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Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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spürte.
    »Entschuldigen sie mich Kiara, machen sie bitte kurz
     alleine weiter.
     Ich komme gleich wieder .«
    Er schloss die Tür und katapultierte sich durch die
     Dimension hindurch
     in sein Arbeitszimmer.
    Diese Situation hatte er nicht voraus gesehen. Jetzt,
     ausgelöst durch
     Amys Angst und Panik erfasste er schlagartig und visuell ihre
     Situation.
     Blitzschnell begann er zu überlegen. Er konnte sich nicht zu ihr
     dimensionieren, dann würde Atcitty sie sofort und umgehend
     töten. So schloss er
     die Augen um mit ihr mental in Kontakt zu treten.
    Auf keinen Fall durfte sie seine Angst spüren. Er
     musste ihr helfen
     und ihr seine ganze mentale Kraft übermitteln. In der nächsten
     Sekunde endlich
     fühlte sie seine machtvolle Vision.
    Sie schloss auch kurz ihre Augen und öffnete sie dann
     sofort wieder.
     Michael erschien vor ihrem inneren Auge.
    »Amy, zeige ihm auf gar keinen Fall, dass du Angst
     hast, versuche
     selbstsicher rüberzukommen. Hörst du mich«, fragte er
     beschwörend.
    Kaum merklich nickte sie.
    »Gut, dann gehe jetzt ganz langsam und unauffällig ein
     bisschen nach
     rechts, ungefähr zwei Schritte. Da liegt ein Skalpell neben dem
     Duschtisch.
     Nimm es. Dann sagst du ihm, dass du auch ohne Cynthia mit der
     Obduktion
     beginnst. Sag ihm, dass der Verstorbene nierenkrank war. Dann
     tust du so als ob
     du mit der Sektion beginnst. Sag ihm, dass du die Nieren als
     erstes entfernst.
     Bei dem Gedanken an den Geruch und dem Anblick der Niere wird er
     wahrscheinlich
     schon blutrünstig werden und wegrennen. Bleib um alles in der
     Welt so ruhig wie
     möglich. Er darf dir auf gar keinen Fall deine Angst anmerken .«
    Amy hatte seine Vision in minutenschnelle empfangen.
     Michaels
     scheinbare Ruhe und Sicherheit übertrug sich nun auch auf ihren
     Körper.
    Langsam ging sie die zwei Schritte seitwärts an dem
     langen Waschtisch
     entlang.
    Sie versuchte ihrer Stimme einen gelangweilten Klang zu
     geben.
    »Was wollen sie hier unten, Doktor Atcitty? Ich habe zu
     arbeiten .«
    Dann griff sie unauffällig hinter sich und fühlte die
     kalte Klinge des
     Skalpells, umschloss sie hart mit der Hand und machte einen
     selbstsicheren
     Schritt auf ihn zu.
    »Aber so lange Cynthia noch nicht wieder da ist, können
     sie mir gerne
     assistieren.
    Dieser 58 jährige Verstorbene litt an einem
     Nierentumor. Ich werde
     jetzt also als erstes die beiden Nieren entnehmen, um sie zur
     pathologischen
     Untersuchung zu schicken .«
    Sie bemerkte wie er fast unbemerkt erstarrte. Trotzdem
     blieb er starr
     und unbewegt am Tisch stehen.
    »Gut, dann beginnen wir .«
    Amy setzte zum Schnitt an und war in diesem Moment auch
     bereit bis zum
     absolut Äußersten zu gehen. Obwohl sie in ihrer Ausbildungszeit
     in keinster
     Weise berechtigt war, alleine eine Sektion durchzuführen. Aber
     das sah sie in
     diesem Moment als ihr kleinstes Problem an. Jetzt endlich
     reagierte auch
     Atcitty. Er fletschte seine Zähne und taktierte sie aus
     wutverzerrten Augen.
    »Das wird ein Nachspiel haben. Denke nicht, dass ich so
     leicht
     aufgeben werde .«
    Amy versuchte ihrer Stimme einen selbstsicheren Klang
     zu geben, als
     sie ihm antwortete.
    »Ich hoffe sehr Doktor Atcitty, das sie diese Spiele in
     Zukunft
     unterlasen. Denn wenn es noch Mal passiert, dann bei Gott
     schlage ich ihnen
     alle Zähne raus .«
    Mit diesen Worten setzte sie das Messer noch härter an
     die
     Nierengegend des Toten an und ein zischender Laut der soeben
     zerschnittenen Haut
     erklang. Entgeistert starrte er auf ihre Hand. Ruckartig drehte
     er sich
     daraufhin um und verließ dann beinahe fluchtartig den Raum.
    Hinter ihm erschien jetzt auf einmal eine sehr viel
     lustigere Cynthia.
    »Was hat den denn so erschreckt? Er sah aus als ob der
     Tod persönlich
     hinter ihm her ist .«
    Sie kicherte, entzückt über ihren eigenen Witz.
    Amy begann jetzt am ganzen Körper zu zittern. Sosehr
     hatte sie das
     soeben erlebte mitgenommen.
    »Entschuldige sie mich bitte einen Augenblick, ich bin
     gleich wieder zurück«,
     flüsterte sie mit tonloser Stimme und ging mit wackeligen Beinen
     hinaus.
    Im Flur lehnte sie sich langsam gegen die gekachelte,
     hellblaue Wand
     und schloss die Augen. Michael war immer noch mental bei ihr.
    Dann vibrierte ihr Handy in der Tasche ihres
     Ärztekittels.
»Amy Liebling, es tut mir so leid. Ich habe nichts von alle dem
     vorhergesehen,
     keine einzige Vision. Das macht mich fast

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