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Tradingpsychologie

Tradingpsychologie

Titel: Tradingpsychologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norman Welz
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auf der stünde: »Seien Sie bei dem, was Sie tun müssen, diszipliniert.« Dass es nicht reicht, sich zu sagen, beim Traden muss ich diszipliniert sein, haben Sie natürlich auch schon bemerkt. Und dafür gibt es eine ganz einfache Antwort, sie befindet sich sozusagen im Aufbau unseres Gehirns. Alles, was Sie erfahren werden, wird Sie weiterbringen und Sie werden viele Aha-Erlebnisse haben, nicht nur zum Thema Trading.
    Vielleicht hören Sie irgendwann mit dem Trading wieder auf. Entweder weil Sie genug Geld damit verdient haben oder weil es ihnen keine Freude mehr bereitet. Doch eines verspreche ich Ihnen – Ihre psychologischen Erkenntnisse, die Sie auf dem Weg zum erfolgreichen Trading gewonnen haben, werden Sie weiterhin in Ihrem Leben bereichern. Trading ist Leben und gerade deshalb so schwer, verlockend und spannend zugleich.
    Ich empfehle Ihnen daher, dieses Buch Kapitel für Kapitel, sprich chronologisch, zu lesen. Sie bauen teilweise aufeinander auf und Sie werden deshalb leichter verstehen, warum Tradingpsychologie so wichtig ist, um an den Märkten erfolgreich zu sein.
    Manche Inhalte wiederholen sich an einigen Stellen, das ist erwünscht. Es handelt sich dann um sehr wichtige Informationen. Menschen behalten von dem, was sie lesen nur etwa 10 Prozent. Von daher kann es sehr nützlich sein, das Buch mehrmals zu lesen. Ich tue das selbst ständig mit Büchern, die mir wichtig sind. Manche Trading-Bücher habe ich sechs Mal gelesen und war erstaunt, wie viel ich immer wieder überlesen habe!
    Ich wünsche Ihnen viel Freude mit meinem Buch und einen guten Weg zu ihrem Trading-Erfolg.
    Norman Welz

1. Die Basis
    Der Ritt auf dem Wildpferd
    Ich handelte seit vielen Jahren mit Aktien. Wahrscheinlich ging es mir so wie den meisten, ich verlor überwiegend mein Geld. Zwar war ich auch mal im Plus, aber da ich keine Ahnung von Risikomanagement und Moneymanagement hatte, endeten die Investments meistens im Minus. Die Gewinne fraßen die Verluste ums Vielfache wieder auf. Meine Strategie war so einfach wie wirkungslos. Jedenfalls für mich: Ich folgte den Tipps von Freunden oder Finanzjournalisten aus den Medien. Am liebsten denen aus einer bekannten TV-Börsensendung eines deutschen Nachrichtensenders. In der saßen hin und wieder »Experten« und gaben ihre Einschätzungen zu den Märkten und zu den speziellen Aktien preis. Sie durften das, denn sie hatten jahrzehntelange Erfahrungen. Dass sie auch ihre eigenen Interessen vertraten, war mir damals noch nicht klar.
    Manchmal folgte ich auch den Anlageideen meines Bankberaters. Oder wenn ich las, dass eine Aktie eine Menge Gewinnpotenzial hatte, dann kaufte ich sie. Vor allem dann, wenn die Erklärungen dazu logisch und nachvollziehbar waren. Was sie ja immer sind, da man unbewusst nach solchen Informationen sucht, wie ich heute weiß.
    Besonders spannend war die Zeit zu Beginn des Internetbooms. Der Neue Markt mit all seinen Chancen versprach schnell reich zu werden. Es soll welche gegeben haben, die das geschafft haben. Ich gehörte nicht dazu!
    Ich erinnere mich noch heute mit Belustigung daran, wie ein sehr bekannter Börsenjournalist des besagten TV-Nachrichtensenders aus New York einen Vortrag über die Chancen des neuen Marktes in Hamburg hielt. Die meisten Gäste waren stark beeindruckt von dem, was sie da hörten. Auch ich! »Es bricht ein ganz neues Zeitalter an. Alles wird jetzt möglich sein. Und das Unvorstellbare werden wir erleben. Big Companys werden nicht mehr die Rolle spielen, die sie heute spielen. Die Old Economy ist auf dem Weg zum Friedhof – es lebe die New Economy!«
    Er versprach uns noch, dass die neue Technik alles bald leichter machen wird. Einkaufen war gestern. Die Kühlschränke der neuen Generationen werden unser Essverhalten abscannen und unsere Lebensmittel werden automatisch via PC an den Online-Supermarkt geschickt. Schon am selben Abend wird die prall gefüllte Lebensmittelkiste vor unserer Haustür stehen!
    Meine Augen wurden immer größer. Unglaublich, dachte ich. Und ich Idiot weiß das alles noch gar nicht. Gut, dass ich jetzt hier bin und das schon heute erfahren darf. Ich kann ja gleich morgen die Zukunftsaktien von übermorgen ordern.
    Eine zweite Veranstaltung meiner Bank direkt im Anschluss daran machte es mir noch leichter. Sie hatten schon die perfekten Fonds für all diese Wirtschaftwunderfirmen zusammengestellt. Ich musste nur noch mein schönes Geld investieren und abwarten, wie es sich unaufhaltsam vermehren

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