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Tradingpsychologie

Tradingpsychologie

Titel: Tradingpsychologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norman Welz
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Sicht auf die Dinge, achten Sie vorwiegend auf Einstiege zu fallenden Kursen.
    Glaubenssätze können unterschiedliche Einflüsse auf das Trading haben. Am offensichtlichsten sind sie zu erkennen, wenn wir Marktverläufe prognostizieren, obwohl es keine genauen Hinweise auf deren Entwicklungen gibt. Unsere Handlungen werden dann von unserem Wunschdenken bestimmt. So kann es sein, dass sich eine Position eines Traders im Verlust befindet und seine Überzeugung »Der Markt kann nicht mehr tiefer fallen« ihn animiert, weiterhin an dem Trade festzuhalten. Hartnäckiger und wesentlich versteckter sind unbewusste Glaubenssätze. Sie zeigen sich durch Missgeschicke beim Traden, die immer wieder passieren, ohne dass man es eigentlich möchte. Doch man scheint geradezu machtlos gegen sein eigenes Verhalten zu sein. Etwa gegen den Trend zu handeln.
    Es ist für das Trading äußerst wichtig, dass Sie Ihre Glaubenssätze kennen, denn sie sind der Fahrplan Ihrer Entscheidungen. Jeder Mensch hat Tausende von diesen bestimmenden Überzeugungen. Wenn Sie Ihre Überzeugungen kennen lernen wollen, dann schreiben Sie alles auf, was Sie über sich, Ihr Trading und vor allem den Börsenhandel denken. »Ich will beim Trading kein Geld verlieren.« »Ich habe keine Disziplin.« »Andere sind besser als ich.« Machen Sie das täglich eine halbe Stunde, sieben Tage lang. Sie werden danach deutliche Zusammenhänge zu Ihrem Trading-Verhalten erkennen können.
    Ihre unbewussten Handlungsmuster können Sie auch gut durch Selbstbeobachtung finden. Notieren Sie sich bei jedem Trade Ihre Gedanken, die Sie zu sich und dem Trade hatten. »Ich glaube, der Kurs dreht jetzt. Bevor der Markt mich wieder reinlegt, steige ich lieber aus.« Der Kern-Glaubenssatz ist hier: »Der Markt legt mich rein.« Wer das glaubt, tradet nicht neutrale Kursbewegungen, sondern gegen einen fiktiven Gegner. Das könnte Sie zu einer Kampfsituation bewegen, die der Realität nicht angemessen ist, denn die Börse ist kein Mensch oder Ihr Feind. Sie könnten dadurch unbewusst ermutigt werden, sich in eine Konfliktsituation zu begeben. Sie traden dann Ihre Emotion, nicht Ihre Position.
    Schreiben Sie auch Ihr allgemeines Befinden während des Tradens auf. Fühlen Sie sich sicher, risikofreudig oder haben Sie gerade persönlichen Ärger in Ihrem Leben?
    Sie können natürlich negative Glaubenssätze auch in positive umwandeln. Wie das geht, erfahren Sie später.
    Warum es so schwer ist, sein Verhalten zu ändern
    Probleme sind noch nicht gefundene Lösungen.
    Regelmäßig zum Jahresanfang fassen viele Leute gute Vorsätze für das neue Jahr. Sie wollen ihr Gewicht reduzieren, mehr Sport treiben, weniger arbeiten, liebevoller zum Partner sein und mit dem Rauchen aufhören. Meistens bleibt es bei den Vorsätzen, schon nach wenigen Tagen oder Wochen befinden sie sich im alten Laufrad ihrer Gewohnheiten wieder. Beim Trading ist es nicht anders: Sie wissen, dass Sie Gewinne sinnvoll laufen lassen sollten, weil vor allem die großen Gewinne die vielen kleinen Verluste ausgleichen. Und Sie wissen auch, dass Sie Stopps setzen sollten, um Ihr Kapital zu erhalten. Trotzdem scheitern Sie immer wieder daran, und obwohl Sie schon deswegen ein Konto in Grund und Boden getradet haben, basteln Sie immer wieder an Ihrer Stopplogik. Sie wissen, wie Sie es richtig machen müssen, aber Sie können es trotzdem nicht! Wieso ist es so schwer, sein Verhalten zu verändern?
    Weil unser Verhalten mit Emotionen verknüpft ist. Und gespeicherte Emotionen sind viel stärker als irgendein rationales Argument. Hier kämpft die Mücke gegen den Elefanten. Unser Gehirn kann jederzeit auf bereits Erlebtes zurückgreifen und schätzt in Bruchteilen einer Sekunde ein, ob etwas wichtig oder unwichtig, gut oder gefährlich für uns ist. Dies geschieht in unserem limbischen System, der emotionalen Schaltzentrale unseres Gehirns. Hier werden unsere Gefühle produziert, abgeglichen und bewertet. Die Hormonproduktion kommt in Gang und bestimmt unser Verhalten.
    Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und meistens hat unser innerer Schweinehund uns an der Leine – statt wir ihn. Die Ursache dafür finden wir in unserem Gehirn. Genauer gesagt im neuronalen Netz. Es ist die oberste Schaltzentrale des Menschen. Alle Gewohnheiten sind hier in Form von zig Milliarden Gehirnzellen hinterlegt und mit Emotionen verbunden. Haben Sie einen Gedanken oder führen Sie eine Handlung aus, dann werden in diesem Moment die dazugehörigen

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