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Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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seinem Anblick fast der Atem stockte.
    »Komm, lass uns losreiten«, sagte er beinahe freundlich
     zu ihr und
     öffnete die Haustür.
    Einträchtig sattelten sie die Pferde und ritten los.
     Sie war froh,
     dass sie sich heute Morgen für ihre Jeanshose entschieden hatte
     und nicht für
     den leichten Leinenrock, in dem sie jetzt unmöglich hätte aufs
     Pferd steigen
     können.
    Ihre hellgrüne, kurzärmlige Tunika wehte im Wind und
     ihr langes Haar
     hatte sie hinten zu einem lockeren, langen Zopf verflochten.
    Sie beschloss den Ausritt zu genießen und streckte das
     Gesicht zur
     Sonne entgegen, um die leichte Windbrise zu spüren. Tief atmete
     sie den erdigen
     Geruch der Blätter und der Wacholdersträucher ein.
    Beide sprachen kein einziges Wort bis sie am Ufer des
     Mormon Lake
     angelangten. Er stieg ab und kam zu ihr rüber, um ihr beim
     Absteigen zu helfen.
     Als er sie an den Hüften umarmte, um sie runter zu heben,
     errötete sie und ein
     Feuer durchlief ihre Adern. Ihr Körper brannte an den Stellen
     ihrer Taille, an
     denen Michael sie berührt hatte. Ihm schien es ähnlich zu gehen.
    »Mein Gott«, murmelte er, stellte sie auf die Füße und
     ließ sie dann
     so abrupt los als hätte er sich verbrannt. Dann seufzte er leise
     auf und nahm
     ihre Hand in seine.
    »Komm, lass uns ein bisschen laufen .«
    Zum ersten Mal empfand Amy das Schweigen, welches nun
     zwischen ihnen
     herrschte nicht als unfreundlich oder feindlich.
    Langsam wanderten sie am Ufer entlang. Zwischen den
     Palmen, halbhohen
     Büffelgras, den Sukuleten und den Akazien.
    Die dichten, buschigen Kronen der riesigen Fichten und
     Kieferbäume
     spendeten einen leichten, angenehmen Schatten. Die halbhohen
     Büsche des Wüsten
     Beifußes verströmten mit ihren weichen und behaarten Blättern
     einen
     aromatischen und würzigen Duft. Leise plätscherte das runter
     laufende Wasser
     auf die vielen Steine, die sich im Flussbett des Sees
     angesammelt hatten.
    Hier und da tanzte ein Schmetterling fliegend durch die
     Luft. Sie ließ
     ihm Zeit. Dachte an Mahus Worte und wartete.
    Dann blieb Michael langsam stehen. Er wandte sich ihr
     zu, fasste sie
     leicht an den Schultern und schaute ihr ernst in die Augen.
    »Du hast die Gabe des Sehens und der Visionen, nicht
     wahr ?« Amy schaute erstaunt zu ihm
     auf.
    »Ja, schon seit ich ein kleines Kind war. Aber du hast
     es von Anfang
     an, seit vielen Jahren schon gewusst, nicht wahr?
    Es waren immer deine eisblauen Augen. Es war dein
     Gesicht welches zu
     mir in meinen Träumen gesprochen hat. Seit mehr als neun Jahren
     nun schon, oder?
     Warum und woher kanntest du mich? Warum konnte ich dich sehen?
     Was bedeutet das
     alles ?«
    Fragend blickte sie zu ihm hoch und hoffte nun endlich
     die Antworten
     auf alle ihre Fragen zu erhalten.
    Er schaute sie lange und undurchsichtig an. Immer noch
     zweifelnd ob es
     wirklich der richtige Weg war sie in diese Welt - seiner Welt -
     mit
     hineinzuziehen. Aber jetzt hatte er seine Wahl getroffen.
    Oder vielmehr Amy hatte sie getroffen.
    In dem Moment, als sie so wütend und erbost vor ihm
     stand, um ihm zu
     Rede zu stellen. Jetzt schien es kein Zurück mehr zu geben. Für
     sie beide
     nicht. Er schloss kurz die Augen. Strich sich durch sein Haar
     und atmete tief
     durch.
    Danach umschlang er ihre zierliche Taille und zog sie
     ganz leicht an
     sich.
    »Okay, dann komm mit mir. Da du mich ja doch nicht in
     Ruhe lässt bis
     du alles weißt, werde ich dir unsere Geschichte erzählen. Immer
     noch tief
     durchatmend, ging er weiter, setzte sich dann auf einen großen,
     grasbedeckten
     Felsvorsprung am Ufer des Sees und zog sie sanft mit sich
     runter.
     
    »Es ist eine lange Geschichte…«
    »Ich habe alle Zeit der Welt. Schon seit meinem 14.
     Lebensjahr warte
     ich auf die Erklärungen für meine immer wiederkehrenden Träume,
     die ich nicht
     verstehe .« Michael starrte in den
     wolkenfreien Himmel,
     seufzte dann kurz auf und begann langsam zu erzählen.
    »Mahu war es die dich zuerst wahrgenommen und gesehen
     hat«, erklärte
     er.
»Sie hat gesehen, dass du die auserwählte Gabe hast Visionen zu
     empfangen. Was
     wir jedoch nicht mit absoluter Sicherheit wissen ist, ob deine
     Mutter dich noch
     eingeweiht hat um die Zeichen deiner Traumbilder erkennen und
     deuten zu können.
    Sag mir bitte die Wahrheit .« Sanft hob er ihr
     Kinn an und blickte ihr ernst in die Augen. »Siehst oder nimmst
     du in deinen
     Träumen Blake

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