Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
Vom Netzwerk:
umbringen werden«,
     versuchte er im
     ironischen Ton zu erklären.
    »Verdammt Robert. Du weißt genau, dass das eine Lüge
     ist«, sagte sie
     wütend. Er stand schwerfällig auf und reichte ihr die Hand.
     »Komm Babe, hör auf
     mit mir böse zu sein. Unsere Pause ist zu Ende, wir müssen
     wieder rein .«
     
    Geschafft, die letzte anstrengende zwölf Stunden
     Schicht hatte sie
     überstanden. Jetzt stand sie zu Hause unter der Dusche und
     fühlte sich
     ausgelaugt und unendlich müde. Nach anstrengenden Operationen,
     den alltäglichen
     Stationsarbeiten und den nervenaufreibenden Gesprächen mit den
     Angehörigen,
     fühlte sie sich jetzt wie erschlagen. Nur das Wissen, das sie
     morgen endlich
     wieder im Hope–Center anfing und Michael wiedersehen würde
     erhielt sie noch
     halbwegs am Leben.
    Langsam stellte sie das Wasser ab und trat aus der
     Dusche. Sie
     streifte ihr zartes, hellgrünes Seidennachthemd über und fiel
     danach todmüde
     ins Bett.
Zum ersten Mal seit langer Zeit, schlief sie tief und traumlos
     durch.

16. Kapitel
    Pünktlich um zehn Uhr am nächsten Morgen, stand sie an
     der Rezeption
     des Hope–Centers und begrüßte die Oberschwester. Kiara blickte
     sie unverwandt
     an. »Sie sehen so glücklich aus, Kindchen. Ist irgendetwas
     passiert, was mir
     entgangen sein sollte«, fragte sie mit neugieriger Stimme.
Amy lachte schelmisch. »Nein Kiara, ich bin nur gerade sehr
     zufrieden mit
     meinem Dasein das ist alles .«
    Sie winkte der älteren noch einmal zu und verschwand
     dann in dem
     Umkleideraum. Sie war gerade dabei die letzten Knöpfe ihres
     Ärztekittels zu
     schließen, als die Tür aufging. Leise und überrascht schrie sie
     auf.
    Michael riss sie in die Arme, erstickte ihren Ausruf
     mit einem langen
     und hingebungsvollen Kuss und Amy schnurrte leise vor Glück.
     »Guten Morgen Amy,
     hast du mich vermisst ?« flüsterte er
     ihr ins Ohr. »Und
     wie, noch einen Tag länger und ich hätte es nicht mehr überlebt .«
Sie schmiegte sich bei ihren Worten an seinen Körper und nahm
     seine Wärme tief
     in sich auf.
    Noch einmal streiften seine Lippen über ihren
     Halsansatz und wanderte
     dann langsam weiter zu ihren Lippen um sie auf spielerische
     Weise mit seiner
     Zunge zu öffnen.
    »Komm«, flüsterte er dann mit rauer Stimme. »Es wartet
     schon
     sehnsüchtig Jemand auf dich .«
    Mit diesen Worten stieß er die Tür der Umkleidekabine
     auf und zog sie
     an der Hand mit sich.
    Auf der Kinderstation angekommen, öffnete er eine Tür
     und schob sie
     sanft vor sich her.
    So konnten sich die beiden sofort in die Augen sehen.
     Als sie Taras
     Blick begegneten, schossen ihr die Tränen in die Augen. Dick
     einbandagiert war
     ihr kleines Köpfchen fast nicht mehr von den weißen Bettlaken zu
     unterscheiden.
     Aber sie lächelte Amy tapfer an und zeigte mit einer zittrigen
     Bewegung auf den
     Nachttisch neben ihrem Bett. Dort lag der Türkisstein, in der
     Mitte zerbrochen.
    Entzwei gegangen, weil sein ganzes Glück nun auf seinem
     Träger Tara
     übergegangen war.
    Amy trat näher an das Bett und umarmte sie dann stumm.
     Dicke Tränen
     flossen ihr über das Gesicht, aber sie schämte sich nicht.
     Selten war sie so
     froh, dass ihre Vorahnung sich bewahrheitet hatte und die
     Operation so gut
     verlaufen war. Tara drückte ganz zart mit ihren noch etwas
     tauben Fingern Amys
     Hand.
    »Du hast gemacht, dass ich gesund werde«, flüsterte sie
     mit kaum
     erkennbarer Stimme. »Dein Stein hat mir wirklich die Kraft zum
     Überleben
     gegeben. Dankeschön, vielen, vielen Dank«, müde und erschöpft
     schloss sie
     danach ihre Augen.
    Michael beugte sich sanft über Amy, um ihr aufzuhelfen.
    »Komm, sie wird wieder ganz gesund werden. Sie hat auf
     dich gewartet,
     tagelang, nur um dir zu danken. Jetzt ist sie völlig erschlagen
     von der
     Chemotherapie. Sie hat noch einen langen Weg vor sich. Aber sie
     wird es
     schaffen und wieder ganz gesund werden. Und du hast mit deiner
     Kraft dazu
     beigetragen .«
    Mit tränenverschleierten Blick nickte sie stumm.
    Den restlichen Tag arbeiteten sie Hand in Hand
     zusammen. Ein paarmal
     musterte ihn Amy verstohlen von der Seite. Ein unheimliches
     Glücksgefühl
     überströmte ihren Körper.
    Sie wusste, dass sie an ihrem Weg angekommen war. Sie
     war endlich zu
     Hause, bei ihm.
    Er blickte auf und lächelte sie mit seinen eisblauen,
     warmen und liebevollen
     Augen an. Es war ihm anzusehen, dass er das gleiche

Weitere Kostenlose Bücher