Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)
.«
Er atmete tief ein und schlang dann die Arme um sie.
»Ich weiß nicht, wie ich dich verdient habe. Du bist
wirklich
einzigartig da hat der weise Rat recht .«
Er umschlang ihre Taille und küsste sie mit einer
warmen, sinnlichen
und gleichzeitig alles verzehrender Lust.
Plötzlich aber versteifte sich sein ganzer Körper und
alarmiert
schnellte sein Kopf hoch. Instinktiv spürte er, dass sie nicht
mehr alleine
waren.
Blitzartig drehte er sich um und da stand lautlos und
wie aus dem
Nichts erschienen Taylor, neben dem Eingang der Küche.
»Was willst du hier, mein Bruder«, fragte Michael
beunruhigt.
Taylor versuchte ein schüchternes Lächeln. Es war ihm sichtbar
unangenehm sie
beide hier, in dieser Situation gestört zu haben. Aber dann
wurde er wieder
ernst.
»Michael, wir haben zwei schwarze Wölfe gesehen. Vater
nimmt an, dass
es Atcitty mit seinem Sohn Aaron war. Sie sind in Richtung der
Narubidee Wälder
gelaufen. Der Monat ist fast um. Also werden sie sicher wieder
versuchen einen
Menschen zu töten, denn sie brauchen das Nierenenzym.
Die Dogianer haben Kontakt mit Vater aufgenommen. Sie
sagen, dass wir
mit allen Mitteln versuchen sollen sie an der Jagd zu hindern.
Der Rat hat
heraus gefunden, wenn sie das lebenswichtige Enzym nicht zu sich
nehmen können
dann werden ihre Körper anfälliger.
Ihre Wunden und Verletzungen werden nicht mehr so
schnell verheilen
und ihre inneren Organe beginnen langsam zu schrumpfen. Sie
bleiben noch immer
unantastbar und unsterblich. Aber sie werden anfälliger und
somit langsamer in
ihren Bewegungen.
Das wird Atcitty dazu veranlassen noch schneller als
geplant alle
seine zwölf Söhne um sich zu versammeln, um das Ritual zu
vollziehen .«
Michael nickte seinem Bruder stumm zu. Er hatte sich
jetzt verändert.
Vom eben noch liebevollen Mann, war er in wenigen Sekunden zu
einem
angespannten und auf der Hut spähenden Jäger geworden.
Sanft küsste er sie auf die Stirn.
»Warte nicht auf uns, gehe jetzt schlafen, Amy. Wir
sehen uns morgen .«
Sie berührte sein Gesicht.
»Sei vorsichtig, bitte… ihr alle«, flüsterte sie.
Beide, Michael und auch Taylor durchdrangen die mystische
Dimension. Nun war er
wieder ganz der Puma, der mit dem sicheren Instinkt des Jägers
seine Beute
witterte und der Spur folgte. Seine Nackenhaare standen wachsam
zu Berge.
Beide nickten ihr noch einmal zu und sprangen dann mit
einem
geschmeidigen, riesigen Sprung aus dem Fenster. Hinaus in die
dunkle Nacht.
Amy blickte ihnen angstvoll, gleichzeitig aber auch
fasziniert nach.
Noch nie hatte sie je einen Puma aus der Nähe gesehen. Ihre
schlanken, fast
graziösen Körper sprinteten durch den Wald. Dabei schimmerte ihr
kurzes,
schneeweißes Fell fast silbern, im hellen Mondschein. Dann waren
sie mit einem
riesigen Sprung in der Finsternis verschwunden.
Amy fröstelte leicht und schloss das Fenster.
17. Kapitel
»Rachel, Amy! Beeilt euch und kommt endlich runter. Der
Motor läuft schon«,
rief Emily die Treppe rauf. Da alle drei Mädchen heute denselben
Dienst hatten,
fuhren sie mit nur einem Wagen zum Flagstaff Krankenhaus.
Amy band ihre Haare zusammen und trank den letzten
Schluck Kaffee.
Dann nahm sie in der Diele ihre Tasche. Rachel stolperte noch
halb verschlafen
die Treppe runter.
»Okay«, rief Emily. »Wir sind komplett. Der Tag kann
beginnen .«
Mit einem lauten Knall schmiss sie die Eingangstür ins Schloss
und setzte sich
hinter das Steuer. Rachel stöhnte leicht auf.
»Wie schaffst du es nur, schon morgens immer so
fröhlich zu sein ?« Sie saß auf der
Rückbank und Emily betrachtete sie
belustigt im Rückspiegel.
»Weil Morgenstunde Gold im Mund hat, mein Engel. Wenn
du nicht immer
bis spät in die Nacht hinein ausgehst um mit deinen neuen
Errungenschaften zu
flirten, dann wärst auch du morgens etwas frischer und besserer
Laune .«
Amy verkniff sich ein Lachen. Sie saß auf dem
Beifahrersitz. Aber auch
sie fühlte sich müde und zerschlagen.
Fast die ganze Nacht war sie aufgeblieben und konnte
nicht mehr
einschlafen. Aus Sorge um Michael und der ganzen Familie. Gegen
sechs Uhr
morgen hatte sie dann endlich seinen erlösen Anruf erhalten und
er hatte ihr
beruhigend gesagt, das alles gut war und niemand von ihnen
verletzt worden war.
Aber sie hatten Atcitty und seinen Sohn Aaron erfolgreich
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