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Traeum weiter Baby

Traeum weiter Baby

Titel: Traeum weiter Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Brown
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die Stufen nach oben. Sascha blieb weiterhin unten stehen.
    »Nur auf einen Tee«, rief ich, »jetzt komm schon!«
    »Was soll das? Es zieht mich nur runter, wenn ich Leute sehe, die für eine Nacht so viel ausgeben können, wie ich in einem Monat verdiene.«
    »Dann guck nicht hin.«
    Sascha seufzte, dann trug er den Kinderwagen die Stufen hoch.
    Drinnen war es still und kühl. Ein Boy in weißer Livree empfing uns, als seien wir auf Staatsbesuch, und fragte, ob er uns das Gebäude zeigen dürfte. Er durfte.
    Wir folgten ihm auf weichem Teppich einen nicht enden wollenden Flur entlang in Zimmer mit riesigen Himmelbetten, blumenumrankten Balkonen und geräumigen Bädern aus weißem Marmor mit alten Messingarmaturen, die auf Hochglanz poliert waren. Die Hochzeitssuite übertraf alles. Sie war das Paradies pur und verschlug uns die Sprache. Der Boy strahlte, als sei dieser Himmel auf Erden sein persönliches Werk.
    |209| Er zog die Vorhänge beiseite und öffnete die hohe Flügeltür zum Balkon. Oleanderduft strömte ins Zimmer.
    »Ecco, il mare«, sagte er stolz, als sei auch die Aussicht sein Verdienst.
    Der Boy hieß Maurizio. Wir sagten ihm unsere Namen, woraufhin er anfing, Moritz ganz unboyhaft Kußhände zuzuwerfen. Ich ließ mich in einen der großen Rattansessel fallen. Sascha wollte wissen, wieviel die Hochzeitssuite für eine Nacht kostete. Maurizio nannte eine Zahl mit vielen Nullen. Sascha bedeutete ihm, daß das eine Menge sei, und Maurizio nickte wissend. Entsprechend selten sei die Suite gebucht, sagte er, schade um den schönen Raum, daß er nicht öfter genutzt wurde. Besonders jetzt in der Vorsaison stünde er wochenlang leer. Ich wunderte mich darüber, daß es eine Saison für Hochzeiten gab, aber Maurizio meinte, die Suite würde selten von Hochzeitspaaren gebucht. Höchstens von japanischen. Ich erzählte ihm, daß wir noch nicht zum Heiraten gekommen waren, daß Sascha mir aber heute einen Antrag gemacht hatte. Maurizio gratulierte uns. Er fand das sehr romantisch und wollte wissen, wo und wann wir heiraten würden. Wir sagten, daß wir noch keine genauen Pläne hatten, aber daß es auf alle Fälle toll werden würde, auch wenn wir uns so eine Suite für die Hochzeitsnacht nicht leisten konnten. Daraufhin fiel Maurizio wieder ein, daß er sich nicht als Privatmensch mit uns unterhielt, sondern den Job hatte, die sündhaft teuren Zimmer loszuschlagen. Er schloß die Balkontür, und die Besichtigung war damit beendet.
    Maurizio geleitete uns noch auf die koloniale Terrasse, und wir bestellten Tee und englisches Gebäck.
    »Macht es dir viel aus«, fragte Sascha, »daß wir uns kein Luxusleben leisten können?«
    »Ich fände es toll, hier mit dir zu übernachten, keine Frage, aber es ist mir nicht so wichtig.«
    »Nein?«
    |210| »Nein. Ich mag mein Leben, wie es ist.«
    Wie es jetzt ist, setzte ich in Gedanken hinzu, wenn Doro und der Club und das Koks weit weg sind.
    »Wirklich?« fragte Sascha
    »Was ich meinte, ist, daß wir alles haben, um glücklich zu sein. Es kommt nur darauf an, was wir daraus machen.«
    Sascha guckte mich nachdenklich an. Dann lachte er plötzlich auf.
    »Schön, daß du so genügsam bist, Mel. Aber ich geb mich nicht mit dem zweiten Preis zufrieden, und das solltest du auch nicht.«
    Ich hatte keine Zeit, über diese Äußerung nachzudenken, weil Moritz in diesem Moment anfing, äußerst unenglisch zu meckern, weil er eine volle Windel hatte. Ich nahm das in hohen Frequenzen quietschende Bündel auf den Arm und trug es in die koloniale Pracht, auf der Suche nach einem Wickelraum. Zum Glück war Maurizio zur Stelle und zeigte mir den Weg.
    Als Moritz wieder gesellschaftsfähig war, brachte ich ihn zurück auf die Terrasse.
    Dort unterhielt sich Sascha mit Maurizio.
    »Ich hab eine Überraschung für dich«, sagte Sascha feierlich, »wir haben die Suite für eine Nacht!«
    »Wow! Wirklich?«
    Ich erinnerte ihn an die Zahl mit den vielen Nullen. Maurizio machte eine wegwerfende Handbewegung und nannte einen Preis, der wesentlich darunter lag. Ein Großteil der Nullen war plötzlich verschwunden. Ich fiel Maurizio um den Hals.
    »Hey, hallo«, protestierte Sascha, »du umarmst den falschen Mann!«
    »Wie hast du denn das hingekriegt«, fragte ich Sascha, nachdem Maurizio uns samt unserer Strandtasche in die Suite gebracht hatte.
    |211| »Das war kein Problem«, grinste Sascha, »ich habe ihm Sex mit dir versprochen.«
    Ich knuffte ihn in den Arm.
    »Im Ernst, wie hast du

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