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Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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wahnsinnig. Wie geht
     es dir jetzt ?«
    »Oh Michael, es geht schon halbwegs wieder. Aber wenn
     du nicht gewesen
     wärst, bei Gott dann weiß ich nicht wie ich reagiert hätte. Er
     stand mit einem
     Mal vor mir. Wie eine große schwarze Wand aus Hass. Ich war
     nicht mehr in der
     Lage klar zu denken .«
    Mit zitternder Hand strich sie sich eine Haarsträhne
     aus ihrer Stirn.
    Michael erfasste sie mental, sah ihre schmale und
     erschöpfte Gestalt
     mit ihrem immer noch ängstlichen Gesicht vor seinen inneren
     Augen.
    Er verfluchte sich selbst, dass er sie nicht besser
     hatte beschützen
     können.
    »Liebling, soll ich zu dir kommen und dich abholen? Sag
     einfach dass
     du dich nicht gut fühlst. In zwanzig Minuten kann ich bei dir
     sein .«
    »Nein, nein, ist schon gut. Es wird gleich wieder
     gehen. Es sind ja
     auch nur noch zwei Stunden bis Schichtende .«
    »Kommst du dann zu mir ?« ,
     fragte er sie
     beinahe flehentlich.
    »Ja, wo anders sollte ich sonst hinkommen als zu dir«,
     fragte Amy
     verständnislos.
    Ihre Logik haute ihn wie immer fast um. Aber
     gleichzeitig schienen
     damit auch ihre Lebensgeister zurück zukommen. Sie wirkte nun
     fast wieder
     ruhig.
    »Ich liebe dich Michael, wir sehen uns nachher«,
     flüsterte sie in den
     Hörer.
    »Dito, mein tapferer, wunderschöner Schmetterling.«
    Er wünschte sich sehnlichst, dass er jetzt bei ihr sein
     konnte, sie in
     seine Arme nehmen und sie das eben Erlebte vergessen zulassen.
     Diese mentalen
     Visionen kosteten ihm jedes Mal eine ungeheure seelische
     Anstrengung.
     Vollkommen ausgelaugt griff er zu seinen Wagenschlüssel und
     beschloss für heute
     Feierabend zu machen.
    Zuhause angekommen, wartete sein Vater schon im
     Wohnzimmer auf ihn.
    »Michael, wir müssen miteinander reden. Lass uns in
     mein Arbeitszimmer
     gehen .«
    Er ging vor und schloss die Tür fest hinter sich. Das
     bedeutete, dass
     es auf ein ernsthaftes Thema hinauslief denn ansonsten waren
     alle Türen in
     ihrem Haus jederzeit geöffnet.
    »Mein Sohn, du musst Amy jetzt auf die Reise führen. Es
     ist an der
     Zeit. Es ist nicht mehr aufschiebbar, nicht nach dem Vorfall
     heute Morgen in
     der Pathologie. Atcitty gerät völlig außer Kontrolle. Seine
     Gedanken und
     Vorgehensweise verschwimmen und entziehen sich langsam unserer
     Wahrnehmungen.
     Du weißt selber, dass du keine Vision über den heutigen Vorfall
     hattest um Amy
     vorher zu warnen. Das stimmt doch, oder ?«
    Michael musste ihm zähneknirschend zustimmen.
    »Ihre Verwandlung zum unsterblichen Bösen beginnt
     also«, fuhr Milton
     fort. »Wir sind jetzt gezwungen, zu handeln.
    Atcitty wird jetzt versuchen, alle seine Söhne, die
     Aussaat des
     Teufels, um sich herum zu versammeln. Der Rat der Weisen hat
     heute mit mir
     Kontakt aufgenommen. Sie sind sehr beunruhigt und haben nun den
     Entschluss gefasst,
     dass es jetzt an der Zeit ist, das Amy die Reise der Gezeiten
     antritt .«
    »Nein – sie kann dabei sterben .«
    Michael war wütend von seinen Stuhl aufgesprungen und
     lief nun erregt
     im Zimmer auf und ab.
    »Michael. Mein Erstgeborener, höre mir zu. Sie kann
     auch so sterben.
     Sie ist noch nicht unsterblich. Sie ist immer noch verletzlich.
     So ist sie den
     Kämpfen die schon sehr bald folgen werden, in keinster Weise
     gewachsen. Die
     Dogianer haben sie gewählt und auch du hast sie ausgewählt.
    Sie ist der Spiegel zu deiner Seele. Ihr seid ein
     Ganzes. Nun musst du
     ihr auch helfen, um sich mit unserer Welt zu vereinigen. Beides
     bedeutet eine
     große Gefahr für sie. Das Leben als sterblicher Mensch, aber
     auch die Reise zu
     den Welten. Du bist der Hüter ihrer Seele. Nur du kannst die
     richtige
     Entscheidung für sie treffen .«
    Milton legte seinen Sohn eine Hand auf die Schulter und
     küsste ihn auf
     die Stirn.
    »Denke mit dem Herzen und mit deinem Verstand mein
     Sohn. Sehe das
     Ungeschehene und treffe dann deine Wahl. Wir haben einen langen
     Weg des Kampfes
     vor uns, vergess das nicht .«
    Mit diesen Worten verließ er schweigend das Zimmer.
    Michael blickte aus dem Fenster. Die Gewissheit, dass
     er über Amys
     Leben verantwortlich war, lastete schon seit langen schwer auf
     seinen
     Schultern.
    Der Gedanke sie zu verlieren, in welcher der beiden
     Welten auch immer
     machte ihn absolut hilflos vor Wut. Er dachte an die vielen
     Menschen, die sich
     dem Ritual und der Reise in die Gezeiten der vier Welten
     unterzogen hatten.
     Alle freiwillig. Aber

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