Tränen der Lilie - Die Kristallinsel (Dreamtime-Saga) (German Edition)
Traurigkeit. Du weißt, dass es von jetzt an nicht mehr in
meiner Macht steht, dich zu beschützen. Mit der heutigen Nacht hast du dein
Leben in seine Hände gelegt.«
In dem Schweigen, das daraufhin
einsetzte, konnte Nahla nur stumm und hilflos nicken. Sie kannte die heiligen
Regeln der Tradition ihres Volkes.
»Das Schicksal kann dir alles
nehmen -«, flüsterte der alte weise Mann ihr schmerzerstickt zu.
»Oder mir alles Glück der Welt
geben«, erwiderte sie mit einer Zuversicht, von der sie nicht wusste, ob sie
sich tatsächlich bewahrheiten würde.
»Oder dich töten!«
Ein letztes Mal zog er sie an
seine hartklopfende, angstumschnürte Vaterbrust.
Zeit der Entscheidung
S ébastien wachte auf, als die
ersten zarten Sonnenstrahlen durch die halbgeöffneten Lamellen drangen und
übermütig auf seinem noch schlaftrunkenen Gesicht tanzten. »Hmm«, murmelte er
versunken und streckte sich wohlig. Er konnte sich nicht erinnern, in seinem
jahrhundertealten Leben jemals so gut geschlafen zu haben.
Wenn er ehrlich zu sich selber
war, musste er sich eingestehen, dass er sich noch niemals in seinem Leben so
gut gefühlt hatte, wie jetzt in diesem Augenblick. Vor seinen geschlossenen
Augen sah er wieder Nahlas nackten Körper vor sich.
Ihre dunklen Brustknospen, die
sich verführerischen an seinem Brusthaar rieben, als sie sich begehrlich über
ihn beugte. Er spürte wieder ihre nackte Haut, als sie sich auf ihn versenkte
und ihn in sich aufnahm.
Ganz und gar - bedingungslos.
Ihre langen, schwarzen Haare waren dabei wie ein behütender Schleier über ihre
beiden Gesichter gefallen, hatten sie von der realen Welt verbrorgen. Nahla
hatte es mit ihrer bedingungslosen Liebe und Leidenschaft geschafft, dass er
sich ihr fast öffnete. In der letzten Nacht hatte er es zugelassen, dass sie
seinen Geist und seinen Körper erreichte.
Sie hatte ihn mit ihrer eigenen
Erregung in Höhen getrieben, von denen er nicht gewusst hatte, dass sie
existierten. Er hatte ihre leise geflüsterten Worte von Liebe an seinem Ohr
gehört, als er in sie eindrang und sich mit ihr vereinigte – ihr die Unschuld
nahm. Doch aus einem immer noch tiefverwurzelten Misstrauen heraus ließen ihre
Worte ihn nach Luft schnappen.
Sofort verspürte er ein Ziehen im
Magen. Und er war nicht imstande gewesen, die Liebe, die er in den Tiefen seines
Herzens für sie fühlte, in Worte zu fassen.
Zu tief steckte immer noch die
Angst vor einer erneuten Enttäuschung in ihm. Trotzdem versank er in ihr, denn
Nahlas Gefühle waren realer als alles, was er vorher gekannt hatte.
Es fühlte sich gut – vertraut -
an und er wünschte sich verzweifelt, dass er dieses Gefühl für die Ewigkeit in
sich festhalten könnte.
Die ganze Nacht während ihres
langen Liebesspiels begehrte er sie von Minute zu Minute mehr. Immer mehr wollte
er ihren warmen, überhitzten Körper gegen den seinen spüren. Mit seinen Händen
ihre kleinen, für ihn so vollkommenen Brüste streicheln. Nach einer kleinen,
sinnlichen Ewigkeit dann forschend, in sanften Berührungen weiterwandernd über
ihren weichen Bauch.
Bis seine Finger das Zentrum
ihrer Lust erreichten. Er versank in ihren veilchenblauen Augen, die vor
Leidenschaft verdunkelt waren, als er mit sanften, kreisenden Bewegungen ihre
pulsierende Perle zärtlich stimulierte und ihr damit kleine, erstickte Schreie
entlockte.
Dann war sein Kopf wieder
hochgewandert und hatten ihren warmen Mund gesucht. Seine Zunge glitt in ihren
Mund und suchte ihre Zunge. Mein Gott, sie schmeckte so gut. Nahlas Zunge
schlang sich um seine, liebkoste ihn mal sanft, mal atemlos, strich über seine
Zähne und berauschte ihn. Er erinnerte sich, wie ihre kleine, zarte Hand langsam
und sehr gefühlvoll an seinem Körper heruntergewandert war. Immer weiter,
während er sich verbrennend über sie bewegte, seine heiße Haut sich an ihre Haut
rieb.
Seine Zunge abwechselnd über
ihren Mund, ihren Hals und ihre Brüste glitten und er meinte zu verglühen. Als
ihre Finger sich um seine Erektion schlangen, hielt er keuchend die Luft an,
wurde noch größer unter ihrem Streicheln und konnte seine Emotionen nicht mehr
länger unterdrücken. Kraftvoll war er erneut in sie eingetaucht.
Nahla empfing ihn mit angehobenem
Becken, kam ihm damit noch mehr entgegen. Kurz darauf bäumte sie sich in
ekstatischem Zucken unter ihm auf und hatte ihm damit ihre Seele geschenkt.
Sébastien hatte das
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