der Kindheit.
Was danach kommt, ist nur eine Wiederholung
Georg Groddeck (Arzt, Wegbereiter der Psychosomatik)
Es ist ein Irrtum, zu glauben, dass man als Erwachsener unvoreingenommen an das Trading herangeht. Genau das Gegenteil ist der Fall. Je älter wir sind, desto mehr Überzeugungen haben wir gebildet, aus denen heraus wir das Trading umsetzen. Denn die Zeit der Prägungen beginnt in unserem Leben frühzeitig. Bereits vor der Geburt ist der Fötus für die Einflüsse anderer aufnahmefähig. Die Neurowissenschaften haben verdeutlicht, dass das Gehirn in den ersten Lebensmonaten und -jahren am meisten damit beschäftigt ist, Verknüpfungen der Gehirnzellen herzustellen. Das bedeutet, dass Geschehnisse der frühen Kindheit zu jedem Zeitpunkt unseres Lebens auch Auswirkungen auf unser Trading-Verhalten haben können.
In der Kindheit formatiert man quasi den Computer »Gehirn«. Eine spätere Einflussnahme ist nur noch schwer möglich, da die Grundverdrahtungsprozesse bereits in der frühen Kindheit angelegt wurden. Wird das Gehirn in der Kindheit nicht gefördert, ist es auch in späteren Jahren wenig aktiv. Jeder Mensch ist also durch seine Vergangenheit beeinflusst, er wird aber nicht vollständig von ihr bestimmt. Es sind auch weniger die Ereignisse der Vergangenheit, die am stärksten unser Leben bestimmen, viel bedeutsamer als die Ereignisse selbst ist unsere Haltung diesen Erlebnissen gegenüber. Entscheidend für eine gesunde Entwicklung und Persönlichkeit eines Kindes in den ersten Lebensjahren ist daher die Beziehung zu den Eltern. Haben diese in der Erziehung versäumt, eine stabile, verlässliche und enge Bindung aufzubauen, so kann das bei dem späteren Erwachsenen unter anderem zu Selbstwertproblemen führen. »Ich kann nichts« «Andere sind besser« »Ich bin dumm« »Ich bin nichts wert« «Ich habe Angst, Verantwortung zu übernehmen« usw. Wer ein geringes Selbstwertgefühl hat, der könnte durchaus versucht sein, diesen Selbstwertmangel über das Trading ausgleichen zu wollen. Der Ungeduld und Disziplinlosigkeit sind dann Tür und Tor geöffnet. Denn hat man in Kindheitstagen die leidige Erfahrung gemacht, dass die Eltern einem nichts zutrauen, ist man mit hoher Wahrscheinlichkeit auch heute als Trader stark verunsichert und auf Anerkennung beim Trading angewiesen. Mehrmaliges Ausgestopptwerden kann dann schnell als »Ich kann nichts – ich bin nichts wert« interpretiert werden. Der Händler wird also unbewusst versuchen, seinen inneren Konflikt über die Märkte auszutragen. Und oft zeigt sich dabei, dass der Trader mit seiner Position versucht, recht zu behalten im Sinne von: »Na , dem Markt werde ich es jetzt aber mal zeigen! « Das kann schnell zu undisziplinierten Handlungen und schmerzvollen Trading-Erfahrungen führen. Deshalb mein Rat: Unterziehen Sie sich als Trader immer wieder regelmäßig genauen Verhaltensbeobachtungen. Taucht ein Fehler immer wieder auf, so kann der Grund dafür durchaus seine Wurzeln in der Kindheit haben.
So denken und handeln die Profis
Das innere Kind, also unser innerer (kindlicher) Seelenanteil, der sich in Sehnsüchten, Wünschen und Träumen sowie in Verwundbarkeit, alten Verletzungen und Ängsten zeigt, dieser Anteil in uns tradet immer mit. Das ist auch okay, solange es nicht die Führung übernimmt. Wenn es aber dominiert, dann kann dies beim Traden zu Problemen führen. Dem inneren Kind geht es nämlich nicht um Trading-Resultate, sondern um seelischen Ausgleich von Verletzungen, Enttäuschungen, Trauer – und um Wiedergutmachung. Wer wissen möchte, ob er aus seinem inneren verletzten Kind heraus tradet, der sollte prüfen, ob er sich beim Traden wie ein »kleines
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