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Tränen aus Gold

Tränen aus Gold

Titel: Tränen aus Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen E. Woodiwiss
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zusammenzubrechen.
    Sofort war Maxim zur Stelle und stieg hinter ihr auf den Stuhl, um ihr die Haltestange aus der zitternden Hand zu nehmen. Die Stange mit einer Hand haltend, drehte er den Wandhaken mit der anderen in die richtige Stellung. Elise versuchte ihm zu helfen und hob eine Falte des Gobelins an, um das Gewicht zu erleichtern. Dabei kam sie ihm so nahe, daß ihre Körper sich berührten.
    Maxim beugte sich vor und trieb mit der Handwurzel den gelockerten Stift des Hakens tiefer in die Wand. Elise wurde ganz heiß, als sie das volle Gewicht seines Körpers hinter sich spürte. Wonneschauer durchbebten sie, fremdartig und zugleich sonderbar erregend. Plötzlich hielt er in seinen Bewegungen inne, und als sie sich umblickte, entdeckte sie, daß seine Augen über ihre Schulter abwärts geglitten waren und ihm einen großzügigen Anblick ihrer Brüste gestatteten. Elise ließ sofort die Arme sinken, stieß ihm wütend mit dem Ellbogen in die Rippen und sprang vom Stuhl.
    »Ein geiler Lüstling seid Ihr!« schimpfte sie mit hochroten Wangen. »Bei jeder Bewegung muß man auf der Hut sein! Man kann Euch nicht über den Weg trauen!«
    Der Wandhaken hielt, als Maxim die Stange darauf senkte, dann wandte er sich ihr mit einem flüchtigen Lächeln zu und stieg vom Stuhl. Vor sie hintretend, sagte er: »Teure Elise, das ist keine Sache des Vertrauens. Von Annäherungsversuchen kann keine Rede sein, aber was Ihr mir an Einblicken bietet, nehme ich gerne wahr wie alle Männer, wenn sich die Gelegenheit bietet, ein so hübsches und wohlgestaltetes Mädchen zu bewundern.«
    »Ihr seid hinter mir her wie ein Hirsch in der Brunft!« stieß Elise hervor. »Was Ihr braucht, ist eine Ehefrau, an der Ihr Eure Lust stillen könnt.«
    Um Maxims Mund zuckte es belustigt. »Schlagt Ihr mir eine Ehe vor, holde Maid?«
    »Gewiß nicht!« In ihren blauen Augen blitzte es vor Empörung.
    Maxim quittierte ihre Antwort mit schallendem Gelächter. »Ihr braucht nur etwas zu sagen, und Eure Wünsche werden erfüllt.«
    »Ich sagte kein Wort, daß Ihr mich heiraten sollt!«
    »Wenn Euch der Sinn danach steht, dann könnte auch ich mich zu einer Ehe entschließen, da ich durch die Entführung immerhin Euren Ruf kompromittiert habe.«
    »Sir, Ihr wäret der allerletzte, dem ich meine Hand zur Ehe reichen würde! Ihr seid… Ihr seid abscheulich!«
    Er fuhr beiläufig mit dem Finger den Türrahmen ab. »Aber ich wüsste, wie ich die Frau behandle, mit der ich verheiratet bin.«
    »Wie denn?« höhnte Elise. »Indem Ihr sie in Eure Gemächer schleppt und sie nicht mehr hinauslasst? Sie würde ebenso gefangen sein, wie ich es jetzt bin oder wie Arabella es gewiß sein würde!«
    »Ich gäbe einen überaus aufmerksamen Ehemann ab«, versicherte er zutraulich. »Und Ihr, holde Elise, müsstet in den langen Winternächten nicht einsam sein.«
    »Wollt Ihr damit andeuten, daß ich in einer Ehe mit Nikolaus einsam wäre?«
    »Nikolaus wäre ein guter Ehemann… wenn er zu Hause ist…«
    »Und Ihr könntet versprechen, immer an meiner Seite zu bleiben?«
    »Ein Versprechen wäre anmaßend, doch wenn mich nicht die Pflicht ruft, wäre ich immer und gern an Eurer Seite.«
    Elise wandte den Blick ab. Das Leuchten in seinen Augen und die Wärme seiner Worte verwirrten sie. Wie konnte sie glauben, er würde einen liebevollen Ehemann abgeben, wenn sie doch beide wußten, daß er Arabella liebte? Nun ja, ein Mann brauchte eine Frau nicht zu lieben, um sein Vergnügen mit ihr zu haben. Ja, genau das war es, was er von ihr wollte, und nicht mehr.
    Als sie sich umdrehte, um ihm die gebührende Antwort zu geben, stellte sie verwundert fest, daß er fort war. Maxim war lautlos verschwunden, und Stille umgab sie. Was war seine Absicht? Wollte er sich nur über sie lustig machen? Sie warf einen anklagenden Blick zur Tür hin. Zweifellos würde es ihm diebisches Vergnügen bereiten, um sie zu werben, um sie dann, sollte sie seiner Werbung nachgeben, wegzuwerfen, wenn er sie satt hatte. Nein, sie würde in diesem Stück nicht die Rolle der Dummen spielen. Das Spiel war um vieles schöner, wenn es zwei Dumme dabei gab.
    Dennoch konnte sie nicht leugnen, daß sie beunruhigt war. Noch immer glaubte sie die Wärme seines Körpers zu spüren. Wie hatte Arabella die aufregende Gegenwart dieses Mannes so rasch vergessen und nach seinem vermeintlichen Tod der tölpelhaften Werbung Reland Huxfords nachgeben können? Was für eine Frau war Arabella, daß sie den Verlust

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