Traenen des Kummers, Traenen des Gluecks
in dieser eindeutiger Pose erwischte. Aber zuerst einmal musste sie wieder zu Atem kommen. Sie beendete den Kuss und sog so gierig die Luft ein, als ob sie einen Marathon hinter sich hätte.
„Du machst mich verrückt“, murmelte er, während er ihren Hals mit feuchten Küssen bedeckte, die ihr Verlangen noch steigerten. „Wenn ich es schaffe, dich für einen Moment nicht zu küssen, würde ich dir gern meinen Ring an den Finger stecken.“
„Bitte, tue es.“ Die ganze Situation kam ihr wie ein Traum vor, und sie konnte den Gedanken nicht ertragen, dass sie aus diesem Traum aufwachen könnte. Sie löste sich aus Davids Armen, setzte sich auf und schaute den Diamantring an. „Er ist wunderschön.“
„Er hat eine Inschrift“, verriet David, nahm den Ring aus der Schachtel und reichte ihn ihr.
„Ich schenke dir auf ewig mein Herz.“ Die Worte verschwammen, ach, diese verflixten Tränen. Mit bebender Hand gab sie ihm den Ring zurück.
Er ergriff ihre rechte Hand und küsste ihren Ringfinger. Dann steckte er ihr den Ring an.
„Er ist wunderbar“, flüsterte sie mit zitternder Stimme, überwältig von ihren Gefühlen.
Er zog sie wieder an sich und sah sie an. „Glaubst du, Corrry wird es verstehen?“
Sie strich ihm über das Haar. Niemand außer David würde diese Fragen stellen.
Sie ließ ihren Tränen jetzt freien Lauf und wischte sie rasch mit der Hand aus dem Gesicht. „Er hat uns beide geliebt, er würde wollen, dass wir glücklich werden. Ja, Corry wird uns verstehen.“
„Und die Kinder? Wie lange werden sie brauchen, um sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass wir heiraten werden?“
„Ungefähr eine Minute.“
„Und Justin?“
„Weniger als eine Minute.“
„Wunderbar, dann werden wir gleich nächste Woche heiraten.“
Sie rückte von ihm ab und schaute ihn erstaunt an.
Er runzelte die Stirn. „Ich habe keine Lust, länger zu warten. Ich möchte dich neben mir haben, wenn ich aufwache und wenn ich einschlafe. Ich brauche dich.“
„Nächste Woche passt gut“, sagte sie lachend.
„Gut. Denn ich will auf keinen Fall mehr weitere Risiken eingehen. Ich habe vor, solange wie möglich an deiner Seite zu bleiben.“
„Aber wirst du auch glücklich sein, wenn du nicht mehr auf Gangsterjagd bist?“
„Sehr glücklich. Schließlich brauche ich Zeit, um zu lernen, wie man ein guter Vater wird. Gangster zu jagen ist wahrscheinlich einfacher, als drei Kinder zu erziehen. Außerdem werde ich ja gefährdete Teenager und Kinder betreuen. Hey, warum wirst du nicht Sozialarbeiterin oder Psychologin? Dann könnten wir zusammen arbeiten.“
„Ich sehe, du hast schon Pläne für unser ganzes Leben gemacht.“
„Na ja, den Feinschliff können wir ja auch zusammen machen. Und wenn wir schon beim Thema sind… Ich dachte, wir könnten vielleicht noch etwas anderes zusammen machen.“
„Und das wäre?“
Er strich ihr mit dem Finger über die Unterlippe und schaute sie zärtlich an. „Du weißt, ich liebe deine Kinder.“ Er hielt inne, als ob er nach den richtigen Worten suchen würde. „Aber wie wäre es, wenn wir auch noch ein Elliotbaby bekommen würden?“
Davids Baby. Sie hätte nicht geglaubt, dass sie noch einmal so glücklich sein könnte. Sie legte eine Hand an seine Wange und lächelte ihn unter Tränen an.
„Ja?“ fragte er fast schüchtern.
Sie nickte. „Ja, Liebling. Ja. Ich träume doch nicht, oder? Denn wenn ich träumen sollte, will ich nie mehr aufwachen.“
„Würde es dir helfen, es realer zu machen, wenn ich es den Kindern erzähle?“
Sie strahlte ihn an und umarmte ihn. Dieser wunderbare Mann verstand sie besser, als sie sich selbst. „Gleich morgen beim Frühstück.“ Dann erhob sie sich und hielt ihm die Hand entgegen. „Aber in dieser Nacht kann ich ruhig noch weiterträumen. In deinen Armen.“
Er stand auf, zog sie an sich und küsste sie, bevor sie beide Arm in Arm zum Schlafzimmer gingen. Diese Nacht gehörte ihnen ganz allein.
EPILOG
„Justin, Brenda, seid leiser! Melody, bitte. Denkt dran, wir sind in einem Krankenhaus. Hier sind Mütter und Babys, die schlafen“, ermahnte David die aufgeregten Kinder, während er stolz den Korridorflur entlangging. Dabei konnte er es selbst kaum erwarten, den Kindern ihren neugeborenen Bruder zu zeigen, der gestern einige Minuten vor Mitternacht das Licht der Welt erblickte hatte.
Genau ein Jahr, nachdem David Nan den Heiratsantrag gemacht hatte.
„Hier wären wir.“ Er öffnete die Tür und
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