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Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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einen
     gequälten und
     frustrierten Schrei der Verzweiflung aus. Später, irgendwann in
     der Nacht,
     begann sein Frust in tiefste Wut und schließlich in grenzenlosem
     Hass
     umzuschlagen.
    Warum war sein
     Blutsbruder
     Michael vom Leben so gesegnet und er selber war immer und immer
     nur auf der
     Verliererseite. Warum hatte er selber nie eine Frau
     kennengelernt, die ihn so
     bedingungslos liebte, wie Amy seinen Freund Michael. Ihm selber
     war nur
     Casandra zuteil geworden. Von der er damals auf der Erde dachte,
     das sie in
     genauso lieben würde, wie er sie. Nur darum hatte er sich ihren
     Willen gebeugt
     und versucht, sie auf die Trancereise zu schicken. Damit sie
     eine von ihnen
     würde. Aber dadurch, dass sie durch sein Verschulden gestorben
     war, hing ihm
     jetzt für alle Ewigkeit der Makel des Unberechenbaren an. Damit
     würde er
     niemals eine Chance auf das gehobene Privileg des ersten
     Geisterkriegers
     bekommen.
    Lanu schnaubte vor
     unterdrückter
     Wut laut auf. Auch hier unten im Verlies sprachen sich
     Neuigkeiten schnell herum.
     Und so hatte er erfahren, dass diese besondere Ehre Michael nach
     dem Kampf mit
     Blake Tohopka Atcitty erhalten hatte. Er war ab jetzt, neben
     Milton, der
     uneingeschränkte Clanführer aller Gestaltwandler und
     Geisterkrieger auf der
     Erde. Auserwählt von den Dogianern.
    Mitten in seinen
     Gedanken zog
     plötzlich ein kalter Wind durch das Gitterfenster seiner Zelle.
     Die Flamme der
     Fackel begann unruhig hin und her zu zucken und warf schemenhaft
     einen Schatten
     an die Wand. Etwas streifte Lanus Körper und er
     setzte sich überrascht auf. Dann fühlte er von der linken Seite
     einen eisigen
     Lufthauch auf sich zukommen und zeitgleich verspürte er ein
     Brennen in seinen
     Oberkörper und dachte sein Innerstes würde zerbersten.
    Hastig versuchte
     er sich weiter
     an die Wand zu pressen. Die schwefelige Luft seiner Zelle schien
     jetzt wie
     elektrisch aufgeladen zu sein und der Schmerz in seiner
     Herzgegend verstärkte
     sich unbarmherzig. Verzweifelt versuchte er seine Behüter um
     Hilfe zu rufen,
     aber seine Stimmbänder waren wie gelähmt und er brachte kein
     einziges Wort
     heraus. Plötzlich begannen sich die schemenhaften Schatten an
     der Wand zu
     formieren und dann sah er eine hünenhafte Gestalt auf sich
     zukommen. Lanu
     starrte hoch.
    »Wer bist du ?« ,
     flüsterte er.
    »Ich bin Raha . Ningependa kupata moyo wako .«
    »Ich verstehe kein
     Wort. Was zum
     Teufel willst du von mir ?« , röchelte
     Lanu, denn das
     Brennen wurde jetzt immer unerträglicher.
    Die Gestalt beugte
     sich langsam
     über ihm und berührte in der Mitte seine Stirn. Daraufhin wurde
     der Schmerz ein
     bisschen erträglicher, doch gleichzeitig fühlte sich Lanu wie
     benebelt und
     konnte sich nicht mehr bewegen. Die animalische Stimme sprach
     ihn wieder an.
    »Ich habe deine
     Seelenqualen
     gefühlt, Bruder .«
    Mit seinen achatfarbenen Augen fixzierte er Lanu.
    »Wenn du bereit
     bist, mir zu
     dienen und mir bedingungslos zu folgen, dann bin ich dafür im
     Gegenzug bereit,
     dich aus deinem Gefängnis zu befreien. Doch dann gehörst du zu
     meiner Welt, für
     immer. Du wirst jetzt einschlafen und ich werde dir in deinem
     Traum folgen und
     dir alles von meiner Welt erzählen. Wenn du wieder aufwachst,
     kannst du aus
     freien Stücken wählen, welchem Herrscher und welcher Welt du zu
     dienen bereit
     bist. Entweder versauerst du hier, in den Grotten der Unterwelt
     und glaubst
     weiter an die unrealistischen Träume der Dogianer, die
     schlechten Seelen zum
     Guten zu bekehren. Oder du bekennst dich für immer und ewig zu
     mir. Denn mein
     Reich wird die Welt überrollen und sie schon bald komplett
     beherrschen. Ich bin
     auch kein Unmensch. Ich werde deine Entscheidung, egal wie sie
     ausfällt,
     akzeptieren .«
    Er fuhr sich mit
     der Hand durch
     sein rostrotes Haar und amüsierte sich köstlich über seinen
     makaberen Witz. Als
     wenn er einen einzigen zukünftigen Läufer schon jemals die Wahl
     gelassen hätte.
     Selbstgefällig strich er über seinen langen Mantel, schnippte
     ein imaginäres
     Staubkorn weg und begann sich dann in Sekundenschnelle zu
     transformieren und
     aufzulösen. Sein dämonisches Lachen hallte in den Grotten noch
     lange als
     groteskes Echo wider.
    Lanu war verwirrt
     und gleichzeitig
     verstärkte sich das Brennen in seinen Herzen zu einem heftigen
     und lodernden
     Flammenmeer.
    Schmerzverzerrt
    

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