Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)
dachte.
Endlich neigte sich
der Arbeitstag seinem Ende zu. Amy streifte ihren Kittel ab und
warf ihn in den
Wäschewagen. Kurz darauf erschien Michael.
»Was hältst du von dem Vorschlag, wenn ich heute Abend
für uns koche?
Nur du und ich. Rachel und Emily sind für ein paar Tage zu ihren
Familien nach
Hause geflogen. Wie sind also ganz alleine .«
Michael sah sie an.
»Kannst du denn kochen«, fragte er sie und küsste
neckisch ihren
Halsansatz. Sie schnurrte leise vor Wohlwollen.
»Ja, ich denke, um ums nicht zu vergiften, dafür wird es
geradeso reichen .«
»Gut«, flüsterte er an ihrem Ohr, »dann bin ich um acht
Uhr bei dir.
Aber ich komme nicht mit dem Wagen.
Du weißt, dass das zu gefährlich ist .«
Ergeben nickte sie. So langsam gewöhnte sie sich an seine
Spielregeln und
lernte sie zu respektierten. Es blieb ihr auch gar keine andere
Wahl.
Als Michael seine Dimension durchbrach und in
menschlicher Gestalt die
Küche erreichte, strömte ihn ein so köstlicher Geruch von Essen
entgegen, dass
er jetzt erst bemerkte wie hungrig er war.
Ganz leise öffnete er die Tür. Amy stand vor dem
gemütlichen, runden
Tisch und zündete gerade die Kerzen an. In ihren zarten Limonen
gelben Kleid,
das in regen Kontrast zu ihrer braunen Haut stand, sah sie für
ihn wie eine
Göttin aus.
Er konnte den Anblick nicht von ihr wenden. In diesem
Moment legte sie
den Kopf schief, als ob sie eine Eingebung hatte. Dann drehte
sie sich um und
blickte genau ihn seine eisblauen Augen.
Ihr ganzes Gesicht erfüllte sich zu einem einzigen,
liebevollen
Lächeln das nur ihm galt. Langsam kam sie auf ihn zu und warf
sich in seine
Arme.
Michael wirbelte sie herum und bedeckte ihren Mund mit
erregenden
Küssen. Sie stöhnten beide laut auf. Michael schob sie
schließlich leicht von
sich.
»Es riecht fantastisch hier, was hast du gekocht ?« ,
fragte er, mit immer noch leicht erregter Stimme.
»Dein Lieblingsessen, hoffentlich. Ich habe gestern
Mahu gefragt und sie
hat gesagt, dass du das für dein Leben gerne isst. Aber ich habe
es nach dem
Rezept meiner Mutter zubereitet. Ich bin mir also nicht so sehr
sicher ob du es
magst, es wird sicher anders schmecken als bei deiner Mom«,
bemerkte sie mit
einem leisen Zweifeln in ihrer Stimme.
Er versuchte sie zu beruhigen.
»Liebling, wenn es nur halb so gut schmeckt wie es
riecht, dann
solltest du ein Restaurant eröffnen und nicht Ärztin werden.«
Liebevoll zog er sie an sich und verschloss ihr noch einmal
sinnlich den Mund
mit seinen Lippen. Anschließend half ihr den Braten in Scheiben
zu schneiden.
Es schmeckte mehr als nur köstlich, es war wundervoll.
Michael war
angenehm überrascht und wunderte sich welche unbekannte Seite er
wohl noch an
ihr kennenlernen würde.
»Mmh«, er lehnte sich genüsslich in seinem Stuhl
zurück. »Lass uns den
Nachtisch später essen. Jetzt bin ich satt, müde und sehr
zufrieden. Ich wusste
gar nicht was für fantastische Kochkünste du aufzuweisen hast.
Ich bin
gespannt, mit was du mich noch in der Zukunft überraschen wirst .« Liebevoll sah er sie über den Tisch
hinweg an.
»Du wirst sie alle noch kennenlernen, mein Krieger. Die
guten und auch
alle schlechten Eigenschaften an mir, übrigens sehr bald auch
schon meinen
Vater. Er kommt mich nächste Woche besuchen«, sinnierte sie
keck, stand auf und
küsste ihn auf dem Mund.
»Du weißt aber, das auch er noch nichts von uns wissen
darf, oder«,
Michael war leicht alarmiert.
Es ehrte ihn, Amys Vater kennenzulernen.
Wie alle anderen Männer überkam auch ihn ein leichtes
Unbehagen ob er
seinem zukünftigen Schwiegervater wohl auch gefallen würde. Aber
ihre Situation
gestaltete sich noch einmal doppelt so schwer. Amy schmiegte
sich von hinten an
ihn.
»Michael, ich habe alles verstanden und werde zu
niemanden ein Wort
sagen bis du es mir sagst. Vertrau mir endlich, bitte .«
Sie hauchte ihm einen Kuss in den Nacken und Michael
war wieder
einigermaßen beruhigt. Danach räumten sie in stiller Eintracht
die Spülmaschine
ein.
Er schenkte ihnen noch ein Glas Rotwein ein und dann
machten sie es
sich auf dem großen Sofa im Wohnzimmer bequem.
Amy hatte leise Jazzmusik angemacht, kam jetzt langsam
zu ihm herüber
und er zog sie träge zu sich auf das Sofa hinunter.
Gemütlich kuschelte sie sich an seine Brust und
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